Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite

Cap. IV. Art und Weise
Cur hätten einstellen müssen, da ihnen gerathen
worden überschlagen zu trincken, sich gleich dar-
auf wohl befunden, und eine glückliche Cur ge-
halten. Daher denn zu hoffen, daß gnädigste
Landes-Herrschafft wegen des grossen Nutzens,
und zu Verhütung vielen Schadens, so aus
dem unvorsichtigen Kalt-Trincken zu entstehen
pfleget (Cap. 8. §. 3. seq.) gnädigst anordnen
und befehlen werden, daß in hiesigem Brun-
nen-Hause eine bequeme Einrichtung und An-
stalten gemachet werden, damit ein ieder, wel-
chen dienlicher überschlagen und warm zu trin-
cken, solches ohne Mühe und weitläufftige Um-
stände, auf gebührende Art, nicht zu warm und
nicht zu kalt, haben könne.

§. 21.

Ferner ist die Fortsetzung* der Brun-
nen-Cur, oder wie lange und wie viel Tage
nach einander man trincken müsse, zu bemer-
cken. Es ist zwar hier wiederum die Einthei-
lung nach Unterscheid der Kranckheiten, und
nach denen Wirckungen des Wassers zu ma-
chen, und kan man nicht allen eine gleiche Zahl
Tage ansetzen, sondern es haben einige an einer
Cur von 10, 12, 14 Tagen gnug. Andere kön-
nen nicht ohne Schaden vor 3 biß 4 Wochen
auffhören. Ja man hat Exempel, daß das
Pyrmontische Wasser ein Viertel Jahr nach
einander alle Tage getruncken, auch wohl die
Cur zwey, dreymahl in einem Jahre mit Nu-

tzen
* Fortsetzung der Cur.

Cap. IV. Art und Weiſe
Cur haͤtten einſtellen muͤſſen, da ihnen gerathen
worden uͤberſchlagen zu trincken, ſich gleich dar-
auf wohl befunden, und eine gluͤckliche Cur ge-
halten. Daher denn zu hoffen, daß gnaͤdigſte
Landes-Herrſchafft wegen des groſſen Nutzens,
und zu Verhuͤtung vielen Schadens, ſo aus
dem unvorſichtigen Kalt-Trincken zu entſtehen
pfleget (Cap. 8. §. 3. ſeq.) gnaͤdigſt anordnen
und befehlen werden, daß in hieſigem Brun-
nen-Hauſe eine bequeme Einrichtung und An-
ſtalten gemachet werden, damit ein ieder, wel-
chen dienlicher uͤberſchlagen und warm zu trin-
cken, ſolches ohne Muͤhe und weitlaͤufftige Um-
ſtaͤnde, auf gebuͤhrende Art, nicht zu warm und
nicht zu kalt, haben koͤnne.

§. 21.

Ferner iſt die Fortſetzung* der Brun-
nen-Cur, oder wie lange und wie viel Tage
nach einander man trincken muͤſſe, zu bemer-
cken. Es iſt zwar hier wiederum die Einthei-
lung nach Unterſcheid der Kranckheiten, und
nach denen Wirckungen des Waſſers zu ma-
chen, und kan man nicht allen eine gleiche Zahl
Tage anſetzen, ſondern es haben einige an einer
Cur von 10, 12, 14 Tagen gnug. Andere koͤn-
nen nicht ohne Schaden vor 3 biß 4 Wochen
auffhoͤren. Ja man hat Exempel, daß das
Pyrmontiſche Waſſer ein Viertel Jahr nach
einander alle Tage getruncken, auch wohl die
Cur zwey, dreymahl in einem Jahre mit Nu-

tzen
* Fortſetzung der Cur.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0222" n="202"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. IV.</hi> Art und Wei&#x017F;e</fw><lb/>
Cur ha&#x0364;tten ein&#x017F;tellen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, da ihnen gerathen<lb/>
worden u&#x0364;ber&#x017F;chlagen zu trincken, &#x017F;ich gleich dar-<lb/>
auf wohl befunden, und eine glu&#x0364;ckliche Cur ge-<lb/>
halten. Daher denn zu hoffen, daß gna&#x0364;dig&#x017F;te<lb/>
Landes-Herr&#x017F;chafft wegen des gro&#x017F;&#x017F;en Nutzens,<lb/>
und zu Verhu&#x0364;tung vielen Schadens, &#x017F;o aus<lb/>
dem unvor&#x017F;ichtigen Kalt-Trincken zu ent&#x017F;tehen<lb/>
pfleget (<hi rendition="#aq">Cap. 8. §. 3. &#x017F;eq.</hi>) gna&#x0364;dig&#x017F;t anordnen<lb/>
und befehlen werden, daß in hie&#x017F;igem Brun-<lb/>
nen-Hau&#x017F;e eine bequeme Einrichtung und An-<lb/>
&#x017F;talten gemachet werden, damit ein ieder, wel-<lb/>
chen dienlicher u&#x0364;ber&#x017F;chlagen und warm zu trin-<lb/>
cken, &#x017F;olches ohne Mu&#x0364;he und weitla&#x0364;ufftige Um-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;nde, auf gebu&#x0364;hrende Art, nicht zu warm und<lb/>
nicht zu kalt, haben ko&#x0364;nne.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 21.</head>
          <p>Ferner i&#x017F;t die Fort&#x017F;etzung<note place="foot" n="*">Fort&#x017F;etzung der Cur.</note> der Brun-<lb/>
nen-Cur, oder wie lange und wie viel Tage<lb/>
nach einander man trincken mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, zu bemer-<lb/>
cken. Es i&#x017F;t zwar hier wiederum die Einthei-<lb/>
lung nach Unter&#x017F;cheid der Kranckheiten, und<lb/>
nach denen Wirckungen des Wa&#x017F;&#x017F;ers zu ma-<lb/>
chen, und kan man nicht allen eine gleiche Zahl<lb/>
Tage an&#x017F;etzen, &#x017F;ondern es haben einige an einer<lb/>
Cur von 10, 12, 14 Tagen gnug. Andere ko&#x0364;n-<lb/>
nen nicht ohne Schaden vor 3 biß 4 Wochen<lb/>
auffho&#x0364;ren. Ja man hat Exempel, daß das<lb/>
Pyrmonti&#x017F;che Wa&#x017F;&#x017F;er ein Viertel Jahr nach<lb/>
einander alle Tage getruncken, auch wohl die<lb/>
Cur zwey, dreymahl in einem Jahre mit Nu-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">tzen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[202/0222] Cap. IV. Art und Weiſe Cur haͤtten einſtellen muͤſſen, da ihnen gerathen worden uͤberſchlagen zu trincken, ſich gleich dar- auf wohl befunden, und eine gluͤckliche Cur ge- halten. Daher denn zu hoffen, daß gnaͤdigſte Landes-Herrſchafft wegen des groſſen Nutzens, und zu Verhuͤtung vielen Schadens, ſo aus dem unvorſichtigen Kalt-Trincken zu entſtehen pfleget (Cap. 8. §. 3. ſeq.) gnaͤdigſt anordnen und befehlen werden, daß in hieſigem Brun- nen-Hauſe eine bequeme Einrichtung und An- ſtalten gemachet werden, damit ein ieder, wel- chen dienlicher uͤberſchlagen und warm zu trin- cken, ſolches ohne Muͤhe und weitlaͤufftige Um- ſtaͤnde, auf gebuͤhrende Art, nicht zu warm und nicht zu kalt, haben koͤnne. §. 21. Ferner iſt die Fortſetzung * der Brun- nen-Cur, oder wie lange und wie viel Tage nach einander man trincken muͤſſe, zu bemer- cken. Es iſt zwar hier wiederum die Einthei- lung nach Unterſcheid der Kranckheiten, und nach denen Wirckungen des Waſſers zu ma- chen, und kan man nicht allen eine gleiche Zahl Tage anſetzen, ſondern es haben einige an einer Cur von 10, 12, 14 Tagen gnug. Andere koͤn- nen nicht ohne Schaden vor 3 biß 4 Wochen auffhoͤren. Ja man hat Exempel, daß das Pyrmontiſche Waſſer ein Viertel Jahr nach einander alle Tage getruncken, auch wohl die Cur zwey, dreymahl in einem Jahre mit Nu- tzen * Fortſetzung der Cur.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/222
Zitationshilfe: Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/222>, abgerufen am 23.11.2024.