Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Das andere Buch.
dem da vorbey rinnenden Bächlein vereiniget/
in welchem Krebse gefangen werden: Aus de-
nen diese ob der Quellen im sieden/ roth: diese
aber so unterhalb derselben fallen/ gelb werden.
Abentheur der Natür- und Künstlichen Sachen
in Sina und Europa.

4. Unweit Franckfort am Main/ gibt es
einen Brunnen/ dessen Wasser eines unannehm-
lichen Geschmacks; auch oben auf anders nicht
anzusehen/ als ob es mit Grind-Schuppen be-
deckt wäre. Es wird auch aus der Erfahrung
probiret/ daß solches zu dergleichen Gebrechen
ein bewehrtes Mittel seye. Idem.

5. Jn Franckreich/ in der Landschafft
Avernien, vier Meilen von Clermont, ist ein
Brunn a la Chere genandt/ dessen Wasser in
der grösten Sommer-Hitze in denen Monaten
Julio und Augusto, gefrieret zu lauterem Eise;
dannenhero er auch la Cave de la glace genen-
net wird: Jm Winter aber spühret man kei-
nen Frost. Zeilerus.

6. Unfern des Bergs Cosne, an einen
Ort Charon genandt/ entspringt ein Quell-
Brunn/ dessen Wasser gleicher gestalt im heissen
Sommer starck gefriehret; im Winter aber also
warm ist/ daß es starck dämpffet/ als ob es durch
Feuer erhitzet würde. Idem.

7. Also auch/ im Gezierck der Stadt
Narbona, zeigen die Angelene einen Brunn Or-
ge genandt. Jn und an demselben wächset ein

un-

Das andere Buch.
dem da vorbey rinnenden Bächlein vereiniget/
in welchem Krebſe gefangen werden: Aus de-
nen dieſe ob der Quellen im ſieden/ roth: dieſe
aber ſo unterhalb derſelben fallen/ gelb werden.
Abentheur der Natür- und Künſtlichen Sachen
in Sina und Europa.

4. Unweit Franckfort am Main/ gibt es
einen Brunnen/ deſſen Waſſer eines unannehm-
lichen Geſchmacks; auch oben auf anders nicht
anzuſehen/ als ob es mit Grind-Schuppen be-
deckt wäre. Es wird auch aus der Erfahrung
probiret/ daß ſolches zu dergleichen Gebrechen
ein bewehrtes Mittel ſeye. Idem.

5. Jn Franckreich/ in der Landſchafft
Avernien, vier Meilen von Clermont, iſt ein
Brunn à la Chere genandt/ deſſen Waſſer in
der gröſten Sommer-Hitze in denen Monaten
Julio und Auguſto, gefrieret zu lauterem Eiſe;
dannenhero er auch la Cave de la glace genen-
net wird: Jm Winter aber ſpühret man kei-
nen Froſt. Zeilerus.

6. Unfern des Bergs Coſne, an einen
Ort Charon genandt/ entſpringt ein Quell-
Brunn/ deſſen Waſſer gleicher geſtalt im heiſſen
Sommer ſtarck gefriehret; im Winter aber alſo
warm iſt/ daß es ſtarck dämpffet/ als ob es durch
Feuer erhitzet würde. Idem.

7. Alſo auch/ im Gezierck der Stadt
Narbona, zeigen die Angelene einen Brunn Or-
ge genandt. Jn und an demſelben wächſet ein

un-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0390" n="288"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das andere Buch.</hi></fw><lb/>
dem da vorbey rinnenden Bächlein vereiniget/<lb/>
in welchem Kreb&#x017F;e gefangen werden: Aus de-<lb/>
nen die&#x017F;e ob der Quellen im &#x017F;ieden/ roth: die&#x017F;e<lb/>
aber &#x017F;o unterhalb der&#x017F;elben fallen/ gelb werden.<lb/>
Abentheur der Natür- und Kün&#x017F;tlichen Sachen<lb/>
in <hi rendition="#aq">Sina</hi> und <hi rendition="#aq">Europa.</hi></p><lb/>
            <p>4. Unweit Franckfort am Main/ gibt es<lb/>
einen Brunnen/ de&#x017F;&#x017F;en Wa&#x017F;&#x017F;er eines unannehm-<lb/>
lichen Ge&#x017F;chmacks; auch oben auf anders nicht<lb/>
anzu&#x017F;ehen/ als ob es mit Grind-Schuppen be-<lb/>
deckt wäre. Es wird auch aus der Erfahrung<lb/>
probiret/ daß &#x017F;olches zu dergleichen Gebrechen<lb/>
ein bewehrtes Mittel &#x017F;eye. <hi rendition="#aq">Idem.</hi></p><lb/>
            <p>5. Jn Franckreich/ in der Land&#x017F;chafft<lb/><hi rendition="#aq">Avernien,</hi> vier Meilen von <hi rendition="#aq">Clermont,</hi> i&#x017F;t ein<lb/>
Brunn <hi rendition="#aq">à la Chere</hi> genandt/ de&#x017F;&#x017F;en Wa&#x017F;&#x017F;er in<lb/>
der grö&#x017F;ten Sommer-Hitze in denen Monaten<lb/><hi rendition="#aq">Julio</hi> und <hi rendition="#aq">Augu&#x017F;to,</hi> gefrieret zu lauterem Ei&#x017F;e;<lb/>
dannenhero er auch <hi rendition="#aq">la Cave de la glace</hi> genen-<lb/>
net wird: Jm Winter aber &#x017F;pühret man kei-<lb/>
nen Fro&#x017F;t. <hi rendition="#aq">Zeilerus.</hi></p><lb/>
            <p>6. Unfern des Bergs <hi rendition="#aq">Co&#x017F;ne,</hi> an einen<lb/>
Ort <hi rendition="#aq">Charon</hi> genandt/ ent&#x017F;pringt ein Quell-<lb/>
Brunn/ de&#x017F;&#x017F;en Wa&#x017F;&#x017F;er gleicher ge&#x017F;talt im hei&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Sommer &#x017F;tarck gefriehret; im Winter aber al&#x017F;o<lb/>
warm i&#x017F;t/ daß es &#x017F;tarck dämpffet/ als ob es durch<lb/>
Feuer erhitzet würde. <hi rendition="#aq">Idem.</hi></p><lb/>
            <p>7. Al&#x017F;o auch/ im Gezierck der Stadt<lb/><hi rendition="#aq">Narbona,</hi> zeigen die Angelene einen Brunn <hi rendition="#aq">Or-<lb/>
ge</hi> genandt. Jn und an dem&#x017F;elben wäch&#x017F;et ein<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">un-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[288/0390] Das andere Buch. dem da vorbey rinnenden Bächlein vereiniget/ in welchem Krebſe gefangen werden: Aus de- nen dieſe ob der Quellen im ſieden/ roth: dieſe aber ſo unterhalb derſelben fallen/ gelb werden. Abentheur der Natür- und Künſtlichen Sachen in Sina und Europa. 4. Unweit Franckfort am Main/ gibt es einen Brunnen/ deſſen Waſſer eines unannehm- lichen Geſchmacks; auch oben auf anders nicht anzuſehen/ als ob es mit Grind-Schuppen be- deckt wäre. Es wird auch aus der Erfahrung probiret/ daß ſolches zu dergleichen Gebrechen ein bewehrtes Mittel ſeye. Idem. 5. Jn Franckreich/ in der Landſchafft Avernien, vier Meilen von Clermont, iſt ein Brunn à la Chere genandt/ deſſen Waſſer in der gröſten Sommer-Hitze in denen Monaten Julio und Auguſto, gefrieret zu lauterem Eiſe; dannenhero er auch la Cave de la glace genen- net wird: Jm Winter aber ſpühret man kei- nen Froſt. Zeilerus. 6. Unfern des Bergs Coſne, an einen Ort Charon genandt/ entſpringt ein Quell- Brunn/ deſſen Waſſer gleicher geſtalt im heiſſen Sommer ſtarck gefriehret; im Winter aber alſo warm iſt/ daß es ſtarck dämpffet/ als ob es durch Feuer erhitzet würde. Idem. 7. Alſo auch/ im Gezierck der Stadt Narbona, zeigen die Angelene einen Brunn Or- ge genandt. Jn und an demſelben wächſet ein un-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/390
Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/390>, abgerufen am 22.11.2024.