unglückter Geburtsfall, nämlich eine vernachlässigte Quer- lage zugeschoben wurde.
Transferirungen von Puerperalfieberkranken finden in der Regel an beiden Abtheilungen nicht statt.
Dass im Wintersemester, der Zeit der Epidemien, die I. Gebärklinik monatlich oft um 100 bis 200 Geburtsfälle mehr aufnehmen muss als die II. Klinik, während im Sommer, der Zeit des besseren Gesundheitszustandes, aber beide Kli- ken dieselben, die Klinik für Aerzte ja zuweilen sogar noch geringere Ziffern der Geburtsfälle in den monatlichen Rap- porten ausweiset als die Hebammenschule, wie aus Tabelle Nr. XVII zu ersehen ist.
Die Tabelle Nr. XVII, auf welche sich Carl Braun be- ruft, um mittelst Zahlen zu beweisen, dass im Wintersemester, der Zeit der Epidemien, die I. Klinik monatlich oft um 100-- 200 Geburtsfälle mehr aufnehmen muss als die II. Klinik, während im Sommer, der Zeit des besseren Gesundheitszustan- des, aber beide Kliniken dieselben, die Klinik für Aerzte ja zuweilen sogar noch geringere Ziffern der Geburtsfälle in den monatlichen Rapporten ausweiset, als die Hebammenschule, ent- hält die Monatsrapporte beider Kliniken aus den Jahren 1849, 1850, 1851 und 1852, also die Rapporte von 48 Monaten.
Innerhalb dieser 48 Monate war während 43 Monaten die Anzahl der verpflegten Wöchnerinnen grösser an der I. Kli- nik, und während 5 Monaten war die Anzahl der verpflegten Wöchnerinnen grösser an der II. Klinik. Während der 43 Mo- nate, in welchen an der I. Klinik mehr Wöchnerinnen ver- pflegt wurden, war in 26 Monaten die absolute Sterblichkeit kleiner als an der II. Klinik, in welcher weniger Wöchnerin- nen verpflegt wurden.
unglückter Geburtsfall, nämlich eine vernachlässigte Quer- lage zugeschoben wurde.
Transferirungen von Puerperalfieberkranken finden in der Regel an beiden Abtheilungen nicht statt.
Dass im Wintersemester, der Zeit der Epidemien, die I. Gebärklinik monatlich oft um 100 bis 200 Geburtsfälle mehr aufnehmen muss als die II. Klinik, während im Sommer, der Zeit des besseren Gesundheitszustandes, aber beide Kli- ken dieselben, die Klinik für Aerzte ja zuweilen sogar noch geringere Ziffern der Geburtsfälle in den monatlichen Rap- porten ausweiset als die Hebammenschule, wie aus Tabelle Nr. XVII zu ersehen ist.
Die Tabelle Nr. XVII, auf welche sich Carl Braun be- ruft, um mittelst Zahlen zu beweisen, dass im Wintersemester, der Zeit der Epidemien, die I. Klinik monatlich oft um 100— 200 Geburtsfälle mehr aufnehmen muss als die II. Klinik, während im Sommer, der Zeit des besseren Gesundheitszustan- des, aber beide Kliniken dieselben, die Klinik für Aerzte ja zuweilen sogar noch geringere Ziffern der Geburtsfälle in den monatlichen Rapporten ausweiset, als die Hebammenschule, ent- hält die Monatsrapporte beider Kliniken aus den Jahren 1849, 1850, 1851 und 1852, also die Rapporte von 48 Monaten.
Innerhalb dieser 48 Monate war während 43 Monaten die Anzahl der verpflegten Wöchnerinnen grösser an der I. Kli- nik, und während 5 Monaten war die Anzahl der verpflegten Wöchnerinnen grösser an der II. Klinik. Während der 43 Mo- nate, in welchen an der I. Klinik mehr Wöchnerinnen ver- pflegt wurden, war in 26 Monaten die absolute Sterblichkeit kleiner als an der II. Klinik, in welcher weniger Wöchnerin- nen verpflegt wurden.
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unglückter Geburtsfall, nämlich eine vernachlässigte Quer-
lage zugeschoben wurde.
Transferirungen von Puerperalfieberkranken finden in der
Regel an beiden Abtheilungen nicht statt.
Dass im Wintersemester, der Zeit der Epidemien, die
I. Gebärklinik monatlich oft um 100 bis 200 Geburtsfälle
mehr aufnehmen muss als die II. Klinik, während im Sommer,
der Zeit des besseren Gesundheitszustandes, aber beide Kli-
ken dieselben, die Klinik für Aerzte ja zuweilen sogar noch
geringere Ziffern der Geburtsfälle in den monatlichen Rap-
porten ausweiset als die Hebammenschule, wie aus Tabelle
Nr. XVII zu ersehen ist.
Die Tabelle Nr. XVII, auf welche sich Carl Braun be-
ruft, um mittelst Zahlen zu beweisen, dass im Wintersemester,
der Zeit der Epidemien, die I. Klinik monatlich oft um 100—
200 Geburtsfälle mehr aufnehmen muss als die II. Klinik,
während im Sommer, der Zeit des besseren Gesundheitszustan-
des, aber beide Kliniken dieselben, die Klinik für Aerzte ja
zuweilen sogar noch geringere Ziffern der Geburtsfälle in den
monatlichen Rapporten ausweiset, als die Hebammenschule, ent-
hält die Monatsrapporte beider Kliniken aus den Jahren 1849,
1850, 1851 und 1852, also die Rapporte von 48 Monaten.
Innerhalb dieser 48 Monate war während 43 Monaten die
Anzahl der verpflegten Wöchnerinnen grösser an der I. Kli-
nik, und während 5 Monaten war die Anzahl der verpflegten
Wöchnerinnen grösser an der II. Klinik. Während der 43 Mo-
nate, in welchen an der I. Klinik mehr Wöchnerinnen ver-
pflegt wurden, war in 26 Monaten die absolute Sterblichkeit
kleiner als an der II. Klinik, in welcher weniger Wöchnerin-
nen verpflegt wurden.
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Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861, S. 509. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/semmelweis_kindbettfieber_1861/521>, abgerufen am 22.11.2024.
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