Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.des Pyrmontischen Wassers. höchste 2 Stunden darinnen bleiben. Längeraber in dem Bade zu sitzen, ist weder nöthig noch nützlich, ob solches gleich zu Herr Bol- manns Zeiten geschehen, auch bey warmen Bä- dern sonst nicht ungewöhnlich ist, daß man 3 Stunden Vormittags, und wohl eben so lange des Nachmittags badet. 13) Wenn man anfänget in dem Bade übel, schwindelicht und ohnmächtig zu werden, auch starckes Hertzklopffen empfindet, so soll man nicht so lange warten, biß man gantz darinnen übern Hauffen fället, sondern man begiebt sich heraus und ins Bette, und lässet es dasselbe mahl dabey bewenden, biß man die folgenden Tage das Bad allmählig besser vertragen lernet. 14) Es können auch schwächliche Personen, welche zu Ohnmachten, Schwindel und der- gleichen geneigt sind, ein gut Sal volatile, An- haltisch Wasser, oder Schlagbalsam in der Nähe halten, damit sie sich, wenns nöthig, da- durch im Bade aufmuntern und stärcken, und also ihre Zeit desto besser aushalten können. 15) Das Aussteigen aus dem Bade geschie- het am besten bey einem Camin-Feuer, oder sonsten an einem laulichten Orte, da man vor kalter Lufft gnugsam verwahret, und sich in der Wärme mit warmen Tüchern wohl abtrock- nen, und ein frisches Hembd anlegen kan; Worauf man sich gleich in ein gewärmtes Bet- te S
des Pyrmontiſchen Waſſers. hoͤchſte 2 Stunden darinnen bleiben. Laͤngeraber in dem Bade zu ſitzen, iſt weder noͤthig noch nuͤtzlich, ob ſolches gleich zu Herr Bol- manns Zeiten geſchehen, auch bey warmen Baͤ- dern ſonſt nicht ungewoͤhnlich iſt, daß man 3 Stunden Vormittags, und wohl eben ſo lange des Nachmittags badet. 13) Wenn man anfaͤnget in dem Bade uͤbel, ſchwindelicht und ohnmaͤchtig zu werden, auch ſtarckes Hertzklopffen empfindet, ſo ſoll man nicht ſo lange warten, biß man gantz darinnen uͤbern Hauffen faͤllet, ſondern man begiebt ſich heraus und ins Bette, und laͤſſet es daſſelbe mahl dabey bewenden, biß man die folgenden Tage das Bad allmaͤhlig beſſer vertragen lernet. 14) Es koͤnnen auch ſchwaͤchliche Perſonen, welche zu Ohnmachten, Schwindel und der- gleichen geneigt ſind, ein gut Sal volatile, An- haltiſch Waſſer, oder Schlagbalſam in der Naͤhe halten, damit ſie ſich, wenns noͤthig, da- durch im Bade aufmuntern und ſtaͤrcken, und alſo ihre Zeit deſto beſſer aushalten koͤnnen. 15) Das Ausſteigen aus dem Bade geſchie- het am beſten bey einem Camin-Feuer, oder ſonſten an einem laulichten Orte, da man vor kalter Lufft gnugſam verwahret, und ſich in der Waͤrme mit warmen Tuͤchern wohl abtrock- nen, und ein friſches Hembd anlegen kan; Worauf man ſich gleich in ein gewaͤrmtes Bet- te S
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des Pyrmontiſchen Waſſers.
hoͤchſte 2 Stunden darinnen bleiben. Laͤnger
aber in dem Bade zu ſitzen, iſt weder noͤthig
noch nuͤtzlich, ob ſolches gleich zu Herr Bol-
manns Zeiten geſchehen, auch bey warmen Baͤ-
dern ſonſt nicht ungewoͤhnlich iſt, daß man 3
Stunden Vormittags, und wohl eben ſo lange
des Nachmittags badet.
13) Wenn man anfaͤnget in dem Bade uͤbel,
ſchwindelicht und ohnmaͤchtig zu werden, auch
ſtarckes Hertzklopffen empfindet, ſo ſoll man
nicht ſo lange warten, biß man gantz darinnen
uͤbern Hauffen faͤllet, ſondern man begiebt ſich
heraus und ins Bette, und laͤſſet es daſſelbe mahl
dabey bewenden, biß man die folgenden Tage
das Bad allmaͤhlig beſſer vertragen lernet.
14) Es koͤnnen auch ſchwaͤchliche Perſonen,
welche zu Ohnmachten, Schwindel und der-
gleichen geneigt ſind, ein gut Sal volatile, An-
haltiſch Waſſer, oder Schlagbalſam in der
Naͤhe halten, damit ſie ſich, wenns noͤthig, da-
durch im Bade aufmuntern und ſtaͤrcken, und
alſo ihre Zeit deſto beſſer aushalten koͤnnen.
15) Das Ausſteigen aus dem Bade geſchie-
het am beſten bey einem Camin-Feuer, oder
ſonſten an einem laulichten Orte, da man vor
kalter Lufft gnugſam verwahret, und ſich in der
Waͤrme mit warmen Tuͤchern wohl abtrock-
nen, und ein friſches Hembd anlegen kan;
Worauf man ſich gleich in ein gewaͤrmtes Bet-
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