Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Von der Natur. des Gestirns ist abgesöndert/ und in höhernHimmel gesetzt worden. Wann derowegen man redet vom Him- Wann wir aber vom Himmel reden/ so Wenn man ansiehet die Sterne/ und die Tode; K iij
Von der Natur. des Geſtirns iſt abgeſöndert/ und in höhernHimmel geſetzt worden. Wann derowegen man redet vom Him- Wann wir aber vom Himmel reden/ ſo Wenn man anſiehet die Sterne/ und die Tode; K iij
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Von der Natur.
des Geſtirns iſt abgeſöndert/ und in höhern
Himmel geſetzt worden.
Wann derowegen man redet vom Him-
mel/ und von der Geburt der Elementen/ ſo redet
man nicht von frembden Dingen/ ſo da weit von
uns ſeyn: Sondern wir reden von Dingen/ ſo
in unſerem Leib und Seel geſchehen/ geſtalten
uns nichts nähers iſt als dieſe Geburt/ weilen
wir darinnen/ als in unſerer Mutter/ leben und
ſchweben/ und alſo von unſerer Mutter Haus
reden.
Wann wir aber vom Himmel reden/ ſo
reden wir von unſrem Vatterlande/ welches
eine erleuchtete Seel wol ſchauen kan/ ob es gleich
dem Leib verborgen bleibt. Denn gleich wie die
Seele des Menſchen/ im Menſchen/ zwiſchen
der Sternen und Elementen Krafft ſchwebt/
und ſchwimmet; alſo auch ſchwebet der geſchaf-
fene Himmel zwiſchen dem Paradis und der Höl-
len-Reich. Er ſchwimmet in der ewigen Matrix,
ſein Weſen iſt unfaßlich und unbegrefflich. Sein
Ende iſt ſo weit/ als die Æthera zur Schöpffung
ſich habẽ einer geben; er reichet ſo weit als Lucifers
Königreich gereichet/ da doch kein Ende geſpü-
ret wird/ weil die Göttliche Krafft ohne Ende:
Dann unſere Sinnen reichen nicht weiter dann
bis an den feurigen Himmel der Sterne.
Wenn man anſiehet die Sterne/ und die
Tieffe ſamt der Erden/ ſo ſiehet man mit ſeinen
Augen nichts als den Alten Leib im zornigen
Tode;
K iij
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