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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das andere Buch.

4. Bey Glanitz in Meissen/ zwo Meilen
von der Elbe/ war weiland ein Wasser-reiche
Quellen/ davon ein Bächlein biß in die Elbe
abgeflossen. Diese hatte die Eigenschafften/
wann Krieg vorhanden war/ verwandelte sie
sich in Blut: Und wann ein Sterb bevor stun-
de/ warff sie Aschen aus. Albinus.

5. Zu Spitz in der Schweitz/ fliesset ein
Bach/ der Siedemanns-Bach genandt. Die-
ser vertrocknet jährlich im Herbst; und kömmt
nicht ehender wieder/ als gegen dem nachfolgen-
den Frühling. Die angelegne Land-Leute ha-
ben aus der Observantz/ daß/ wann er spath im
Herbst annoch rinnet: so folget ein gutes Jahr.
Das Gegentheil ereignet sich/ wann er zeitlich
sich verliehret; Und leyden so dann die Erd-
Früchte gemeiniglich Schaden durch Kälte.
Rebmanns Nat. Magn.

6. Jn Elsas/ bey Ober-Nähenheim ist ein
Bach/ daselbst der Schandli-Bach geheissen.
Wann dieser beginnet sich sehen zu lassen/ (denn
er nicht allzeit fliesset/) so haben die Angrän-
tzende aus der Erfahrung/ daß dem Land ein be-
sonders grosses Unglück/ Hunger/ Krieg/ oder
Sterb/ bevorstehe.

7. Jn Italien in der Landschafft Tosca-
na,
im Gebieth der Stadt Siena, bey dem Dorff
Rosiae, sind dergleichen Wunder-Brunnen/ da-
selbsten Lucales genandt. Diese fliessen auch

nur
Das andere Buch.

4. Bey Glanitz in Meiſſen/ zwo Meilen
von der Elbe/ war weiland ein Waſſer-reiche
Quellen/ davon ein Bächlein biß in die Elbe
abgefloſſen. Dieſe hatte die Eigenſchafften/
wann Krieg vorhanden war/ verwandelte ſie
ſich in Blut: Und wann ein Sterb bevor ſtun-
de/ warff ſie Aſchen aus. Albinus.

5. Zu Spitz in der Schweitz/ flieſſet ein
Bach/ der Siedemanns-Bach genandt. Die-
ſer vertrocknet jährlich im Herbſt; und kömmt
nicht ehender wieder/ als gegen dem nachfolgen-
den Frühling. Die angelegne Land-Leute ha-
ben aus der Obſervantz/ daß/ wann er ſpath im
Herbſt annoch rinnet: ſo folget ein gutes Jahr.
Das Gegentheil ereignet ſich/ wann er zeitlich
ſich verliehret; Und leyden ſo dann die Erd-
Früchte gemeiniglich Schaden durch Kälte.
Rebmanns Nat. Magn.

6. Jn Elſas/ bey Ober-Nähenheim iſt ein
Bach/ daſelbſt der Schandli-Bach geheiſſen.
Wann dieſer beginnet ſich ſehen zu laſſen/ (denn
er nicht allzeit flieſſet/) ſo haben die Angrän-
tzende aus der Erfahrung/ daß dem Land ein be-
ſonders groſſes Unglück/ Hunger/ Krieg/ oder
Sterb/ bevorſtehe.

7. Jn Italien in der Landſchafft Toſca-
na,
im Gebieth der Stadt Siena, bey dem Dorff
Roſiæ, ſind dergleichen Wunder-Brunnen/ da-
ſelbſten Lucales genandt. Dieſe flieſſen auch

nur
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[64[264]/0366] Das andere Buch. 4. Bey Glanitz in Meiſſen/ zwo Meilen von der Elbe/ war weiland ein Waſſer-reiche Quellen/ davon ein Bächlein biß in die Elbe abgefloſſen. Dieſe hatte die Eigenſchafften/ wann Krieg vorhanden war/ verwandelte ſie ſich in Blut: Und wann ein Sterb bevor ſtun- de/ warff ſie Aſchen aus. Albinus. 5. Zu Spitz in der Schweitz/ flieſſet ein Bach/ der Siedemanns-Bach genandt. Die- ſer vertrocknet jährlich im Herbſt; und kömmt nicht ehender wieder/ als gegen dem nachfolgen- den Frühling. Die angelegne Land-Leute ha- ben aus der Obſervantz/ daß/ wann er ſpath im Herbſt annoch rinnet: ſo folget ein gutes Jahr. Das Gegentheil ereignet ſich/ wann er zeitlich ſich verliehret; Und leyden ſo dann die Erd- Früchte gemeiniglich Schaden durch Kälte. Rebmanns Nat. Magn. 6. Jn Elſas/ bey Ober-Nähenheim iſt ein Bach/ daſelbſt der Schandli-Bach geheiſſen. Wann dieſer beginnet ſich ſehen zu laſſen/ (denn er nicht allzeit flieſſet/) ſo haben die Angrän- tzende aus der Erfahrung/ daß dem Land ein be- ſonders groſſes Unglück/ Hunger/ Krieg/ oder Sterb/ bevorſtehe. 7. Jn Italien in der Landſchafft Toſca- na, im Gebieth der Stadt Siena, bey dem Dorff Roſiæ, ſind dergleichen Wunder-Brunnen/ da- ſelbſten Lucales genandt. Dieſe flieſſen auch nur

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 64[264]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/366>, abgerufen am 22.11.2024.