ziehen. Dazu wird es nöthig sein, ein Gesuch Scanzoni's an das böhmische Landesgubernium mitzutheilen.
"Hohes k. k. Landesgubernium!
Bei dem häufigen und bösartigen Auftreten des Kindbettfiebers in der Prager k. k. Gebäranstalt erscheint die Beantwortung der Frage, wie dem heftigeren Ausbruch dieser Krankheit vorgebeugt werden könnte, als ein Desiderat jedes menschenfreundlichen Arztes und die Humanität hat ein gegründetes Recht, von einer hohen Landesregierung zu fordern, dass alle, zur Lösung dieser für das Wohl der Menschheit so hochwichtigen Frage geeignet scheinenden Wege eingeschlagen, und kein Mittel unbenutzt gelassen werde, das Wesen dieser furchtbaren und dabei noch immer so räthselhaften Krankheit zu erforschen.
"Der ehrfurchtsvoll Gefertigte hat aber während seiner mehr als 5jährigen Dienstleistung in den Krankenanstalten Prags die Ueberzeugung gewonnen, dass alle in dieser Periode und auch schon früher angeordneten Massregeln, das Wesen der besagten Krankheit näher zu ergründen, den angestrebten Zweck gänzlich verfehlten, weshalb er, mit dem objectiven Auftreten dieser Krankheit innig vertraut, als Mitglied der am 28. l. M im k. k. Gebärhause abgehaltenen Untersuchungs- commission es wagt, einem hohen k. k. Landesgubernium die ihm zur Feststellung der Natur der Krankheit am geeignet- sten scheinenden Massregeln zur hohen Genehmigung ergebenst zu unterbreiten.
"Die praktische Durchführung derselben erscheint um so dringlicher, als den Prager k. k. Krankenanstalten, und somit mittelbar auch einem hohen k. k. Landesgubernium bereits hierorts wie auch anderwärts der Vorwurf gemacht wurde, dass sich dieselben bei den so zahlreich erfolgenden Erkran- kungen und Sterbefällen im Gebärhause gänzlich indolent ver- halten, und keine durchgreifenderen Versuche anstellen, ein helleres Licht über die Wesenheit und Entstehungsweise dieser so bösartigen Krankheit zu verbreiten.
"Da es sich aber zunächst darum handelt, mit Bestimmtheit
ziehen. Dazu wird es nöthig sein, ein Gesuch Scanzoni’s an das böhmische Landesgubernium mitzutheilen.
»Hohes k. k. Landesgubernium!
Bei dem häufigen und bösartigen Auftreten des Kindbettfiebers in der Prager k. k. Gebäranstalt erscheint die Beantwortung der Frage, wie dem heftigeren Ausbruch dieser Krankheit vorgebeugt werden könnte, als ein Desiderat jedes menschenfreundlichen Arztes und die Humanität hat ein gegründetes Recht, von einer hohen Landesregierung zu fordern, dass alle, zur Lösung dieser für das Wohl der Menschheit so hochwichtigen Frage geeignet scheinenden Wege eingeschlagen, und kein Mittel unbenutzt gelassen werde, das Wesen dieser furchtbaren und dabei noch immer so räthselhaften Krankheit zu erforschen.
»Der ehrfurchtsvoll Gefertigte hat aber während seiner mehr als 5jährigen Dienstleistung in den Krankenanstalten Prags die Ueberzeugung gewonnen, dass alle in dieser Periode und auch schon früher angeordneten Massregeln, das Wesen der besagten Krankheit näher zu ergründen, den angestrebten Zweck gänzlich verfehlten, weshalb er, mit dem objectiven Auftreten dieser Krankheit innig vertraut, als Mitglied der am 28. l. M im k. k. Gebärhause abgehaltenen Untersuchungs- commission es wagt, einem hohen k. k. Landesgubernium die ihm zur Feststellung der Natur der Krankheit am geeignet- sten scheinenden Massregeln zur hohen Genehmigung ergebenst zu unterbreiten.
»Die praktische Durchführung derselben erscheint um so dringlicher, als den Prager k. k. Krankenanstalten, und somit mittelbar auch einem hohen k. k. Landesgubernium bereits hierorts wie auch anderwärts der Vorwurf gemacht wurde, dass sich dieselben bei den so zahlreich erfolgenden Erkran- kungen und Sterbefällen im Gebärhause gänzlich indolent ver- halten, und keine durchgreifenderen Versuche anstellen, ein helleres Licht über die Wesenheit und Entstehungsweise dieser so bösartigen Krankheit zu verbreiten.
»Da es sich aber zunächst darum handelt, mit Bestimmtheit
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ziehen. Dazu wird es nöthig sein, ein Gesuch Scanzoni’s an
das böhmische Landesgubernium mitzutheilen.
»Hohes k. k. Landesgubernium! Bei dem häufigen und
bösartigen Auftreten des Kindbettfiebers in der Prager k. k.
Gebäranstalt erscheint die Beantwortung der Frage, wie dem
heftigeren Ausbruch dieser Krankheit vorgebeugt werden
könnte, als ein Desiderat jedes menschenfreundlichen Arztes
und die Humanität hat ein gegründetes Recht, von einer hohen
Landesregierung zu fordern, dass alle, zur Lösung dieser für
das Wohl der Menschheit so hochwichtigen Frage geeignet
scheinenden Wege eingeschlagen, und kein Mittel unbenutzt
gelassen werde, das Wesen dieser furchtbaren und dabei noch
immer so räthselhaften Krankheit zu erforschen.
»Der ehrfurchtsvoll Gefertigte hat aber während seiner
mehr als 5jährigen Dienstleistung in den Krankenanstalten
Prags die Ueberzeugung gewonnen, dass alle in dieser Periode
und auch schon früher angeordneten Massregeln, das Wesen
der besagten Krankheit näher zu ergründen, den angestrebten
Zweck gänzlich verfehlten, weshalb er, mit dem objectiven
Auftreten dieser Krankheit innig vertraut, als Mitglied der am
28. l. M im k. k. Gebärhause abgehaltenen Untersuchungs-
commission es wagt, einem hohen k. k. Landesgubernium die
ihm zur Feststellung der Natur der Krankheit am geeignet-
sten scheinenden Massregeln zur hohen Genehmigung ergebenst
zu unterbreiten.
»Die praktische Durchführung derselben erscheint um so
dringlicher, als den Prager k. k. Krankenanstalten, und somit
mittelbar auch einem hohen k. k. Landesgubernium bereits
hierorts wie auch anderwärts der Vorwurf gemacht wurde,
dass sich dieselben bei den so zahlreich erfolgenden Erkran-
kungen und Sterbefällen im Gebärhause gänzlich indolent ver-
halten, und keine durchgreifenderen Versuche anstellen, ein
helleres Licht über die Wesenheit und Entstehungsweise dieser
so bösartigen Krankheit zu verbreiten.
»Da es sich aber zunächst darum handelt, mit Bestimmtheit
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Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861, S. 345. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/semmelweis_kindbettfieber_1861/357>, abgerufen am 22.11.2024.
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