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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Von der Natur.
den Vorbey-schiffenden öffters gefährlich fället/
dann sie/ wo nicht erfahrne Schiff-Leut hierbey
das Beste thun/ entweder wider die Felsen in
Stücken fahren/ oder durch den reissenden
Strom in den gegen-über befindlichen Meer-
Strudel und Würbel-Schlund (Charybdin)
geworffen werden; und so dann erst mit Scha-
den/ jederweilen aber zu spat waar zu seyn/ erfah-
ren/ was die Alten zu sagen pflegten:

Incidit in Scyllam, qui vult vitare Charyb-
din.

Doch aber ist es hier auch also beschaffen/
daß Scylla nicht stetigs also ungestüm sich bezeu-
get/ sondern nur zu gewissen Zeiten; wann nem-
lich die Flut durch ein so andern Wind aufgetrie-
ben wird. (C.) ist das Vor-Gebürg Scylla in
prospect, sampt der Landschafft Calabriae, (D.)
sind Klüfft und Hölen in demselben/ welche/
wann die Winde gehen/ und hier anstossen/ ein
lang-wärend Gethön vieler Stimmen hören
lassen/ so mit Entsetzen vernommen wird. (E.)
Jst der offt-genandte Strudel Charybdis, da das
Meer verschlucket/ und gleich dabey wieder her-
für brodelt/ mit schröcklichen Wüten und Unge-
stüm/ (F.) zeuget die Durchfahrt zwischen den
sorglichen Felsen Scyllae, und dem Würbel-
Schlund Charybdis. Joh. Herbin. de Catar-
ract. Mundi. Kircherus.

Hier-
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Von der Natur.
den Vorbey-ſchiffenden öffters gefährlich fället/
dann ſie/ wo nicht erfahrne Schiff-Leut hierbey
das Beſte thun/ entweder wider die Felſen in
Stücken fahren/ oder durch den reiſſenden
Strom in den gegen-über befindlichen Meer-
Strudel und Würbel-Schlund (Charybdin)
geworffen werden; und ſo dann erſt mit Scha-
den/ jederweilen aber zu ſpat waar zu ſeyn/ erfah-
ren/ was die Alten zu ſagen pflegten:

Incidit in Scyllam, qui vult vitare Charyb-
din.

Doch aber iſt es hier auch alſo beſchaffen/
daß Scylla nicht ſtetigs alſo ungeſtüm ſich bezeu-
get/ ſondern nur zu gewiſſen Zeiten; wann nem-
lich die Flut durch ein ſo andern Wind aufgetrie-
ben wird. (C.) iſt das Vor-Gebürg Scylla in
proſpect, ſampt der Landſchafft Calabriæ, (D.)
ſind Klüfft und Hölen in demſelben/ welche/
wann die Winde gehen/ und hier anſtoſſen/ ein
lang-wärend Gethön vieler Stimmen hören
laſſen/ ſo mit Entſetzen vernommen wird. (E.)
Jſt der offt-genandte Strudel Charybdis, da das
Meer verſchlucket/ und gleich dabey wieder her-
für brodelt/ mit ſchröcklichen Wüten und Unge-
ſtüm/ (F.) zeuget die Durchfahrt zwiſchen den
ſorglichen Felſen Scyllæ, und dem Würbel-
Schlund Charybdis. Joh. Herbin. de Catar-
ract. Mundi. Kircherus.

Hier-
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[261/0363] Von der Natur. den Vorbey-ſchiffenden öffters gefährlich fället/ dann ſie/ wo nicht erfahrne Schiff-Leut hierbey das Beſte thun/ entweder wider die Felſen in Stücken fahren/ oder durch den reiſſenden Strom in den gegen-über befindlichen Meer- Strudel und Würbel-Schlund (Charybdin) geworffen werden; und ſo dann erſt mit Scha- den/ jederweilen aber zu ſpat waar zu ſeyn/ erfah- ren/ was die Alten zu ſagen pflegten: Incidit in Scyllam, qui vult vitare Charyb- din. Doch aber iſt es hier auch alſo beſchaffen/ daß Scylla nicht ſtetigs alſo ungeſtüm ſich bezeu- get/ ſondern nur zu gewiſſen Zeiten; wann nem- lich die Flut durch ein ſo andern Wind aufgetrie- ben wird. (C.) iſt das Vor-Gebürg Scylla in proſpect, ſampt der Landſchafft Calabriæ, (D.) ſind Klüfft und Hölen in demſelben/ welche/ wann die Winde gehen/ und hier anſtoſſen/ ein lang-wärend Gethön vieler Stimmen hören laſſen/ ſo mit Entſetzen vernommen wird. (E.) Jſt der offt-genandte Strudel Charybdis, da das Meer verſchlucket/ und gleich dabey wieder her- für brodelt/ mit ſchröcklichen Wüten und Unge- ſtüm/ (F.) zeuget die Durchfahrt zwiſchen den ſorglichen Felſen Scyllæ, und dem Würbel- Schlund Charybdis. Joh. Herbin. de Catar- ract. Mundi. Kircherus. Hier- R iij

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/363>, abgerufen am 22.11.2024.