Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Von der Natur. Mitten des Leibes sie sich erhitzten. Als nundiese so ängstliche Geburt also strenge in der Hitze stunde; da brach die Liebe im Liecht GOttes durch den Himmel des Unterschieds/ und zündete diese Hitze an; da gieng in der Hitze im Wasser/ oder im Fetten des Wassers/ das scheinende Liecht auf/ und zündete sich das Centrum oder Hertze des Wassers an. Diß geschah in einem Augenblick/ denn so bald das Corpus das Liecht recht er griffen/ ist das Corpus darinn gefangen worden/ so wol die Hitze/ und in eine ziemliche Sanfftmuth mitte verwandelt/ und hat nicht können in solcher Angst stehen; alldieweilen aber die Hitze vom Liecht ist erschrocken/ so hat ihr grausamer Feuer-Quaal sich geleget/ und nicht weiter anzünden können. Auch hat die Durch- brechung der Liebe/ im Liecht GOttes/ durch den Himmel auf dißmal mit ihrem Durchbre- chen/ aus Göttlichen Vorsatz weiter sich nicht erstrecket; und darum ist die Sonne auch nicht grösser worden. Von dem Planeten Marte, oder dem so genandten Eisen-Stern. ALs aber die Sonne sich angezündet/ so stund Loco
Von der Natur. Mitten des Leibes ſie ſich erhitzten. Als nundieſe ſo ängſtliche Geburt alſo ſtrenge in der Hitze ſtunde; da brach die Liebe im Liecht GOttes durch den Himmel des Unterſchieds/ und zündete dieſe Hitze an; da gieng in der Hitze im Waſſer/ oder im Fetten des Waſſers/ das ſcheinende Liecht auf/ und zündete ſich das Centrum oder Hertze des Waſſers an. Diß geſchah in einem Augenblick/ denn ſo bald das Corpus das Liecht recht er griffen/ iſt das Corpus darinn gefangen worden/ ſo wol die Hitze/ und in eine ziemliche Sanfftmuth mitte verwandelt/ und hat nicht können in ſolcher Angſt ſtehen; alldieweilen aber die Hitze vom Liecht iſt erſchrocken/ ſo hat ihr grauſamer Feuer-Quaal ſich geleget/ und nicht weiter anzünden können. Auch hat die Durch- brechung der Liebe/ im Liecht GOttes/ durch den Himmel auf dißmal mit ihrem Durchbre- chen/ aus Göttlichen Vorſatz weiter ſich nicht erſtrecket; und darum iſt die Sonne auch nicht gröſſer worden. Von dem Planeten Marte, oder dem ſo genandten Eiſen-Stern. ALs aber die Sonne ſich angezündet/ ſo ſtund Loco
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0255" n="155"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Natur.</hi></fw><lb/> Mitten des Leibes ſie ſich erhitzten. Als nun<lb/> dieſe ſo ängſtliche Geburt alſo ſtrenge in der Hitze<lb/> ſtunde; da brach die Liebe im Liecht GOttes<lb/> durch den Himmel des Unterſchieds/ und zündete<lb/> dieſe Hitze an; da gieng in der Hitze im Waſſer/<lb/> oder im Fetten des Waſſers/ das ſcheinende<lb/> Liecht auf/ und zündete ſich das <hi rendition="#aq">Centrum</hi> oder<lb/> Hertze des Waſſers an. Diß geſchah in einem<lb/> Augenblick/ denn ſo bald das <hi rendition="#aq">Corpus</hi> das Liecht<lb/> recht er griffen/ iſt das <hi rendition="#aq">Corpus</hi> darinn gefangen<lb/> worden/ ſo wol die Hitze/ und in eine ziemliche<lb/> Sanfftmuth mitte verwandelt/ und hat nicht<lb/> können in ſolcher Angſt ſtehen; alldieweilen aber<lb/> die Hitze vom Liecht iſt erſchrocken/ ſo hat ihr<lb/> grauſamer Feuer-Quaal ſich geleget/ und nicht<lb/> weiter anzünden können. Auch hat die Durch-<lb/> brechung der Liebe/ im Liecht GOttes/ durch<lb/> den Himmel auf dißmal mit ihrem Durchbre-<lb/> chen/ aus Göttlichen Vorſatz weiter ſich nicht<lb/> erſtrecket; und darum iſt die Sonne auch nicht<lb/> gröſſer worden.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Von dem Planeten <hi rendition="#aq">Marte,</hi> oder<lb/> dem ſo genandten Eiſen-Stern.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">A</hi>Ls aber die Sonne ſich angezündet/ ſo ſtund<lb/> der nechſte <hi rendition="#aq">Circul</hi> um die Sonne im Feuer-<lb/> Schracke; denn die Sonne oder Liecht ward im<lb/> Waſſer ſcheinende; und die Bitterkeit im Waſ-<lb/> ſer fuhr in dieſem Schracke mit auf aus dem<lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Loco</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [155/0255]
Von der Natur.
Mitten des Leibes ſie ſich erhitzten. Als nun
dieſe ſo ängſtliche Geburt alſo ſtrenge in der Hitze
ſtunde; da brach die Liebe im Liecht GOttes
durch den Himmel des Unterſchieds/ und zündete
dieſe Hitze an; da gieng in der Hitze im Waſſer/
oder im Fetten des Waſſers/ das ſcheinende
Liecht auf/ und zündete ſich das Centrum oder
Hertze des Waſſers an. Diß geſchah in einem
Augenblick/ denn ſo bald das Corpus das Liecht
recht er griffen/ iſt das Corpus darinn gefangen
worden/ ſo wol die Hitze/ und in eine ziemliche
Sanfftmuth mitte verwandelt/ und hat nicht
können in ſolcher Angſt ſtehen; alldieweilen aber
die Hitze vom Liecht iſt erſchrocken/ ſo hat ihr
grauſamer Feuer-Quaal ſich geleget/ und nicht
weiter anzünden können. Auch hat die Durch-
brechung der Liebe/ im Liecht GOttes/ durch
den Himmel auf dißmal mit ihrem Durchbre-
chen/ aus Göttlichen Vorſatz weiter ſich nicht
erſtrecket; und darum iſt die Sonne auch nicht
gröſſer worden.
Von dem Planeten Marte, oder
dem ſo genandten Eiſen-Stern.
ALs aber die Sonne ſich angezündet/ ſo ſtund
der nechſte Circul um die Sonne im Feuer-
Schracke; denn die Sonne oder Liecht ward im
Waſſer ſcheinende; und die Bitterkeit im Waſ-
ſer fuhr in dieſem Schracke mit auf aus dem
Loco
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |