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Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861.

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1798 " " 0.24, " 5, " 2046

Als wir die bisher giltige Aetiologie des Kindbettfiebers
in ihrer Anwendung zur Erklärung des Plus der Sterblichkeit
an der ersten Gebärklinik im Vergleiche zur zweiten einer
Prüfung unterzogen, haben wir das Puerperal-Miasma nicht
erwähnt, weil an der ersten Gebärklinik nie das Puerperal-
Miasma zur Erklärung der Sterblichkeit zu Hilfe genommen
wurde. Hier, wo ich mir die Aufgabe gestellt, die bisher gil-
tige Aetiologie ohne Rücksicht auf die erste Gebärklinik einer
Beurtheilung zu unterwerfen, ist es nöthig, meine Ansicht
über das Puerperal-Miasma auszusprechen.

Wenn in einem Zimmer mehrere oder viele gesunde
Wöchnerinnen mit ihren Säuglingen sich befinden, so wird
die atmosphärische Luft des Wochenzimmers mit den Exha-
lationen der vermehrten Hautthätigkeit, der Milchsecretion,
des Lochialflusses etc. etc. vermengt, und wenn diese Exhala-
tionen nicht durch Ventilation rechtzeitig aus dem Wochen-
zimmer entfernt werden, gehen selbe einen Zersetzungspro-
cess ein; die nun so eine Zersetzung eingegangenen Exhala-
tionen bringen, wenn selbe mit der atmosphärischen Luft des
Wochenzimmers in die Genitalien der Wöchnerinnen eindrin-
gen, das Kindbettfieber hervor.

Wenn in einem Zimmer eine oder mehrere kranke Wöch-
nerinnen unter gesunden Wöchnerinnen sich befinden, und
wenn die Krankheiten, ob Puerperalfieber oder eine andere
Krankheit, zersetzte Stoffe exhaliren, so werden diese exhalir-
ten zersetzten Stoffe, wenn selbe mit der atmosphärischen
Luft des Wochenzimmers in die Genitalien der gesunden
Wöchnerinnen eindringen, bei denselben das Kindbettfieber
erzeugen.

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Als wir die bisher giltige Aetiologie des Kindbettfiebers
in ihrer Anwendung zur Erklärung des Plus der Sterblichkeit
an der ersten Gebärklinik im Vergleiche zur zweiten einer
Prüfung unterzogen, haben wir das Puerperal-Miasma nicht
erwähnt, weil an der ersten Gebärklinik nie das Puerperal-
Miasma zur Erklärung der Sterblichkeit zu Hilfe genommen
wurde. Hier, wo ich mir die Aufgabe gestellt, die bisher gil-
tige Aetiologie ohne Rücksicht auf die erste Gebärklinik einer
Beurtheilung zu unterwerfen, ist es nöthig, meine Ansicht
über das Puerperal-Miasma auszusprechen.

Wenn in einem Zimmer mehrere oder viele gesunde
Wöchnerinnen mit ihren Säuglingen sich befinden, so wird
die atmosphärische Luft des Wochenzimmers mit den Exha-
lationen der vermehrten Hautthätigkeit, der Milchsecretion,
des Lochialflusses etc. etc. vermengt, und wenn diese Exhala-
tionen nicht durch Ventilation rechtzeitig aus dem Wochen-
zimmer entfernt werden, gehen selbe einen Zersetzungspro-
cess ein; die nun so eine Zersetzung eingegangenen Exhala-
tionen bringen, wenn selbe mit der atmosphärischen Luft des
Wochenzimmers in die Genitalien der Wöchnerinnen eindrin-
gen, das Kindbettfieber hervor.

Wenn in einem Zimmer eine oder mehrere kranke Wöch-
nerinnen unter gesunden Wöchnerinnen sich befinden, und
wenn die Krankheiten, ob Puerperalfieber oder eine andere
Krankheit, zersetzte Stoffe exhaliren, so werden diese exhalir-
ten zersetzten Stoffe, wenn selbe mit der atmosphärischen
Luft des Wochenzimmers in die Genitalien der gesunden
Wöchnerinnen eindringen, bei denselben das Kindbettfieber
erzeugen.

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Zitationshilfe: Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/semmelweis_kindbettfieber_1861/270>, abgerufen am 22.11.2024.