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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Von der Natur.
len begreiffet/ Loumont genandt. Es liegen
bey 30. Jnsulen/ klein und groß in demselben/
die bey nahe alle/ mit Dörffer/ Kirchen/ Höfen/
und eintzelen Gebäuen/ gezieret seyn. Drey
merck würdige Sachen werden an diesem See
beobachtet; Und zwar erstlich/ so sind die Fische
ingesampt zwar schmacksam zu essen/ haben aber
keine Flossen. Zum Andern/ wird das Wasser
dieses Sees unterweilen plötzlich dergestalt un-
gestüm/ daß alsdann alle darauf befindliche Na-
chen und Schiff/ in äusserster Gefahr des Unter-
gangs schweben/ gestalten auch öffters erfolget.
Drittens/ ist unter den vielen darinn gelegenen
Jnsulen eine/ so voller herrlicher Waide/ und des-
wegen jederzeit mit einer ziemlichen Zahl Rind-
Viehe und Schaafen beleget/ schwimmet/ und
fähret im See hin und wieder/ wie sie von dem
Wind und Wellen getrieben wird. Idem. Sam.
Fabr. Cosmo-Theor. Sacra.

35. Jn Jrrland weiset man einen See/
den der Land-Mann Ernus nennet; er ist bey
sieben Meilen lang/ und vier breit. Dieser war
weiland nur ein Quell-Brunnen. Es soll aber
einsten sich begeben haben/ daß um derer herum-
wohnenden Hirten Laster-hafften Lebens willen/
selbige gantze Gegend überschwemmet/ und dar-
aus dieser See geworden. So viel ist daran/
daß bey heiterem Wetter/ annoch unter dem
Wasser die Spitzen etlicher Thürne können ge-
sehen werden. Sonsten ist er zu rings umher mit

Ge-

Von der Natur.
len begreiffet/ Loumont genandt. Es liegen
bey 30. Jnſulen/ klein und groß in demſelben/
die bey nahe alle/ mit Dörffer/ Kirchen/ Höfen/
und eintzelen Gebäuen/ gezieret ſeyn. Drey
merck würdige Sachen werden an dieſem See
beobachtet; Und zwar erſtlich/ ſo ſind die Fiſche
ingeſampt zwar ſchmackſam zu eſſen/ haben aber
keine Floſſen. Zum Andern/ wird das Waſſer
dieſes Sees unterweilen plötzlich dergeſtalt un-
geſtüm/ daß alsdann alle darauf befindliche Na-
chen und Schiff/ in äuſſerſter Gefahr des Unter-
gangs ſchweben/ geſtalten auch öffters erfolget.
Drittens/ iſt unter den vielen darinn gelegenen
Jnſulen eine/ ſo voller herꝛlicher Waide/ und des-
wegen jederzeit mit einer ziemlichen Zahl Rind-
Viehe und Schaafen beleget/ ſchwimmet/ und
fähret im See hin und wieder/ wie ſie von dem
Wind und Wellen getrieben wird. Idem. Sam.
Fabr. Cosmo-Theor. Sacra.

35. Jn Jrꝛland weiſet man einen See/
den der Land-Mann Ernus nennet; er iſt bey
ſieben Meilen lang/ und vier breit. Dieſer war
weiland nur ein Quell-Brunnen. Es ſoll aber
einſten ſich begeben haben/ daß um derer herum-
wohnenden Hirten Laſter-hafften Lebens willen/
ſelbige gantze Gegend überſchwemmet/ und dar-
aus dieſer See geworden. So viel iſt daran/
daß bey heiterem Wetter/ annoch unter dem
Waſſer die Spitzen etlicher Thürne können ge-
ſehen werden. Sonſten iſt er zu rings umher mit

Ge-
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[347/0449] Von der Natur. len begreiffet/ Loumont genandt. Es liegen bey 30. Jnſulen/ klein und groß in demſelben/ die bey nahe alle/ mit Dörffer/ Kirchen/ Höfen/ und eintzelen Gebäuen/ gezieret ſeyn. Drey merck würdige Sachen werden an dieſem See beobachtet; Und zwar erſtlich/ ſo ſind die Fiſche ingeſampt zwar ſchmackſam zu eſſen/ haben aber keine Floſſen. Zum Andern/ wird das Waſſer dieſes Sees unterweilen plötzlich dergeſtalt un- geſtüm/ daß alsdann alle darauf befindliche Na- chen und Schiff/ in äuſſerſter Gefahr des Unter- gangs ſchweben/ geſtalten auch öffters erfolget. Drittens/ iſt unter den vielen darinn gelegenen Jnſulen eine/ ſo voller herꝛlicher Waide/ und des- wegen jederzeit mit einer ziemlichen Zahl Rind- Viehe und Schaafen beleget/ ſchwimmet/ und fähret im See hin und wieder/ wie ſie von dem Wind und Wellen getrieben wird. Idem. Sam. Fabr. Cosmo-Theor. Sacra. 35. Jn Jrꝛland weiſet man einen See/ den der Land-Mann Ernus nennet; er iſt bey ſieben Meilen lang/ und vier breit. Dieſer war weiland nur ein Quell-Brunnen. Es ſoll aber einſten ſich begeben haben/ daß um derer herum- wohnenden Hirten Laſter-hafften Lebens willen/ ſelbige gantze Gegend überſchwemmet/ und dar- aus dieſer See geworden. So viel iſt daran/ daß bey heiterem Wetter/ annoch unter dem Waſſer die Spitzen etlicher Thürne können ge- ſehen werden. Sonſten iſt er zu rings umher mit Ge-

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/449>, abgerufen am 22.11.2024.