Semper, Karl: Die Philippinen und ihre Bewohner. Sechs Skizzen. Würzburg, 1869.Fast in gerader Linie von Nord nach Süd ziehen sich die philippinischen Inseln von Formosa an hinunter bis nach Borneo und den Molucken. Von der Südspitze Formosa's durch einen etwa 40 Seemeilen breiten Canal getrennt schliessen sich die kleinen Inseln der Provincia de Batanes an die schon zum Theil zu Luzon gehörenden und die Gestalt dieser Insel in ihrer Gruppirung andeutenden Babuyanes an. Von fast viereckiger Form, mit parallelen, von Nord nach Süd streichenden östlichen und westlichen Küsten zieht sich Luzon, die grösste Insel der Philippinen (2000 geogr. Quadratmeilen), vom 19. bis zum 14. Breitengrade herunter und biegt sich dann plötzlich in fast ganz östlicher Richtung um. Durch Meeresarme und Buchten in zahlreiche schmale Halbinseln und Landzungen zerspalten scheint dieser südlichere Theil von Luzon aus einer Menge kleinerer Inseln zusammengesetzt zu sein und lehnt sich so in natürlichster Weise an die zahlreichen Inseln an, welche man gewöhnlich unter dem Namen der "Islas Visayas" oder der "Islas de los Pintados" (der tättowirten Menschen) begreift. Unter diesen, deren Zahl mit Einschluss der kleineren Inseln viele Hunderte beträgt, fallen die beiden südlichsten leicht in die Augen: die langgestreckte Palawan oder Paragua der Spanier, welche von Borneo's Nordspitze (in 7° N. Breite) nur durch einen schmalen Meeresarm getrennt eine enge Beziehung zwischen dieser und den philippinischen Inseln anzudeuten scheint, und dann am Meisten gegen Osten vortretend Mindanao oder Magindanao, die grösste Insel der Philippinen nach Luzon (1600 geogr. Quadratmeilen). Mit ihrer südwestlichen Spitze (Zamboanga) lehnt sie sich durch die Inselkette von Basilan und den Sulu-Inseln ebenfalls an eine östlich vorspringende Landzunge Borneo's an, während die südöstliche Spitze Mindanao's, die Punta Serangani in 5° 80' N. Br. durch die Inselkette, welche Sanguir, Siao &c. angehören mit Celebes, durch die Salibabo-Inseln mit Gilolo Fast in gerader Linie von Nord nach Süd ziehen sich die philippinischen Inseln von Formosa an hinunter bis nach Borneo und den Molucken. Von der Südspitze Formosa’s durch einen etwa 40 Seemeilen breiten Canal getrennt schliessen sich die kleinen Inseln der Provincia de Batanes an die schon zum Theil zu Luzon gehörenden und die Gestalt dieser Insel in ihrer Gruppirung andeutenden Babuyanes an. Von fast viereckiger Form, mit parallelen, von Nord nach Süd streichenden östlichen und westlichen Küsten zieht sich Luzon, die grösste Insel der Philippinen (2000 geogr. Quadratmeilen), vom 19. bis zum 14. Breitengrade herunter und biegt sich dann plötzlich in fast ganz östlicher Richtung um. Durch Meeresarme und Buchten in zahlreiche schmale Halbinseln und Landzungen zerspalten scheint dieser südlichere Theil von Luzon aus einer Menge kleinerer Inseln zusammengesetzt zu sein und lehnt sich so in natürlichster Weise an die zahlreichen Inseln an, welche man gewöhnlich unter dem Namen der »Islas Visayas« oder der »Islas de los Pintados« (der tättowirten Menschen) begreift. Unter diesen, deren Zahl mit Einschluss der kleineren Inseln viele Hunderte beträgt, fallen die beiden südlichsten leicht in die Augen: die langgestreckte Palawan oder Paragua der Spanier, welche von Borneo’s Nordspitze (in 7° N. Breite) nur durch einen schmalen Meeresarm getrennt eine enge Beziehung zwischen dieser und den philippinischen Inseln anzudeuten scheint, und dann am Meisten gegen Osten vortretend Mindanao oder Magindanao, die grösste Insel der Philippinen nach Luzon (1600 geogr. Quadratmeilen). Mit ihrer südwestlichen Spitze (Zamboanga) lehnt sie sich durch die Inselkette von Basilan und den Sulu-Inseln ebenfalls an eine östlich vorspringende Landzunge Borneo’s an, während die südöstliche Spitze Mindanao’s, die Punta Serangani in 5° 80′ N. Br. durch die Inselkette, welche Sanguir, Siao &c. angehören mit Celebes, durch die Salibabo-Inseln mit Gilolo <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0006" n="6"/> <p>Fast in gerader Linie von Nord nach Süd ziehen sich die philippinischen Inseln von Formosa an hinunter bis nach Borneo und den Molucken. Von der Südspitze Formosa’s durch einen etwa 40 Seemeilen breiten Canal getrennt schliessen sich die kleinen Inseln der Provincia de <hi rendition="#g">Batanes</hi> an die schon zum Theil zu Luzon gehörenden und die Gestalt dieser Insel in ihrer Gruppirung andeutenden <hi rendition="#g">Babuyanes</hi> an. 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Fast in gerader Linie von Nord nach Süd ziehen sich die philippinischen Inseln von Formosa an hinunter bis nach Borneo und den Molucken. Von der Südspitze Formosa’s durch einen etwa 40 Seemeilen breiten Canal getrennt schliessen sich die kleinen Inseln der Provincia de Batanes an die schon zum Theil zu Luzon gehörenden und die Gestalt dieser Insel in ihrer Gruppirung andeutenden Babuyanes an. Von fast viereckiger Form, mit parallelen, von Nord nach Süd streichenden östlichen und westlichen Küsten zieht sich Luzon, die grösste Insel der Philippinen (2000 geogr. Quadratmeilen), vom 19. bis zum 14. Breitengrade herunter und biegt sich dann plötzlich in fast ganz östlicher Richtung um. Durch Meeresarme und Buchten in zahlreiche schmale Halbinseln und Landzungen zerspalten scheint dieser südlichere Theil von Luzon aus einer Menge kleinerer Inseln zusammengesetzt zu sein und lehnt sich so in natürlichster Weise an die zahlreichen Inseln an, welche man gewöhnlich unter dem Namen der »Islas Visayas« oder der »Islas de los Pintados« (der tättowirten Menschen) begreift. Unter diesen, deren Zahl mit Einschluss der kleineren Inseln viele Hunderte beträgt, fallen die beiden südlichsten leicht in die Augen: die langgestreckte Palawan oder Paragua der Spanier, welche von Borneo’s Nordspitze (in 7° N. Breite) nur durch einen schmalen Meeresarm getrennt eine enge Beziehung zwischen dieser und den philippinischen Inseln anzudeuten scheint, und dann am Meisten gegen Osten vortretend Mindanao oder Magindanao, die grösste Insel der Philippinen nach Luzon (1600 geogr. Quadratmeilen). Mit ihrer südwestlichen Spitze (Zamboanga) lehnt sie sich durch die Inselkette von Basilan und den Sulu-Inseln ebenfalls an eine östlich vorspringende Landzunge Borneo’s an, während die südöstliche Spitze Mindanao’s, die Punta Serangani in 5° 80′ N. Br. durch die Inselkette, welche Sanguir, Siao &c. angehören mit Celebes, durch die Salibabo-Inseln mit Gilolo
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