Seckendorff, Veit Ludwig von: Teutscher Fürsten Stat. Frankfurt (Main), 1656.Teutschen Fürsten-Stats 5.(5.) Bey annehmung vnd erhaltung eines Dieners wird auch dahin ge- (6.) Zu einem Ampt vnd Dienst Verrichtung werden die jenigen nicht (7.) Nimmt man sonderlich zu etwas hohen Diensten/ nicht gern solche (8.) Weil die Dienst-Verrichtung beym Regiement nicht einerley son- Die Aempter vnd Dienste aber dadurch der Landsherr Seine weltliche Cap. VI
Teutſchen Fuͤrſten-Stats 5.(5.) Bey annehmung vnd erhaltung eines Dieners wird auch dahin ge- (6.) Zu einem Ampt vnd Dienſt Verrichtung werden die jenigen nicht (7.) Nimmt man ſonderlich zu etwas hohen Dienſten/ nicht gern ſolche (8.) Weil die Dienſt-Verrichtung beym Regiement nicht einerley ſon- Die Aempter vnd Dienſte aber dadurch der Landsherr Seine weltliche Cap. VI
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Teutſchen Fuͤrſten-Stats
(5.) Bey annehmung vnd erhaltung eines Dieners wird auch dahin ge-
ſehen/ daß er ſich mit einer Leydlichen vnd gewoͤhnlichen Beſoldung/ begnuͤgen
laͤſt/ damit durch groſſe koſtbare vnd vngewoͤhnliche Beſoldung andere nicht zu
Neyd erwecket/ noch die Fuͤrſtl. einkunfften zu ſehr beſchweret werden.
(6.) Zu einem Ampt vnd Dienſt Verrichtung werden die jenigen nicht
mit Nutz angenommen/ welche in einem oder andern Stuͤck ſo in ihr Ampts
Verrichtung laufft/ ein eigenes Intereſſe, Jhrer Guͤter oder anderer Gerecht-
ſamen wegen/ die ſie im Lande haben moͤgen/ zu ſuchen oder zu bedencken haͤtten/
damit ſie nicht durch Anlaß des Ampts Jhrer Herrſchafft zu ſchaden vnnd zu
ihrem Nutz handeln oder ie in ſolchen Sachen kaltſinnig vnd ohne genugſame
Eyffer ſich finden laſſen.
(7.) Nimmt man ſonderlich zu etwas hohen Dienſten/ nicht gern ſolche
Perſonen/ die einer andern Herrſchafft mit der man etwa ſtreitig oder Benacht-
bart iſt/ mit Pflichten verwand/ oder vnter derſelben beguͤtert ſind.
(8.) Weil die Dienſt-Verrichtung beym Regiement nicht einerley ſon-
dern mancherley/ vnd eine der andern nach geordnet vnd vntergeben iſt/ oder et-
liche Perſonen alß Collegen neben einander beſtallt werden muͤſſen/ So wird
iedweder Diener zu gehoͤrigem Reſpect gegen die/ welche Jhm nechſt dem Lands
Herrn vorgeſetzt ſind/ vnd zu guter Vertraͤglichkeit mit ſeinen zu geordneten an-
gewieſen/ auch wol ehe vnd zu vor einer angenommen wird/ die jenige/ vnter oder
neben welche er kommen ſoll zu vorhero ſeiner Perſon halben vnd ob ſie dabey
etwas zu bedencken haben/ vernommen/ damit in guter Eintraͤgtigkeit vnd ge-
ſampter fleiß die Aempter verrichtet werden/ zu welchem Ende auch woll den
Collegen vnd einandern zu vnd nachgeordneten eingebunden wird/ daß Sie ein
ander ſelbſt/ bey verſpuͤrten maͤngeln Chriſtlich vnd Freundlich zu dem was ſich
gebuͤhrt vnd ihr Dienſt erfordert ermahnen/ endlich aber wenn keine Beſſerung
zu hoffen/ es anderweit den vorgeſetzten oder dem Landsherrn ſelbſt anzeigen.
Die Aempter vnd Dienſte aber dadurch der Landsherr Seine weltliche
Regierung beſtellt/ ſind zum Theil zu allen obigen Stuͤcken der Regierung
ins gemein verordnet/ etliche aber betreffen nur etliche gewiſſe
Puncten deroſelben/ wie nun mehr fol-
gen ſoll.
Cap. VI
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