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Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789.

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gessen, daß du mich dir zum Eigenthum erkaufet,
daß du deshalben für meine Sünden am Kreuze das
Opfer dargebracht hast, damit auch ich der Sünde
absterben und der Gerechtigkeit leben möge. Dich
will ich lieben, mein göttlicher Freund! deinen wei-
sen Lehren gehorchen; meine Leiden, wie du, die dei-
nen, mit Standhaftigkeit tragen und auch im To-
de durch Ergebung in Gottes Willen, dir ähnlich
zu werden suchen. Bevestige in mir diese Gesinnun-
gen, stärke mich, sie in Thaten und Werken bis an
mein Ende zu beweisen. Dich will ich loben immer
und ewiglich. Amen!



XXXVII. Am Feste der Auferstehung Christi.

Allmächtiger, ewigpreißwürdiger Gott und Va-
ter unsers Herrn Jesu Christi! der du ihn unsern
theuersten Mittler um unserer Sünden willen dahin
gegeben, und zur Versicherung, daß wir durch ihn
gerecht und selig werden sollten, wieder auferwecket
hast, mit einem Herzen von Dank und Freuden er-
füllt preise ich dich an dem heutigen Tage, daß du
ihn auch mir zum Troste wieder aus dem Grabe le-
bendig hervorgeführet hast. Mein guter Hirte und
Lehrer hatte für mich sein theures Leben dahingegeben;
er hatte Macht es auch wieder zu nehmen. Denn
du wolltest seine Seele nicht im Stande der Todten
lassen, du wolltest nicht zugeben, daß dein heiliger
ein Raub der Verwesung würde. So hat er durch

sein

geſſen, daß du mich dir zum Eigenthum erkaufet,
daß du deshalben für meine Sünden am Kreuze das
Opfer dargebracht haſt, damit auch ich der Sünde
abſterben und der Gerechtigkeit leben möge. Dich
will ich lieben, mein göttlicher Freund! deinen wei-
ſen Lehren gehorchen; meine Leiden, wie du, die dei-
nen, mit Standhaftigkeit tragen und auch im To-
de durch Ergebung in Gottes Willen, dir ähnlich
zu werden ſuchen. Beveſtige in mir dieſe Geſinnun-
gen, ſtärke mich, ſie in Thaten und Werken bis an
mein Ende zu beweiſen. Dich will ich loben immer
und ewiglich. Amen!



XXXVII. Am Feſte der Auferſtehung Chriſti.

Allmächtiger, ewigpreißwürdiger Gott und Va-
ter unſers Herrn Jeſu Chriſti! der du ihn unſern
theuerſten Mittler um unſerer Sünden willen dahin
gegeben, und zur Verſicherung, daß wir durch ihn
gerecht und ſelig werden ſollten, wieder auferwecket
haſt, mit einem Herzen von Dank und Freuden er-
füllt preiſe ich dich an dem heutigen Tage, daß du
ihn auch mir zum Troſte wieder aus dem Grabe le-
bendig hervorgeführet haſt. Mein guter Hirte und
Lehrer hatte für mich ſein theures Leben dahingegeben;
er hatte Macht es auch wieder zu nehmen. Denn
du wollteſt ſeine Seele nicht im Stande der Todten
laſſen, du wollteſt nicht zugeben, daß dein heiliger
ein Raub der Verweſung würde. So hat er durch

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[75/0079] geſſen, daß du mich dir zum Eigenthum erkaufet, daß du deshalben für meine Sünden am Kreuze das Opfer dargebracht haſt, damit auch ich der Sünde abſterben und der Gerechtigkeit leben möge. Dich will ich lieben, mein göttlicher Freund! deinen wei- ſen Lehren gehorchen; meine Leiden, wie du, die dei- nen, mit Standhaftigkeit tragen und auch im To- de durch Ergebung in Gottes Willen, dir ähnlich zu werden ſuchen. Beveſtige in mir dieſe Geſinnun- gen, ſtärke mich, ſie in Thaten und Werken bis an mein Ende zu beweiſen. Dich will ich loben immer und ewiglich. Amen! XXXVII. Am Feſte der Auferſtehung Chriſti. Allmächtiger, ewigpreißwürdiger Gott und Va- ter unſers Herrn Jeſu Chriſti! der du ihn unſern theuerſten Mittler um unſerer Sünden willen dahin gegeben, und zur Verſicherung, daß wir durch ihn gerecht und ſelig werden ſollten, wieder auferwecket haſt, mit einem Herzen von Dank und Freuden er- füllt preiſe ich dich an dem heutigen Tage, daß du ihn auch mir zum Troſte wieder aus dem Grabe le- bendig hervorgeführet haſt. Mein guter Hirte und Lehrer hatte für mich ſein theures Leben dahingegeben; er hatte Macht es auch wieder zu nehmen. Denn du wollteſt ſeine Seele nicht im Stande der Todten laſſen, du wollteſt nicht zugeben, daß dein heiliger ein Raub der Verweſung würde. So hat er durch ſein

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Zitationshilfe: Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seiler_christentum_1789/79>, abgerufen am 04.12.2024.