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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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starcken Getös hervor/ daß solches man auch
von ferne hören kan; und obschon sein Wasser
an sich selbst nicht warm ist: so brodelt es doch
gleich einem sied-heissen Wasser. Der daran
gelegene Heyl-Brunnen/ leydet durchaus keine
Unreinigkeit/ auch so gar keinen Staub/ oder
dergleichen Materi/ sondern wirfft solches so
balden im aufsieden und wallen wieder aus. I-
dem.

9. Unterhalb Stettin in Pommern/ all-
wo der Oder-Strom gleichsam einen See ma-
chet/ hat man angemerckt/ daß wann die Mit-
tags-Wind wähen/ das Wasser gantz süß ist;
da hingegen/ wann der Nord-Wind blässet/ sol-
ches alsdann gesaltzen befunden wird: da hinge-
gen/ das Mare Balthicum, oder die Ost-See in
gemein/ diese Eigenschafft haben solle/ daß dero
Wasser/ wann der Nord-Wind wehet/ zimlich
süsse/ und zum kochen tauglich: wann aber die
Flut von dem Niedergang hergehet/ gesaltzen
seyn solle. Majolus. Sam. Fabrici Cosma Theor.
Sacra.

10. An dem Thonau-Strom hat glei-
cher gestalt man wahrgenommen/ daß selbiger
um die Mittags-Stunde nicht so schnell fliesse/
als des Morgens und Abends. P. du Val.

11. Jn Franckreich/ in der Provintz/ un-
fern des Sees Maguelone, quillet ein Brunn/
dessen Wasser die Gesunden kranck: die Febri-
citant
en aber gesund macht; und dem Viehe/

so

Das andere Buch.
ſtarcken Getös hervor/ daß ſolches man auch
von ferne hören kan; und obſchon ſein Waſſer
an ſich ſelbſt nicht warm iſt: ſo brodelt es doch
gleich einem ſied-heiſſen Waſſer. Der daran
gelegene Heyl-Brunnen/ leydet durchaus keine
Unreinigkeit/ auch ſo gar keinen Staub/ oder
dergleichen Materi/ ſondern wirfft ſolches ſo
balden im aufſieden und wallen wieder aus. I-
dem.

9. Unterhalb Stettin in Pommern/ all-
wo der Oder-Strom gleichſam einen See ma-
chet/ hat man angemerckt/ daß wann die Mit-
tags-Wind wähen/ das Waſſer gantz ſüß iſt;
da hingegen/ wann der Nord-Wind bläſſet/ ſol-
ches alsdann geſaltzen befunden wird: da hinge-
gen/ das Mare Balthicum, oder die Oſt-See in
gemein/ dieſe Eigenſchafft haben ſolle/ daß dero
Waſſer/ wann der Nord-Wind wehet/ zimlich
ſüſſe/ und zum kochen tauglich: wann aber die
Flut von dem Niedergang hergehet/ geſaltzen
ſeyn ſolle. Majolus. Sam. Fabrici Coſma Theor.
Sacra.

10. An dem Thonau-Strom hat glei-
cher geſtalt man wahrgenommen/ daß ſelbiger
um die Mittags-Stunde nicht ſo ſchnell flieſſe/
als des Morgens und Abends. P. du Val.

11. Jn Franckreich/ in der Provintz/ un-
fern des Sees Maguelone, quillet ein Brunn/
deſſen Waſſer die Geſunden kranck: die Febri-
citant
en aber geſund macht; und dem Viehe/

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[280/0382] Das andere Buch. ſtarcken Getös hervor/ daß ſolches man auch von ferne hören kan; und obſchon ſein Waſſer an ſich ſelbſt nicht warm iſt: ſo brodelt es doch gleich einem ſied-heiſſen Waſſer. Der daran gelegene Heyl-Brunnen/ leydet durchaus keine Unreinigkeit/ auch ſo gar keinen Staub/ oder dergleichen Materi/ ſondern wirfft ſolches ſo balden im aufſieden und wallen wieder aus. I- dem. 9. Unterhalb Stettin in Pommern/ all- wo der Oder-Strom gleichſam einen See ma- chet/ hat man angemerckt/ daß wann die Mit- tags-Wind wähen/ das Waſſer gantz ſüß iſt; da hingegen/ wann der Nord-Wind bläſſet/ ſol- ches alsdann geſaltzen befunden wird: da hinge- gen/ das Mare Balthicum, oder die Oſt-See in gemein/ dieſe Eigenſchafft haben ſolle/ daß dero Waſſer/ wann der Nord-Wind wehet/ zimlich ſüſſe/ und zum kochen tauglich: wann aber die Flut von dem Niedergang hergehet/ geſaltzen ſeyn ſolle. Majolus. Sam. Fabrici Coſma Theor. Sacra. 10. An dem Thonau-Strom hat glei- cher geſtalt man wahrgenommen/ daß ſelbiger um die Mittags-Stunde nicht ſo ſchnell flieſſe/ als des Morgens und Abends. P. du Val. 11. Jn Franckreich/ in der Provintz/ un- fern des Sees Maguelone, quillet ein Brunn/ deſſen Waſſer die Geſunden kranck: die Febri- citanten aber geſund macht; und dem Viehe/ ſo

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/382>, abgerufen am 22.11.2024.