Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Das erste Buch. Göttliche Weisheit geordnet; und die Erhal-tung der Welt erfordert. Aber genug von die- sen Venerischen Engelen/ weilen anderer Or- ten sich auch Gelegenheit zeigen wird/ in solcher materi mehres beyzubringen. Von dem Mercurio, oder Mercur-Stern. NEchst der Venus jetzt beschrieben/ folget in und
Das erſte Buch. Göttliche Weisheit geordnet; und die Erhal-tung der Welt erfordert. Aber genug von die- ſen Veneriſchen Engelen/ weilen anderer Or- ten ſich auch Gelegenheit zeigen wird/ in ſolcher materi mehres beyzubringen. Von dem Mercurio, oder Mercur-Stern. NEchſt der Venus jetzt beſchrieben/ folget in und
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0180" n="86"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das erſte Buch.</hi></fw><lb/> Göttliche Weisheit geordnet; und die Erhal-<lb/> tung der Welt erfordert. Aber genug von die-<lb/> ſen Veneriſchen Engelen/ weilen anderer Or-<lb/> ten ſich auch Gelegenheit zeigen wird/ in ſolcher<lb/><hi rendition="#aq">materi</hi> mehres beyzubringen.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Von dem <hi rendition="#aq">Mercurio,</hi> oder<lb/> Mercur-Stern.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">N</hi>Echſt der <hi rendition="#aq">Venus</hi> jetzt beſchrieben/ folget in<lb/> der Ordnung der <hi rendition="#aq">Mercurius.</hi> Dieſer<lb/> zuſampt der <hi rendition="#aq">Venere</hi> warten einer Fürſtin/ nem-<lb/> lich der Sonnen beſtändig auf. Nicht zwar/<lb/> daß dieſe zween Planeten ſtets unter der Sonnen<lb/> bleiben/ wie <hi rendition="#aq">Ptolomeus,</hi> und andere vermeinen/<lb/> dann ſie ſind nicht dero Unterſaſſen/ ſondern<lb/><hi rendition="#aq">Comites Solis,</hi> der Sonnen Gefährten/ und<lb/> lauffen um dieſelbe herum/ alſo daß die halbe Zeit<lb/> ſie über derſelben/ und die andere halbe Zeit<lb/> unter ihr befunden werden. Weilen nun dieſer<lb/> Planet die Sonne zum <hi rendition="#aq">Centro</hi> ſeines Umlauffs<lb/> oder Lauff-Kreiſes hat: ſo folget/ daß ſolcher<lb/> ſeyn Becirck oder Kreis um ein ziemliches kleiner<lb/> ſeyn müſſe/ als der Veneriſche iſt/ zumalen dar-<lb/> vor gehalten wird/ daß über 28. Grad von ſol-<lb/> cher ſich nicht entferne. Weilen er nun gemei-<lb/> niglich unter denen Stralen der Sonnen ver-<lb/> borgen ſtehet; auch wegen der Dünſte ſo um den<lb/> Horizont ſchweben/ mehr <hi rendition="#aq">refraction</hi> oder Stral-<lb/> brüche leyden mus: Als läſſet er ſich ſelten ſehen;<lb/> dahero kompt es auch/ daß noch wenige das Zu-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [86/0180]
Das erſte Buch.
Göttliche Weisheit geordnet; und die Erhal-
tung der Welt erfordert. Aber genug von die-
ſen Veneriſchen Engelen/ weilen anderer Or-
ten ſich auch Gelegenheit zeigen wird/ in ſolcher
materi mehres beyzubringen.
Von dem Mercurio, oder
Mercur-Stern.
NEchſt der Venus jetzt beſchrieben/ folget in
der Ordnung der Mercurius. Dieſer
zuſampt der Venere warten einer Fürſtin/ nem-
lich der Sonnen beſtändig auf. Nicht zwar/
daß dieſe zween Planeten ſtets unter der Sonnen
bleiben/ wie Ptolomeus, und andere vermeinen/
dann ſie ſind nicht dero Unterſaſſen/ ſondern
Comites Solis, der Sonnen Gefährten/ und
lauffen um dieſelbe herum/ alſo daß die halbe Zeit
ſie über derſelben/ und die andere halbe Zeit
unter ihr befunden werden. Weilen nun dieſer
Planet die Sonne zum Centro ſeines Umlauffs
oder Lauff-Kreiſes hat: ſo folget/ daß ſolcher
ſeyn Becirck oder Kreis um ein ziemliches kleiner
ſeyn müſſe/ als der Veneriſche iſt/ zumalen dar-
vor gehalten wird/ daß über 28. Grad von ſol-
cher ſich nicht entferne. Weilen er nun gemei-
niglich unter denen Stralen der Sonnen ver-
borgen ſtehet; auch wegen der Dünſte ſo um den
Horizont ſchweben/ mehr refraction oder Stral-
brüche leyden mus: Als läſſet er ſich ſelten ſehen;
dahero kompt es auch/ daß noch wenige das Zu-
und
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/180 |
Zitationshilfe: | Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/180>, abgerufen am 16.07.2024. |