Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Von der Natur. und Wassehell/ kömmt der Strassen nach/ manüber einen Berge/ dessen Höhe allenthalben mit runden Blättlein oder Steinlein von mancher- ley Farben/ in Grösse eines Kreutzers/ halben Batzen/ oder Zehen-Kreutzers/ bedecket ist. Wann man durch ein Messer diese Steinlein Blättlein-weis/ wie das Moscovische Glas von einander löset/ so erscheinen sie inwendig/ als wä- ren sie mit einer Türckischen Schrifft überschrie- ben. Zeilerus. 31. Auf dem hohen Berge Feniesch ge- 32. Jn Italien/ in der Landschafft Um- len F f ij
Von der Natur. und Waſſehell/ kömmt der Straſſen nach/ manüber einen Berge/ deſſen Höhe allenthalben mit runden Blättlein oder Steinlein von mancher- ley Farben/ in Gröſſe eines Kreutzers/ halben Batzen/ oder Zehen-Kreutzers/ bedecket iſt. Wann man durch ein Meſſer dieſe Steinlein Blättlein-weis/ wie das Moſcoviſche Glas von einander löſet/ ſo erſcheinen ſie inwendig/ als wä- ren ſie mit einer Türckiſchen Schrifft überſchrie- ben. Zeilerus. 31. Auf dem hohen Berge Fenieſch ge- 32. Jn Italien/ in der Landſchafft Um- len F f ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0569" n="451"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Natur.</hi></fw><lb/> und Waſſehell/ kömmt der Straſſen nach/ man<lb/> über einen Berge/ deſſen Höhe allenthalben mit<lb/> runden Blättlein oder Steinlein von mancher-<lb/> ley Farben/ in Gröſſe eines Kreutzers/ halben<lb/> Batzen/ oder Zehen-Kreutzers/ bedecket iſt.<lb/> Wann man durch ein Meſſer dieſe Steinlein<lb/> Blättlein-weis/ wie das Moſcoviſche Glas von<lb/> einander löſet/ ſo erſcheinen ſie inwendig/ als wä-<lb/> ren ſie mit einer Türckiſchen Schrifft überſchrie-<lb/> ben. <hi rendition="#aq">Zeilerus.</hi></p><lb/> <p>31. Auf dem hohen Berge Fenieſch ge-<lb/> nandt/ in jetztgedachter Landſchafft/ bey der<lb/> Stadt Clauſenburg gelegen/ ſchauet man/ eine<lb/> groſſe Anzahl ſteinere Kugel/ allerley Gröſſe/<lb/> welche die Natur alſo geformiret hat. <hi rendition="#aq">Idem.</hi></p><lb/> <p>32. Jn <hi rendition="#aq">Itali</hi>en/ in der Landſchafft <hi rendition="#aq">Um-<lb/> rien,</hi> zu <hi rendition="#aq">Aqua ſparta,</hi> und <hi rendition="#aq">Todi,</hi> wird eine Art<lb/> Holtzes/ wie zu <hi rendition="#aq">Tybur</hi> die Steine/ aus der Er-<lb/> de gegraben/ unterſchiedlicher/ doch meiſtes brau-<lb/> ner Farbe/ an Härte dem Eben-Holtz ſich glei-<lb/> chend; wird auch an deſſen Stelle zu allerhand<lb/> eingelegter Arbeit verbrauchet/ denn es gar zier-<lb/> liche Streiffe/ Adern und Liniamenten hat. Es<lb/> ligt diß Mineraliſche Holtz in einer Kreidigten<lb/> Erden; Man findet auch Stücker/ daran noch<lb/> ein Theil rechte Kreid-Erden: Ein Theil aber<lb/> all ſchon zu Holtz geworden iſt; und der Uber-<lb/> reſt ſchwartz/ wie Kohlen ausſiehet. Wanns<lb/> auf das Feuer geworffen wird/ gibt es zwar eine<lb/> ſtarcke Hitze/ glimmet aber nur gleich den Koh-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">F f ij</fw><fw place="bottom" type="catch">len</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [451/0569]
Von der Natur.
und Waſſehell/ kömmt der Straſſen nach/ man
über einen Berge/ deſſen Höhe allenthalben mit
runden Blättlein oder Steinlein von mancher-
ley Farben/ in Gröſſe eines Kreutzers/ halben
Batzen/ oder Zehen-Kreutzers/ bedecket iſt.
Wann man durch ein Meſſer dieſe Steinlein
Blättlein-weis/ wie das Moſcoviſche Glas von
einander löſet/ ſo erſcheinen ſie inwendig/ als wä-
ren ſie mit einer Türckiſchen Schrifft überſchrie-
ben. Zeilerus.
31. Auf dem hohen Berge Fenieſch ge-
nandt/ in jetztgedachter Landſchafft/ bey der
Stadt Clauſenburg gelegen/ ſchauet man/ eine
groſſe Anzahl ſteinere Kugel/ allerley Gröſſe/
welche die Natur alſo geformiret hat. Idem.
32. Jn Italien/ in der Landſchafft Um-
rien, zu Aqua ſparta, und Todi, wird eine Art
Holtzes/ wie zu Tybur die Steine/ aus der Er-
de gegraben/ unterſchiedlicher/ doch meiſtes brau-
ner Farbe/ an Härte dem Eben-Holtz ſich glei-
chend; wird auch an deſſen Stelle zu allerhand
eingelegter Arbeit verbrauchet/ denn es gar zier-
liche Streiffe/ Adern und Liniamenten hat. Es
ligt diß Mineraliſche Holtz in einer Kreidigten
Erden; Man findet auch Stücker/ daran noch
ein Theil rechte Kreid-Erden: Ein Theil aber
all ſchon zu Holtz geworden iſt; und der Uber-
reſt ſchwartz/ wie Kohlen ausſiehet. Wanns
auf das Feuer geworffen wird/ gibt es zwar eine
ſtarcke Hitze/ glimmet aber nur gleich den Koh-
len
F f ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |