Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite

Von der Natur.
zwischen GOtt/ und den vier Elementen ist der
Tod/ denn der innere Himmel hat eine andere
Geburt/ das ist: Er hat ein ander Leben/ als das
Aeussere/ oder der vier Element Leben ist. Es
ist zwar wol ineinander/ aber keines begreifft das
andere/ gleich wie Silber und Zinn nimmermehr
sich recht mengen lassen/ Ursach/ jedes ist aus
einem andern principio erbohren/ ob schon sie
einander ähnlich sehen/ und nahe verwand seyn/
so ist es doch wie das Jnnere und Aeussere gegen-
einander. Also ist es auch mit der ewigen inne-
ren Natur bewandt/ diese ist eine Jungfraue;
die Aussere aber durch Lucifers Anzündung ge-
schwächt/ und verderbet/ doch aber soll sie wieder
gereinigt werden.

Der Himmel/ ist ein lieblicher Freuden-
Saal/ darinnen alle Kräfften versammlet sind/
aber nicht Bös und Gut in einander/ sondern
lauter und rein. Er ist aus dem Mittel des
Wassers gemacht/ doch aber nicht auf eine solche
Weis qualificirende/ wie das Wasser in den
Elementen/ weilen die Grimmigkeit nicht darin-
nen. Nichts desto weniger gehöret er zur Na-
tur/ denn dar aus haben Sterne/ und die Element
ihren Ursprung und Kräffte/ denn der Himmel/
so ein reines/ lauteres/ unbegreiffliches Wasser/
darinnen weder grimm/ noch Tod/ oder Fäulnis
zu finden/ ist das Hertz des Elementischen Was-
sers/ wie dieses hinwiederum das Centrum aller
Creaturen.

Be-
K ij

Von der Natur.
zwiſchen GOtt/ und den vier Elementen iſt der
Tod/ denn der innere Himmel hat eine andere
Geburt/ das iſt: Er hat ein ander Leben/ als das
Aeuſſere/ oder der vier Element Leben iſt. Es
iſt zwar wol ineinander/ aber keines begreifft das
andere/ gleich wie Silber und Zinn nimmermehr
ſich recht mengen laſſen/ Urſach/ jedes iſt aus
einem andern principio erbohren/ ob ſchon ſie
einander ähnlich ſehen/ und nahe verwand ſeyn/
ſo iſt es doch wie das Jnnere und Aeuſſere gegen-
einander. Alſo iſt es auch mit der ewigen inne-
ren Natur bewandt/ dieſe iſt eine Jungfraue;
die Auſſere aber durch Lucifers Anzündung ge-
ſchwächt/ und verderbet/ doch aber ſoll ſie wieder
gereinigt werden.

Der Himmel/ iſt ein lieblicher Freuden-
Saal/ darinnen alle Kräfften verſammlet ſind/
aber nicht Bös und Gut in einander/ ſondern
lauter und rein. Er iſt aus dem Mittel des
Waſſers gemacht/ doch aber nicht auf eine ſolche
Weis qualificirende/ wie das Waſſer in den
Elementen/ weilen die Grimmigkeit nicht darin-
nen. Nichts deſto weniger gehöret er zur Na-
tur/ denn dar aus haben Sterne/ und die Element
ihren Urſprung und Kräffte/ denn der Himmel/
ſo ein reines/ lauteres/ unbegreiffliches Waſſer/
darinnen weder grimm/ noch Tod/ oder Fäulnis
zu finden/ iſt das Hertz des Elementiſchen Waſ-
ſers/ wie dieſes hinwiederum das Centrum aller
Creaturen.

Be-
K ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0247" n="147"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Natur.</hi></fw><lb/>
zwi&#x017F;chen GOtt/ und den vier Elementen i&#x017F;t der<lb/>
Tod/ denn der innere Himmel hat eine andere<lb/>
Geburt/ das i&#x017F;t: Er hat ein ander Leben/ als das<lb/>
Aeu&#x017F;&#x017F;ere/ oder der vier Element Leben i&#x017F;t. Es<lb/>
i&#x017F;t zwar wol ineinander/ aber keines begreifft das<lb/>
andere/ gleich wie Silber und Zinn nimmermehr<lb/>
&#x017F;ich recht mengen la&#x017F;&#x017F;en/ Ur&#x017F;ach/ jedes i&#x017F;t aus<lb/>
einem andern <hi rendition="#aq">principio</hi> erbohren/ ob &#x017F;chon &#x017F;ie<lb/>
einander ähnlich &#x017F;ehen/ und nahe verwand &#x017F;eyn/<lb/>
&#x017F;o i&#x017F;t es doch wie das Jnnere und Aeu&#x017F;&#x017F;ere gegen-<lb/>
einander. Al&#x017F;o i&#x017F;t es auch mit der ewigen inne-<lb/>
ren Natur bewandt/ die&#x017F;e i&#x017F;t eine Jungfraue;<lb/>
die Au&#x017F;&#x017F;ere aber durch Lucifers Anzündung ge-<lb/>
&#x017F;chwächt/ und verderbet/ doch aber &#x017F;oll &#x017F;ie wieder<lb/>
gereinigt werden.</p><lb/>
              <p>Der Himmel/ i&#x017F;t ein lieblicher Freuden-<lb/>
Saal/ darinnen alle Kräfften ver&#x017F;ammlet &#x017F;ind/<lb/>
aber nicht Bös und Gut in einander/ &#x017F;ondern<lb/>
lauter und rein. Er i&#x017F;t aus dem Mittel des<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;ers gemacht/ doch aber nicht auf eine &#x017F;olche<lb/>
Weis <hi rendition="#aq">qualifici</hi>rende/ wie das Wa&#x017F;&#x017F;er in den<lb/>
Elementen/ weilen die Grimmigkeit nicht darin-<lb/>
nen. Nichts de&#x017F;to weniger gehöret er zur Na-<lb/>
tur/ denn dar aus haben Sterne/ und die Element<lb/>
ihren Ur&#x017F;prung und Kräffte/ denn der Himmel/<lb/>
&#x017F;o ein reines/ lauteres/ unbegreiffliches Wa&#x017F;&#x017F;er/<lb/>
darinnen weder grimm/ noch Tod/ oder Fäulnis<lb/>
zu finden/ i&#x017F;t das Hertz des Elementi&#x017F;chen Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ers/ wie die&#x017F;es hinwiederum das <hi rendition="#aq">Centrum</hi> aller<lb/>
Creaturen.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">K ij</fw>
              <fw place="bottom" type="catch">Be-</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[147/0247] Von der Natur. zwiſchen GOtt/ und den vier Elementen iſt der Tod/ denn der innere Himmel hat eine andere Geburt/ das iſt: Er hat ein ander Leben/ als das Aeuſſere/ oder der vier Element Leben iſt. Es iſt zwar wol ineinander/ aber keines begreifft das andere/ gleich wie Silber und Zinn nimmermehr ſich recht mengen laſſen/ Urſach/ jedes iſt aus einem andern principio erbohren/ ob ſchon ſie einander ähnlich ſehen/ und nahe verwand ſeyn/ ſo iſt es doch wie das Jnnere und Aeuſſere gegen- einander. Alſo iſt es auch mit der ewigen inne- ren Natur bewandt/ dieſe iſt eine Jungfraue; die Auſſere aber durch Lucifers Anzündung ge- ſchwächt/ und verderbet/ doch aber ſoll ſie wieder gereinigt werden. Der Himmel/ iſt ein lieblicher Freuden- Saal/ darinnen alle Kräfften verſammlet ſind/ aber nicht Bös und Gut in einander/ ſondern lauter und rein. Er iſt aus dem Mittel des Waſſers gemacht/ doch aber nicht auf eine ſolche Weis qualificirende/ wie das Waſſer in den Elementen/ weilen die Grimmigkeit nicht darin- nen. Nichts deſto weniger gehöret er zur Na- tur/ denn dar aus haben Sterne/ und die Element ihren Urſprung und Kräffte/ denn der Himmel/ ſo ein reines/ lauteres/ unbegreiffliches Waſſer/ darinnen weder grimm/ noch Tod/ oder Fäulnis zu finden/ iſt das Hertz des Elementiſchen Waſ- ſers/ wie dieſes hinwiederum das Centrum aller Creaturen. Be- K ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/247
Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/247>, abgerufen am 22.11.2024.