Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite

Von der Natur.
und in West-Jndien drey zugleich/ gesehen wor-
den. Niemand aber unter den Stern-Gelehr-
ten hat bißhero sich erkühnen wollen/ wie viel
Cometen/ innerhalb dieser oder jener Zeit-Frist/
sichtbar würden können gesehen werden/ weilen/
wie schon erwähnt/ nicht alle/ und vielleicht die
wenigste zu solcher Vollkommenheit gelangen/
daß sie sichtbar werden.

Viel Stern-Kündiger stehen in denen Ge-
dancken/ daß wenn grosse Conjunctionen der
Planeten vorgehen/ die Cometen alsdann leich-
ter und geschwinder/ als zu andern Zeiten erzeu-
get werden können. Einige wollen so gar be-
haupten/ wenn ein Comet erscheinet/ müsse sol-
ches nothwendig bey Conjunction oder Zusam-
men-Fügung/ und gewissen Stellungen etlicher
Planeten geschehen. Etliche beharren/ diß ge-
schehe/ bey Zusammenkunfft Saturni, und Mar-
tis.
Andere sagen/ dieses erfolge/ wenn Satur-
nus, Jupiter, Mars
und der Mond zusammen
kommen; bevorab/ so solche Zusammenkunfften
auf die Sonnen- oder Monds-Finsternussen ein-
fallen. Noch eine Parthey will aus der Obser-
vation
beweisen/ daß diese Fackeln oder Come-
t
en gemeiniglich entstehen/ aus denen Stationen
oder vermeinten Still-Ständen der drey obe-
ren Planeten/ des Saturni, Jovis und Martis,
wann dieselbe eine Conjunction machen; für-
nemlich aber/ so einer derselben/ in den feurigen
Zeichen/ oder unfern von der so genandten

Milch-
N iij

Von der Natur.
und in Weſt-Jndien drey zugleich/ geſehen wor-
den. Niemand aber unter den Stern-Gelehr-
ten hat bißhero ſich erkühnen wollen/ wie viel
Cometen/ innerhalb dieſer oder jener Zeit-Friſt/
ſichtbar würden können geſehen werden/ weilen/
wie ſchon erwähnt/ nicht alle/ und vielleicht die
wenigſte zu ſolcher Vollkommenheit gelangen/
daß ſie ſichtbar werden.

Viel Stern-Kündiger ſtehen in denen Ge-
dancken/ daß wenn groſſe Conjunctionen der
Planeten vorgehen/ die Cometen alsdann leich-
ter und geſchwinder/ als zu andern Zeiten erzeu-
get werden können. Einige wollen ſo gar be-
haupten/ wenn ein Comet erſcheinet/ müſſe ſol-
ches nothwendig bey Conjunction oder Zuſam-
men-Fügung/ und gewiſſen Stellungen etlicher
Planeten geſchehen. Etliche beharren/ diß ge-
ſchehe/ bey Zuſammenkunfft Saturni, und Mar-
tis.
Andere ſagen/ dieſes erfolge/ wenn Satur-
nus, Jupiter, Mars
und der Mond zuſammen
kommen; bevorab/ ſo ſolche Zuſammenkunfften
auf die Sonnen- oder Monds-Finſternuſſen ein-
fallen. Noch eine Parthey will aus der Obſer-
vation
beweiſen/ daß dieſe Fackeln oder Come-
t
en gemeiniglich entſtehen/ aus denen Stationen
oder vermeinten Still-Ständen der drey obe-
ren Planeten/ des Saturni, Jovis und Martis,
wann dieſelbe eine Conjunction machen; für-
nemlich aber/ ſo einer derſelben/ in den feurigen
Zeichen/ oder unfern von der ſo genandten

Milch-
N iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0297" n="197"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Natur.</hi></fw><lb/>
und in We&#x017F;t-Jndien drey zugleich/ ge&#x017F;ehen wor-<lb/>
den. Niemand aber unter den Stern-Gelehr-<lb/>
ten hat bißhero &#x017F;ich erkühnen wollen/ wie viel<lb/><hi rendition="#aq">Comet</hi>en/ innerhalb die&#x017F;er oder jener Zeit-Fri&#x017F;t/<lb/>
&#x017F;ichtbar würden können ge&#x017F;ehen werden/ weilen/<lb/>
wie &#x017F;chon erwähnt/ nicht alle/ und vielleicht die<lb/>
wenig&#x017F;te zu &#x017F;olcher Vollkommenheit gelangen/<lb/>
daß &#x017F;ie &#x017F;ichtbar werden.</p><lb/>
            <p>Viel Stern-Kündiger &#x017F;tehen in denen Ge-<lb/>
dancken/ daß wenn gro&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">Conjunction</hi>en der<lb/>
Planeten vorgehen/ die <hi rendition="#aq">Comet</hi>en alsdann leich-<lb/>
ter und ge&#x017F;chwinder/ als zu andern Zeiten erzeu-<lb/>
get werden können. Einige wollen &#x017F;o gar be-<lb/>
haupten/ wenn ein <hi rendition="#aq">Comet</hi> er&#x017F;cheinet/ mü&#x017F;&#x017F;e &#x017F;ol-<lb/>
ches nothwendig bey <hi rendition="#aq">Conjunction</hi> oder Zu&#x017F;am-<lb/>
men-Fügung/ und gewi&#x017F;&#x017F;en Stellungen etlicher<lb/>
Planeten ge&#x017F;chehen. Etliche beharren/ diß ge-<lb/>
&#x017F;chehe/ bey Zu&#x017F;ammenkunfft <hi rendition="#aq">Saturni,</hi> und <hi rendition="#aq">Mar-<lb/>
tis.</hi> Andere &#x017F;agen/ die&#x017F;es erfolge/ wenn <hi rendition="#aq">Satur-<lb/>
nus, Jupiter, Mars</hi> und der Mond zu&#x017F;ammen<lb/>
kommen; bevorab/ &#x017F;o &#x017F;olche Zu&#x017F;ammenkunfften<lb/>
auf die Sonnen- oder Monds-Fin&#x017F;ternu&#x017F;&#x017F;en ein-<lb/>
fallen. Noch eine Parthey will aus der <hi rendition="#aq">Ob&#x017F;er-<lb/>
vation</hi> bewei&#x017F;en/ daß die&#x017F;e Fackeln oder <hi rendition="#aq">Come-<lb/>
t</hi>en gemeiniglich ent&#x017F;tehen/ aus denen <hi rendition="#aq">Station</hi>en<lb/>
oder vermeinten Still-Ständen der drey obe-<lb/>
ren Planeten/ des <hi rendition="#aq">Saturni, Jovis</hi> und <hi rendition="#aq">Martis,</hi><lb/>
wann die&#x017F;elbe eine <hi rendition="#aq">Conjunction</hi> machen; für-<lb/>
nemlich aber/ &#x017F;o einer der&#x017F;elben/ in den feurigen<lb/>
Zeichen/ oder unfern von der &#x017F;o genandten<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">N iij</fw><fw place="bottom" type="catch">Milch-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[197/0297] Von der Natur. und in Weſt-Jndien drey zugleich/ geſehen wor- den. Niemand aber unter den Stern-Gelehr- ten hat bißhero ſich erkühnen wollen/ wie viel Cometen/ innerhalb dieſer oder jener Zeit-Friſt/ ſichtbar würden können geſehen werden/ weilen/ wie ſchon erwähnt/ nicht alle/ und vielleicht die wenigſte zu ſolcher Vollkommenheit gelangen/ daß ſie ſichtbar werden. Viel Stern-Kündiger ſtehen in denen Ge- dancken/ daß wenn groſſe Conjunctionen der Planeten vorgehen/ die Cometen alsdann leich- ter und geſchwinder/ als zu andern Zeiten erzeu- get werden können. Einige wollen ſo gar be- haupten/ wenn ein Comet erſcheinet/ müſſe ſol- ches nothwendig bey Conjunction oder Zuſam- men-Fügung/ und gewiſſen Stellungen etlicher Planeten geſchehen. Etliche beharren/ diß ge- ſchehe/ bey Zuſammenkunfft Saturni, und Mar- tis. Andere ſagen/ dieſes erfolge/ wenn Satur- nus, Jupiter, Mars und der Mond zuſammen kommen; bevorab/ ſo ſolche Zuſammenkunfften auf die Sonnen- oder Monds-Finſternuſſen ein- fallen. Noch eine Parthey will aus der Obſer- vation beweiſen/ daß dieſe Fackeln oder Come- ten gemeiniglich entſtehen/ aus denen Stationen oder vermeinten Still-Ständen der drey obe- ren Planeten/ des Saturni, Jovis und Martis, wann dieſelbe eine Conjunction machen; für- nemlich aber/ ſo einer derſelben/ in den feurigen Zeichen/ oder unfern von der ſo genandten Milch- N iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/297
Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/297>, abgerufen am 22.11.2024.