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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das erste Buch.
er auch einen weit höhern Kreis durchlauffet;
und solch seinen Lauff erst in zwölff Jahren voll-
bringet. Anlangend seinen Cörper/ bestehet
derselbe aus fester und weicher/ oder flüssiger
Materi. Nach Anzeig der Stern-Weisen/
ist der Jupiter dem äusserlichen ansehen nach/ mit
viel und mancherley Gürteln/ Strichen/ oder
Striemen/ und Binden umfangen/ oder ge-
schmücket/ darinnen er den Augen der Beschauer
verscheidentlich vorstellet. Durch solche Cir-
ckel/ und Bänder aber werden verstanden/ einige
tunckele und schwartze Striche/ (Striae,) womit
die gantze Convexität des sonst im übrigen gantz
hell-scheinenden Jovialischen Globi, umgeben/
und eingefasset ist. Derselben erblicket man
bald mehr bald minder. Balden strecken sie sich
nach der geraden Lini; bald formiren sie einen
Bogen/ dessen cavität/ sich bald auf/ bald nie-
derwerts ziehet. Sie machen nicht allezeit eine
gleiche distantz zwischen sich; erzeigen sich auch
nicht allemal gleich weit/ breit/ oder schmal.
Was aber eigentlich solche Gürtel oder Binden
seyn mögen/ hierüber thut des Kircheri schon
mehr angemeldter Stern-Wanderer diesen
Bericht: Jn der Kugel Jovis, (die sonsten ausser
dieser Binden/ übrigens weit heller und durch-
scheinender als ein Crystall immer seyn mag;
auch die Theile dessen Fuß-festen Landes so über-
trefflich leuchten und gläntzen/ daß man wähnen

solte/

Das erſte Buch.
er auch einen weit höhern Kreis durchlauffet;
und ſolch ſeinen Lauff erſt in zwölff Jahren voll-
bringet. Anlangend ſeinen Cörper/ beſtehet
derſelbe aus feſter und weicher/ oder flüſſiger
Materi. Nach Anzeig der Stern-Weiſen/
iſt der Jupiter dem äuſſerlichen anſehen nach/ mit
viel und mancherley Gürteln/ Strichen/ oder
Striemen/ und Binden umfangen/ oder ge-
ſchmücket/ darinnen er den Augen der Beſchauer
verſcheidentlich vorſtellet. Durch ſolche Cir-
ckel/ und Bänder aber werden verſtanden/ einige
tunckele und ſchwartze Striche/ (Striæ,) womit
die gantze Convexität des ſonſt im übrigen gantz
hell-ſcheinenden Jovialiſchen Globi, umgeben/
und eingefaſſet iſt. Derſelben erblicket man
bald mehr bald minder. Balden ſtrecken ſie ſich
nach der geraden Lini; bald formiren ſie einen
Bogen/ deſſen cavität/ ſich bald auf/ bald nie-
derwerts ziehet. Sie machen nicht allezeit eine
gleiche diſtantz zwiſchen ſich; erzeigen ſich auch
nicht allemal gleich weit/ breit/ oder ſchmal.
Was aber eigentlich ſolche Gürtel oder Binden
ſeyn mögen/ hierüber thut des Kircheri ſchon
mehr angemeldter Stern-Wanderer dieſen
Bericht: Jn der Kugel Jovis, (die ſonſten auſſer
dieſer Binden/ übrigens weit heller und durch-
ſcheinender als ein Cryſtall immer ſeyn mag;
auch die Theile deſſen Fuß-feſten Landes ſo über-
trefflich leuchten und gläntzen/ daß man wähnen

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[96/0190] Das erſte Buch. er auch einen weit höhern Kreis durchlauffet; und ſolch ſeinen Lauff erſt in zwölff Jahren voll- bringet. Anlangend ſeinen Cörper/ beſtehet derſelbe aus feſter und weicher/ oder flüſſiger Materi. Nach Anzeig der Stern-Weiſen/ iſt der Jupiter dem äuſſerlichen anſehen nach/ mit viel und mancherley Gürteln/ Strichen/ oder Striemen/ und Binden umfangen/ oder ge- ſchmücket/ darinnen er den Augen der Beſchauer verſcheidentlich vorſtellet. Durch ſolche Cir- ckel/ und Bänder aber werden verſtanden/ einige tunckele und ſchwartze Striche/ (Striæ,) womit die gantze Convexität des ſonſt im übrigen gantz hell-ſcheinenden Jovialiſchen Globi, umgeben/ und eingefaſſet iſt. Derſelben erblicket man bald mehr bald minder. Balden ſtrecken ſie ſich nach der geraden Lini; bald formiren ſie einen Bogen/ deſſen cavität/ ſich bald auf/ bald nie- derwerts ziehet. Sie machen nicht allezeit eine gleiche diſtantz zwiſchen ſich; erzeigen ſich auch nicht allemal gleich weit/ breit/ oder ſchmal. Was aber eigentlich ſolche Gürtel oder Binden ſeyn mögen/ hierüber thut des Kircheri ſchon mehr angemeldter Stern-Wanderer dieſen Bericht: Jn der Kugel Jovis, (die ſonſten auſſer dieſer Binden/ übrigens weit heller und durch- ſcheinender als ein Cryſtall immer ſeyn mag; auch die Theile deſſen Fuß-feſten Landes ſo über- trefflich leuchten und gläntzen/ daß man wähnen ſolte/

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/190>, abgerufen am 21.11.2024.