im vorigen Seculo, in seinen hinterlassenen Schrifften folgenden Jnnhalts: Una res est, sagt er/ a Deo creata, subjectum omnis mirabi- litatis, quae in terris & in coelis est, ipsa est actu animalis, vegetabilis & mineralis, ubique reperta, sed a paucis cognita, & a nullis pro- prio suo nomine expressa, &c. Nach erkännt- nis der Materi/ ist die Erlangung nicht schwer; nur allein ist sie mit einen Sigill beschlossen/ des- sen Inscription ist: Der HErr kennet die Sei- nen. Wem nun zugestanden wird/ dieses Si- gill zu eröffnen/ deme stehet so dann alles offen/ und zu gebot; ausser dem ists umsonst zum Dach wollen einsteigen. Jch habe zwey- oder dreyen hochgelehrten Philosophen diese Materi in die Hände geben/ haben sie aber nicht gekannt: Jch aber erfreue mich in meiner Seele nur über derer Anschauen/ und weis nicht/ wie ich sie genug ehren solle etc. Hactenus ille.
Was am blauen Himmels-Zelt sich ereiget/ solches zeiget/ Eben auch das Erden-Feld. Wasser mit dem Feuer paaren/ Wer darinnen ist erfahren/ Bleibt ein Meister in der Welt.
Das
Das erſte Buch.
im vorigen Seculo, in ſeinen hinterlaſſenen Schrifften folgenden Jnnhalts: Una res eſt, ſagt er/ à Deo creata, ſubjectum omnis mirabi- litatis, quæ in terris & in cœlis eſt, ipſa eſt actu animalis, vegetabilis & mineralis, ubique reperta, ſed à paucis cognita, & à nullis pro- prio ſuo nomine expreſſa, &c. Nach erkännt- nis der Materi/ iſt die Erlangung nicht ſchwer; nur allein iſt ſie mit einen Sigill beſchloſſen/ deſ- ſen Inſcription iſt: Der HErꝛ kennet die Sei- nen. Wem nun zugeſtanden wird/ dieſes Si- gill zu eröffnen/ deme ſtehet ſo dann alles offen/ und zu gebot; auſſer dem iſts umſonſt zum Dach wollen einſteigen. Jch habe zwey- oder dreyen hochgelehrten Philoſophen dieſe Materi in die Hände geben/ haben ſie aber nicht gekannt: Jch aber erfreue mich in meiner Seele nur über derer Anſchauen/ und weis nicht/ wie ich ſie genug ehren ſolle ꝛc. Hactenus ille.
Was am blauen Himmels-Zelt ſich ereiget/ ſolches zeiget/ Eben auch das Erden-Feld. Waſſer mit dem Feuer paaren/ Wer darinnen iſt erfahren/ Bleibt ein Meiſter in der Welt.
Das
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Das erſte Buch.
im vorigen Seculo, in ſeinen hinterlaſſenen
Schrifften folgenden Jnnhalts: Una res eſt,
ſagt er/ à Deo creata, ſubjectum omnis mirabi-
litatis, quæ in terris & in cœlis eſt, ipſa eſt actu
animalis, vegetabilis & mineralis, ubique
reperta, ſed à paucis cognita, & à nullis pro-
prio ſuo nomine expreſſa, &c. Nach erkännt-
nis der Materi/ iſt die Erlangung nicht ſchwer;
nur allein iſt ſie mit einen Sigill beſchloſſen/ deſ-
ſen Inſcription iſt: Der HErꝛ kennet die Sei-
nen. Wem nun zugeſtanden wird/ dieſes Si-
gill zu eröffnen/ deme ſtehet ſo dann alles offen/
und zu gebot; auſſer dem iſts umſonſt zum Dach
wollen einſteigen. Jch habe zwey- oder dreyen
hochgelehrten Philoſophen dieſe Materi in die
Hände geben/ haben ſie aber nicht gekannt: Jch
aber erfreue mich in meiner Seele nur über derer
Anſchauen/ und weis nicht/ wie ich ſie genug
ehren ſolle ꝛc. Hactenus ille.
Was am blauen Himmels-Zelt
ſich ereiget/
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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/128>, abgerufen am 26.11.2024.
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