Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Von der Natur. und behaupten/ es komme her von Esch Feuer:und Maim Wasser/ spreche sich demnach selbst aus/ daß es heisse/ ein feuriges Wasser oder wässe- riges Feuer/ Ignis Aqua mit einem Wort/ diß sey die erste materi, daraus Himmel und Erden anfangs erschaffen worden. Erbieten anbene- benst sich/ zu beweisen/ daß alle Corpora subluna- ria, und also ohne Zweifel auch die lüfftischen und himmlischen darinn/ ihrem ersten Wesen nach/ bestehen/ darinnen auch nach ihrer resolu- tion und reduction sich zeigen; und unter der gestalt eines Saltzes/ eben der Schwere und Ge- wichts/ wie ihr Materialischer Cörper gewesen/ dem Gesicht sich darstellen. Welches Saltz an der Lufft in ein saltzigten Liquorem sich resolvi- re, der aber nach etlicher Zeit solche Saltzigkeit verliere/ und süß werde/ gleich einem andern Wasser. Hätten/ bey also beschaffenen Din- gen/ diese noch am nächsten zum Zweck geschos- sen. Und so viel von dem Himmel in ge- mein. Angehend aber die Sterne am Himmel/ sind lässet
Von der Natur. und behaupten/ es komme her von Eſch Feuer:und Maim Waſſer/ ſpreche ſich demnach ſelbſt aus/ daß es heiſſe/ ein feuriges Waſſer oder wäſſe- riges Feuer/ Ignis Aqua mit einem Wort/ diß ſey die erſte materi, daraus Himmel und Erden anfangs erſchaffen worden. Erbieten anbene- benſt ſich/ zu beweiſen/ daß alle Corpora ſubluna- ria, und alſo ohne Zweifel auch die lüfftiſchen und himmliſchen darinn/ ihrem erſten Weſen nach/ beſtehen/ darinnen auch nach ihrer reſolu- tion und reduction ſich zeigen; und unter der geſtalt eines Saltzes/ eben der Schwere und Ge- wichts/ wie ihr Materialiſcher Cörper geweſen/ dem Geſicht ſich darſtellen. Welches Saltz an der Lufft in ein ſaltzigten Liquorem ſich reſolvi- re, der aber nach etlicher Zeit ſolche Saltzigkeit verliere/ und ſüß werde/ gleich einem andern Waſſer. Hätten/ bey alſo beſchaffenen Din- gen/ dieſe noch am nächſten zum Zweck geſchoſ- ſen. Und ſo viel von dem Himmel in ge- mein. Angehend aber die Sterne am Himmel/ ſind läſſet
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Von der Natur.
und behaupten/ es komme her von Eſch Feuer:
und Maim Waſſer/ ſpreche ſich demnach ſelbſt
aus/ daß es heiſſe/ ein feuriges Waſſer oder wäſſe-
riges Feuer/ Ignis Aqua mit einem Wort/ diß
ſey die erſte materi, daraus Himmel und Erden
anfangs erſchaffen worden. Erbieten anbene-
benſt ſich/ zu beweiſen/ daß alle Corpora ſubluna-
ria, und alſo ohne Zweifel auch die lüfftiſchen
und himmliſchen darinn/ ihrem erſten Weſen
nach/ beſtehen/ darinnen auch nach ihrer reſolu-
tion und reduction ſich zeigen; und unter der
geſtalt eines Saltzes/ eben der Schwere und Ge-
wichts/ wie ihr Materialiſcher Cörper geweſen/
dem Geſicht ſich darſtellen. Welches Saltz an
der Lufft in ein ſaltzigten Liquorem ſich reſolvi-
re, der aber nach etlicher Zeit ſolche Saltzigkeit
verliere/ und ſüß werde/ gleich einem andern
Waſſer. Hätten/ bey alſo beſchaffenen Din-
gen/ dieſe noch am nächſten zum Zweck geſchoſ-
ſen. Und ſo viel von dem Himmel in ge-
mein.
Angehend aber die Sterne am Himmel/ ſind
dieſelbe auſſer Zweifel nicht umſonſt/ oder alſo
obenhin/ und wegen dero äuſſerlichen Scheins/
blos allein an das Firmament geſtellet worden/
wie etliche ſonſt gelehrte Leute ihnen vorſtehen
laſſen/ und daß dero Würckung den Erdboden
nicht bereichen könne/ behaupten wollen. Aus
was Materi aber ihre Cörper beſtehen/ hierinnen
fallen auch verſchiedene Meinungen: Plato
läſſet
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