Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite

das Pyrmont. Wasser zu gebrauchen.
sondern auch durch die Brunnen-Cur mercklich
vermehret werden, wie Cap. 5. §. 37. seq. ange-
zeiget worden. Am allermeisten aber wird
auf die Eröffnungen des Leibes, und den Ab-
gang des Urins Acht gegeben, welchen die ge-
bührende Moderation und Abwartung des
Schweisses noch beygefüget werden muß.

§. 42.

Unterschiedliche von denen berühmte-
sten Sauer-Brunnen treiben sehr starck durch
den Urin, machen aber wenig Eröffnung des
Leibes. Im Gegentheil befödert das Pyr-
montische Wasser in einer mittelmäßigen Dosi
beyderley Excretiones * bey denen allermeisten
so wohl, daß nach Proportion gar wenige ge-
funden werden, welche nicht gnungsame Se-
des,
und dabey auch ein starckes Treiben des
Urins haben solten, und scheinet sonderlich das
bittere Saltz unsers Wassers die laxirende
Wirckung vor vielen andern kräfftig, Gesund-
Brunnen zu vermehren und zu verursachen.
Wie nützlich aber es sey, und wie sehr es erleich-
tere, wenn man alle Morgen neben der Wir-
ckung durch den Urin, auch einige Sedes von
dem Wasser habe, und daß solches allerdings
mit zu einem vollkommenen Effect gehöre, sol-
ches wird einem ieden die Erfahrung lehren.
Es rathen auch alle Brunnen-Practici, daß
wenn nicht alle Morgen etliche Sedes von selbst

durch
* Das Pyrmontische Wasser laxiret die meisten
gnungsam.

das Pyrmont. Waſſer zu gebrauchen.
ſondern auch durch die Brunnen-Cur mercklich
vermehret werden, wie Cap. 5. §. 37. ſeq. ange-
zeiget worden. Am allermeiſten aber wird
auf die Eroͤffnungen des Leibes, und den Ab-
gang des Urins Acht gegeben, welchen die ge-
buͤhrende Moderation und Abwartung des
Schweiſſes noch beygefuͤget werden muß.

§. 42.

Unterſchiedliche von denen beruͤhmte-
ſten Sauer-Brunnen treiben ſehr ſtarck durch
den Urin, machen aber wenig Eroͤffnung des
Leibes. Im Gegentheil befoͤdert das Pyr-
montiſche Waſſer in einer mittelmaͤßigen Doſi
beyderley Excretiones * bey denen allermeiſten
ſo wohl, daß nach Proportion gar wenige ge-
funden werden, welche nicht gnungſame Se-
des,
und dabey auch ein ſtarckes Treiben des
Urins haben ſolten, und ſcheinet ſonderlich das
bittere Saltz unſers Waſſers die laxirende
Wirckung vor vielen andern kraͤfftig, Geſund-
Brunnen zu vermehren und zu verurſachen.
Wie nuͤtzlich aber es ſey, und wie ſehr es erleich-
tere, wenn man alle Morgen neben der Wir-
ckung durch den Urin, auch einige Sedes von
dem Waſſer habe, und daß ſolches allerdings
mit zu einem vollkommenen Effect gehoͤre, ſol-
ches wird einem ieden die Erfahrung lehren.
Es rathen auch alle Brunnen-Practici, daß
wenn nicht alle Morgen etliche Sedes von ſelbſt

durch
* Das Pyrmontiſche Waſſer laxiret die meiſten
gnungſam.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0239" n="219"/><fw place="top" type="header">das Pyrmont. Wa&#x017F;&#x017F;er zu gebrauchen.</fw><lb/>
&#x017F;ondern auch durch die Brunnen-Cur mercklich<lb/>
vermehret werden, wie <hi rendition="#aq">Cap. 5. §. 37. &#x017F;eq.</hi> ange-<lb/>
zeiget worden. Am allermei&#x017F;ten aber wird<lb/>
auf die Ero&#x0364;ffnungen des Leibes, und den Ab-<lb/>
gang des Urins Acht gegeben, welchen die ge-<lb/>
bu&#x0364;hrende <hi rendition="#aq">Moderation</hi> und Abwartung des<lb/>
Schwei&#x017F;&#x017F;es noch beygefu&#x0364;get werden muß.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 42.</head>
          <p>Unter&#x017F;chiedliche von denen beru&#x0364;hmte-<lb/>
&#x017F;ten Sauer-Brunnen treiben &#x017F;ehr &#x017F;tarck durch<lb/>
den Urin, machen aber wenig Ero&#x0364;ffnung des<lb/>
Leibes. Im Gegentheil befo&#x0364;dert das Pyr-<lb/>
monti&#x017F;che Wa&#x017F;&#x017F;er in einer mittelma&#x0364;ßigen <hi rendition="#aq">Do&#x017F;i</hi><lb/>
beyderley <hi rendition="#aq">Excretiones</hi> <note place="foot" n="*">Das Pyrmonti&#x017F;che Wa&#x017F;&#x017F;er <hi rendition="#aq">laxi</hi>ret die mei&#x017F;ten<lb/>
gnung&#x017F;am.</note> bey denen allermei&#x017F;ten<lb/>
&#x017F;o wohl, daß nach <hi rendition="#aq">Proportion</hi> gar wenige ge-<lb/>
funden werden, welche nicht gnung&#x017F;ame <hi rendition="#aq">Se-<lb/>
des,</hi> und dabey auch ein &#x017F;tarckes Treiben des<lb/>
Urins haben &#x017F;olten, und &#x017F;cheinet &#x017F;onderlich das<lb/>
bittere Saltz un&#x017F;ers Wa&#x017F;&#x017F;ers die <hi rendition="#aq">laxi</hi>rende<lb/>
Wirckung vor vielen andern kra&#x0364;fftig, Ge&#x017F;und-<lb/>
Brunnen zu vermehren und zu verur&#x017F;achen.<lb/>
Wie nu&#x0364;tzlich aber es &#x017F;ey, und wie &#x017F;ehr es erleich-<lb/>
tere, wenn man alle Morgen neben der Wir-<lb/>
ckung durch den Urin, auch einige <hi rendition="#aq">Sedes</hi> von<lb/>
dem Wa&#x017F;&#x017F;er habe, und daß &#x017F;olches allerdings<lb/>
mit zu einem vollkommenen <hi rendition="#aq">Effect</hi> geho&#x0364;re, &#x017F;ol-<lb/>
ches wird einem ieden die Erfahrung lehren.<lb/>
Es rathen auch alle Brunnen-<hi rendition="#aq">Practici,</hi> daß<lb/>
wenn nicht alle Morgen etliche <hi rendition="#aq">Sedes</hi> von &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">durch</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[219/0239] das Pyrmont. Waſſer zu gebrauchen. ſondern auch durch die Brunnen-Cur mercklich vermehret werden, wie Cap. 5. §. 37. ſeq. ange- zeiget worden. Am allermeiſten aber wird auf die Eroͤffnungen des Leibes, und den Ab- gang des Urins Acht gegeben, welchen die ge- buͤhrende Moderation und Abwartung des Schweiſſes noch beygefuͤget werden muß. §. 42. Unterſchiedliche von denen beruͤhmte- ſten Sauer-Brunnen treiben ſehr ſtarck durch den Urin, machen aber wenig Eroͤffnung des Leibes. Im Gegentheil befoͤdert das Pyr- montiſche Waſſer in einer mittelmaͤßigen Doſi beyderley Excretiones * bey denen allermeiſten ſo wohl, daß nach Proportion gar wenige ge- funden werden, welche nicht gnungſame Se- des, und dabey auch ein ſtarckes Treiben des Urins haben ſolten, und ſcheinet ſonderlich das bittere Saltz unſers Waſſers die laxirende Wirckung vor vielen andern kraͤfftig, Geſund- Brunnen zu vermehren und zu verurſachen. Wie nuͤtzlich aber es ſey, und wie ſehr es erleich- tere, wenn man alle Morgen neben der Wir- ckung durch den Urin, auch einige Sedes von dem Waſſer habe, und daß ſolches allerdings mit zu einem vollkommenen Effect gehoͤre, ſol- ches wird einem ieden die Erfahrung lehren. Es rathen auch alle Brunnen-Practici, daß wenn nicht alle Morgen etliche Sedes von ſelbſt durch * Das Pyrmontiſche Waſſer laxiret die meiſten gnungſam.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/239
Zitationshilfe: Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/239>, abgerufen am 23.11.2024.