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Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861.

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März.........1841 Sterblichkeits-Percent 4.33, Todte 12, Geburten 277
Juni.........1843 " " 4.08, " 8, " 296
März.........1847 " " 3.60, " 11, " 305
August.......1845 " " 3.58, " 9, " 251
Mai..........1842 " " 3.22, " 10, " 310
October.......1844 " " 3.22, " 8, " 248
Jänner.......1847 " " 3.21, " 10, " 311
Juni.........1844 " " 2.67, " 6, " 224
September....1843 " " 2.26, " 5, " 221
Februar......1847 " " 1.92, " 6, " 312
September....1841 " " 1.87, " 4, " 213
April.........1841 " " 1.57, " 4, " 255
August.......1843 " " 1.55, " 3, " 193
August.......1841 " " 1.35, " 3, " 122
September....1844 " " 1.22, " 3, " 245
September....1841 " " 0.78, " 2, " 255
Juli..........1843 " " 0.52, " 1, " 191

Man glaubte, dass ein Local, in welchem so viele tau-
send Individuen schon geboren, das Wochenbett durchge-
macht, vom Kindbettfieber befallen und gestorben sind, müsse
nothwendiger Weise schon so verpestet sein, dass es nicht zu
wundern ist, wenn in diesen Localitäten das Kindbettfieber
überhandnehme. Wenn das der Fall wäre, so müsste wieder
die grössere Sterblichkeit an der zweiten geburtshilflichen
Klinik herrschen, weil in dem Locale der zweiten geburtshilf
lichen Klinik schon zu Boer's Zeiten heftige Puerperalfieber-
Epidemien wütheten; zu einer Zeit, wo das Gebäude der ge-
genwärtigen ersten geburtshilflichen Abtheilung nicht einmal
noch gebaut war.

Man glaubte, dass der üble Ruf der Anstalt es mache,
dass die Neuaufgenommenen nur mit Schrecken die Anstalt
betreten, weil es ihnen bekannt sei, welch grosses Contingent
an Todten die Anstalt jährlich liefere, und das mache, dass
sie erkranken und sterben. Dass sie sich wirklich vor der er-
sten Abtheilung fürchteten, davon konnte man sich leicht
uberzeugen, da man manchmal herzzerreissende Scenen mit-
ansehen musste, wenn Individuen knieend und die Hände rin-

März.........1841 Sterblichkeits-Percent 4.33, Todte 12, Geburten 277
Juni.........1843 » » 4.08, » 8, » 296
März.........1847 » » 3.60, » 11, » 305
August.......1845 » » 3.58, » 9, » 251
Mai..........1842 » » 3.22, » 10, » 310
October.......1844 » » 3.22, » 8, » 248
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August.......1843 » » 1.55, » 3, » 193
August.......1841 » » 1.35, » 3, » 122
September....1844 » » 1.22, » 3, » 245
September....1841 » » 0.78, » 2, » 255
Juli..........1843 » » 0.52, » 1, » 191

Man glaubte, dass ein Local, in welchem so viele tau-
send Individuen schon geboren, das Wochenbett durchge-
macht, vom Kindbettfieber befallen und gestorben sind, müsse
nothwendiger Weise schon so verpestet sein, dass es nicht zu
wundern ist, wenn in diesen Localitäten das Kindbettfieber
überhandnehme. Wenn das der Fall wäre, so müsste wieder
die grössere Sterblichkeit an der zweiten geburtshilflichen
Klinik herrschen, weil in dem Locale der zweiten geburtshilf
lichen Klinik schon zu Boer’s Zeiten heftige Puerperalfieber-
Epidemien wütheten; zu einer Zeit, wo das Gebäude der ge-
genwärtigen ersten geburtshilflichen Abtheilung nicht einmal
noch gebaut war.

Man glaubte, dass der üble Ruf der Anstalt es mache,
dass die Neuaufgenommenen nur mit Schrecken die Anstalt
betreten, weil es ihnen bekannt sei, welch grosses Contingent
an Todten die Anstalt jährlich liefere, und das mache, dass
sie erkranken und sterben. Dass sie sich wirklich vor der er-
sten Abtheilung fürchteten, davon konnte man sich leicht
uberzeugen, da man manchmal herzzerreissende Scenen mit-
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[32/0044] März.........1841 Sterblichkeits-Percent 4.33, Todte 12, Geburten 277 Juni.........1843 » » 4.08, » 8, » 296 März.........1847 » » 3.60, » 11, » 305 August.......1845 » » 3.58, » 9, » 251 Mai..........1842 » » 3.22, » 10, » 310 October.......1844 » » 3.22, » 8, » 248 Jänner.......1847 » » 3.21, » 10, » 311 Juni.........1844 » » 2.67, » 6, » 224 September....1843 » » 2.26, » 5, » 221 Februar......1847 » » 1.92, » 6, » 312 September....1841 » » 1.87, » 4, » 213 April.........1841 » » 1.57, » 4, » 255 August.......1843 » » 1.55, » 3, » 193 August.......1841 » » 1.35, » 3, » 122 September....1844 » » 1.22, » 3, » 245 September....1841 » » 0.78, » 2, » 255 Juli..........1843 » » 0.52, » 1, » 191 Man glaubte, dass ein Local, in welchem so viele tau- send Individuen schon geboren, das Wochenbett durchge- macht, vom Kindbettfieber befallen und gestorben sind, müsse nothwendiger Weise schon so verpestet sein, dass es nicht zu wundern ist, wenn in diesen Localitäten das Kindbettfieber überhandnehme. Wenn das der Fall wäre, so müsste wieder die grössere Sterblichkeit an der zweiten geburtshilflichen Klinik herrschen, weil in dem Locale der zweiten geburtshilf lichen Klinik schon zu Boer’s Zeiten heftige Puerperalfieber- Epidemien wütheten; zu einer Zeit, wo das Gebäude der ge- genwärtigen ersten geburtshilflichen Abtheilung nicht einmal noch gebaut war. Man glaubte, dass der üble Ruf der Anstalt es mache, dass die Neuaufgenommenen nur mit Schrecken die Anstalt betreten, weil es ihnen bekannt sei, welch grosses Contingent an Todten die Anstalt jährlich liefere, und das mache, dass sie erkranken und sterben. Dass sie sich wirklich vor der er- sten Abtheilung fürchteten, davon konnte man sich leicht uberzeugen, da man manchmal herzzerreissende Scenen mit- ansehen musste, wenn Individuen knieend und die Hände rin-

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Zitationshilfe: Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/semmelweis_kindbettfieber_1861/44>, abgerufen am 21.11.2024.