Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite

Das andere Buch.
Der Geist deines Bruders Galeatii. Jeder-
man war ob so seltzamen Handel bestürtzet: Et-
liche hieltens für ein Gespött/ doch riethe der meh-
rer Theil man solte die drey tausend Kronen in
Deposito legen/ ob hierdurch der Meinung Ga-
leatii
am nechsten zukommen. Der Hertzog
aber/ wolte hier zu sich nicht verstehen/ hielte dar-
für/ man möchte seiner spotten/ wann er die
Hände so weit solte sincken lassen. Es erfand
sich aber die Gewißheit noch vor Ausgang des
Jahres. Hertzog Ludwig ward durch die Fran-
tzosen und Venediger/ die wieder ihn sich verbun-
den/ bekrieget/ gefangen/ und in Franckreich ge-
führet/ allwo er auch im Gefängnis gestorben.
S. G. S. Schatz-Kammer Ubernat. und wunder-
barer Geschicht.

38. Unfern S. Jacob di Compostella,
in Hispanien/ erblicket man in einem Felsen/ ein
Eben-Bild St. Jacobs/ welches die Natur in
eine Felß-Wand eingetrucket hat.Schott. Ma-
gia naturali.

39. Also auch werden unterschiedlicher
Orten in jetzt-gedachten Hispanien seltzam ge-
zeichnete Steine funden. Bey dem Kloster St.
Catharina di Vadaja, siehet man welche/ die wie
ein Hertz gestaltet/ und mit einem Rade bewap-
net seyn. Zu Geotorico sind derer/ darauf
Wachtelen: Und andere/ darauf Oel-Bäume
vollkömmlich gebildet seyn. Bey Viadras Bue-
nas,
giebt es Steine/ die mit einem Creutz gezeich-

net;

Das andere Buch.
Der Geiſt deines Bruders Galeatii. Jeder-
man war ob ſo ſeltzamen Handel beſtürtzet: Et-
liche hieltens für ein Geſpött/ doch riethe der meh-
rer Theil man ſolte die drey tauſend Kronen in
Depoſito legen/ ob hierdurch der Meinung Ga-
leatii
am nechſten zukommen. Der Hertzog
aber/ wolte hier zu ſich nicht verſtehen/ hielte dar-
für/ man möchte ſeiner ſpotten/ wann er die
Hände ſo weit ſolte ſincken laſſen. Es erfand
ſich aber die Gewißheit noch vor Ausgang des
Jahres. Hertzog Ludwig ward durch die Fran-
tzoſen und Venediger/ die wieder ihn ſich verbun-
den/ bekrieget/ gefangen/ und in Franckreich ge-
führet/ allwo er auch im Gefängnis geſtorben.
S. G. S. Schatz-Kammer Ubernat. und wunder-
barer Geſchicht.

38. Unfern S. Jacob di Compoſtella,
in Hiſpanien/ erblicket man in einem Felſen/ ein
Eben-Bild St. Jacobs/ welches die Natur in
eine Felß-Wand eingetrucket hat.Schott. Ma-
gia naturali.

39. Alſo auch werden unterſchiedlicher
Orten in jetzt-gedachten Hiſpanien ſeltzam ge-
zeichnete Steine funden. Bey dem Kloſter St.
Catharina di Vadaja, ſiehet man welche/ die wie
ein Hertz geſtaltet/ und mit einem Rade bewap-
net ſeyn. Zu Geotorico ſind derer/ darauf
Wachtelen: Und andere/ darauf Oel-Bäume
vollkömmlich gebildet ſeyn. Bey Viadras Bue-
nas,
giebt es Steine/ die mit einem Creutz gezeich-

net;
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0574" n="456"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das andere Buch.</hi></fw><lb/>
Der Gei&#x017F;t deines Bruders <hi rendition="#aq">Galeatii.</hi> Jeder-<lb/>
man war ob &#x017F;o &#x017F;eltzamen Handel be&#x017F;türtzet: Et-<lb/>
liche hieltens für ein Ge&#x017F;pött/ doch riethe der meh-<lb/>
rer Theil man &#x017F;olte die drey tau&#x017F;end Kronen in<lb/><hi rendition="#aq">Depo&#x017F;ito</hi> legen/ ob hierdurch der Meinung <hi rendition="#aq">Ga-<lb/>
leatii</hi> am nech&#x017F;ten zukommen. Der Hertzog<lb/>
aber/ wolte hier zu &#x017F;ich nicht ver&#x017F;tehen/ hielte dar-<lb/>
für/ man möchte &#x017F;einer &#x017F;potten/ wann er die<lb/>
Hände &#x017F;o weit &#x017F;olte &#x017F;incken la&#x017F;&#x017F;en. Es erfand<lb/>
&#x017F;ich aber die Gewißheit noch vor Ausgang des<lb/>
Jahres. Hertzog Ludwig ward durch die Fran-<lb/>
tzo&#x017F;en und Venediger/ die wieder ihn &#x017F;ich verbun-<lb/>
den/ bekrieget/ gefangen/ und in Franckreich ge-<lb/>
führet/ allwo er auch im Gefängnis ge&#x017F;torben.<lb/><hi rendition="#aq">S. G. S.</hi> Schatz-Kammer Ubernat. und wunder-<lb/>
barer Ge&#x017F;chicht.</p><lb/>
            <p>38. Unfern <hi rendition="#aq">S. Jacob di Compo&#x017F;tella,</hi><lb/>
in Hi&#x017F;panien/ erblicket man in einem Fel&#x017F;en/ ein<lb/>
Eben-Bild St. Jacobs/ welches die Natur in<lb/>
eine Felß-Wand eingetrucket hat.<hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">Schott. Ma-<lb/>
gia naturali.</hi></hi></p><lb/>
            <p>39. Al&#x017F;o auch werden unter&#x017F;chiedlicher<lb/>
Orten in jetzt-gedachten Hi&#x017F;panien &#x017F;eltzam ge-<lb/>
zeichnete Steine funden. Bey dem Klo&#x017F;ter St.<lb/>
Catharina <hi rendition="#aq">di Vadaja,</hi> &#x017F;iehet man welche/ die wie<lb/>
ein Hertz ge&#x017F;taltet/ und mit einem Rade bewap-<lb/>
net &#x017F;eyn. Zu <hi rendition="#aq">Geotorico</hi> &#x017F;ind derer/ darauf<lb/>
Wachtelen: Und andere/ darauf Oel-Bäume<lb/>
vollkömmlich gebildet &#x017F;eyn. Bey <hi rendition="#aq">Viadras Bue-<lb/>
nas,</hi> giebt es Steine/ die mit einem Creutz gezeich-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">net;</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[456/0574] Das andere Buch. Der Geiſt deines Bruders Galeatii. Jeder- man war ob ſo ſeltzamen Handel beſtürtzet: Et- liche hieltens für ein Geſpött/ doch riethe der meh- rer Theil man ſolte die drey tauſend Kronen in Depoſito legen/ ob hierdurch der Meinung Ga- leatii am nechſten zukommen. Der Hertzog aber/ wolte hier zu ſich nicht verſtehen/ hielte dar- für/ man möchte ſeiner ſpotten/ wann er die Hände ſo weit ſolte ſincken laſſen. Es erfand ſich aber die Gewißheit noch vor Ausgang des Jahres. Hertzog Ludwig ward durch die Fran- tzoſen und Venediger/ die wieder ihn ſich verbun- den/ bekrieget/ gefangen/ und in Franckreich ge- führet/ allwo er auch im Gefängnis geſtorben. S. G. S. Schatz-Kammer Ubernat. und wunder- barer Geſchicht. 38. Unfern S. Jacob di Compoſtella, in Hiſpanien/ erblicket man in einem Felſen/ ein Eben-Bild St. Jacobs/ welches die Natur in eine Felß-Wand eingetrucket hat.Schott. Ma- gia naturali. 39. Alſo auch werden unterſchiedlicher Orten in jetzt-gedachten Hiſpanien ſeltzam ge- zeichnete Steine funden. Bey dem Kloſter St. Catharina di Vadaja, ſiehet man welche/ die wie ein Hertz geſtaltet/ und mit einem Rade bewap- net ſeyn. Zu Geotorico ſind derer/ darauf Wachtelen: Und andere/ darauf Oel-Bäume vollkömmlich gebildet ſeyn. Bey Viadras Bue- nas, giebt es Steine/ die mit einem Creutz gezeich- net;

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/574
Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/574>, abgerufen am 16.07.2024.