Seckendorff, Veit Ludwig von: Teutscher Fürsten Stat. Frankfurt (Main), 1656.Anderer Theil. Daß andere/ so hierbey vorfället ist die Anweisung dieses hohen2. Die Or- Daß dritte/ so allhier zu mercken ist die Bestellung einer Person3. Die Be- beruf- S iij
Anderer Theil. Daß andere/ ſo hierbey vorfaͤllet iſt die Anweiſung dieſes hohen2. Die Or- Daß dritte/ ſo allhier zu mercken iſt die Beſtellung einer Perſon3. Die Be- beruf- S iij
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Anderer Theil.
Daß andere/ ſo hierbey vorfaͤllet iſt die Anweiſung dieſes hohen
Ampts an eine gewiſſe Perſon/ oder daß ein Menſch durch eine gewiſſe
Bezeugung vor einen ſolchen/ der macht habe zu lehren vnd zu Predigen/ auch
die Sacramenta außzutheilen Erklaͤrt werde/ ſolches geſchicht nun/ in dem der
Allmaͤchtige GOtt durch Mittel handelt/ vnd der unmittelbahre Beruff im
Newen Teſtament allein den H. Apoſteln vnd Juͤngern Chriſti wiederfahren/
durch die Vhralte von den Apoſtoliſchen Zeiten hergebrachte Ordination, wel-
che von andern Kirchendienern geſchicht/ vnnd dadurch einer Chriſtlichen ge-
ſchickten Perſon macht vnd fug gegeben wird/ ihr Ampt/ wie vorgemelt/ zu ver-
richten. Ob es nun gleich ſcheinet/ alß ob die Wahl oder Beſtellung an einen ge-
wiſſen Ort vorhergehen/ oder doch bald folgen muͤſſe wie es denn noͤtiger Vr-
ſachen halben alſo gehalten wird/ So gehet doch dieſe Chriſtliche Ordination
eigentlich auff die Perſon des Kirchendieners/ vnd machet ihn zu ſeinem Ampt
faͤhig/ ob er gleich darnach an einen andern Ort kaͤhme/ oder auſſer demſelben
auff zu laͤſſige Weiſe ſein Ampt verrichtete: Dieſes Stuͤck laͤſſet zwar die Lands-
Obrigkeit vnd daß Conſiſtorium Hauptſachlich auch in ſeinem Stande betu-
hen/ wie ſich ſolcher auß Gottes Wort/ vnnd Chriſtlicher alter Gewonheit er
giebet/ gleichwol aber wird in den Kirchen-Ordnungen der notturfft vnd Vmb-
ſtaͤnden der Sachen nach/ nutzliche Verſehung gethan/ wie einer der zum Pre-
dig-Ampt Ordinirt zu werden begehret/ vorher von dem Conſiſtorio mit zuzie-
hung noch mehrer Kirchendiener in dem Wort Gottes Altes vnd Newen Te-
ſtaments/ Chriſtlichen Glaubens-Bekaͤntnuß vnd Symboliſchen Buͤchern/
ſtreitigen Religions-Articuln/ Grundſprachen der H. Schrifft/ in Gewiſſens
fragen vnd dergleichen Examinirt vnd erforſchet/ mit einer Predigt zu Erkundi-
gung ſeiner Gaben/ gehoͤret/ ſeines Lebens vnd Wandels halben Zeugnuß vnd
Nachricht eingenommen/ denn auch wenn vorhero ihme ein gewiſſer Kirchen-
dienſt/ davon wir hernach reden werden) anvertrawet/ Chriſtliche Gemeinde
oͤffentlich vorgeſtellet/ Chriſtliche Vermahnung an ihn gethan/ die Haͤnde
durch die vornemſten Kirchendiener des Orts auff ihn gelegt/ vnd uͤber ihn ge-
betet/ auch Segen vnd gedeyhen gewuͤnſchet/ vnd deſſen allen ein Schrifftliches
Zeugnuß ihme zu geſtellet werden ſoll.
2. Die Or-
dination.
Daß dritte/ ſo allhier zu mercken iſt die Beſtellung einer Perſon
die zum Predig-Ampt geſchickt vnd entweder ſchon Ordinirt, oder deſſen ver-
ſichert iſt/ zu einer gewiſſen Pfarr/ oder in eine gewiſſe Gemeinde/ Stadt
oder Dorff/ welches recht ſonſt die Election, der Pfarrſatz/ Ius Patrona-
tus, Kirchen-beſtellung beruffung/ Collatur, Pfarrlehn/ vnd ſo
fort an/ pfleget genennet zu werden: Nun iſt es zwar an ſich ſelbſt natuͤrlichen
vnd goͤttlichen Rechten gemaͤß daß iede Chriſtliche Gemeinde macht habe/ ihr
einen Seelſorger vnd Kirchendiener durch gemeine Wahl/ einſtimmung vnd
beruf-
3. Die Be-
ſtellung an
einen ge-
wiſſen Ort.
S iij
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