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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das andere Buch.
Stein eingefasset/ in mitten derselben/ ein uner-
gründliches Loch ist/ aus dem ohne Aufhören ein
starcker Rauch und Dampff aufsteiget/ der oben
an der Decke allenthalben sich anschlägt/ in
Wasser resolviret; und theils von selbst/ theils
in Rinnen/ aus der Höle heraus laufft. Davon
die Land-Leute die Nothdurfft Wassers haben
können. Kircherus.

32. Jn Franckreich/ in der Landschafft
Averniae, am Berge Dor, zeiget man eine Höle
Soucis genandt. So bald jemand einen Stein
hinein wirffet; an Stund erhebt sich ein hefftig
Donnern/ und Plitzen/ mit Regen und Hagel.
Zeilerus.

33. Jn Liefland bey der Stadt Wiborg
am Meer/ hat es eine Höle unter der Erden.
Wann in dieselbe ein lebendig Thier hinein ge-
worffen wird/ so fähret ein dermassen gewaltiger
Schall/ daß die Umstehende darob erstaunen/ daß
sie weder stehen/ sehen/ oder hören können/ son-
dern als Tode zur Erden fallen. Kircherus.

34. Eben dergleichen Höle hat es auch in
Dalmatien. Wann ein Stein darein geworf-
fen wird/ fähret nicht allein ein mächtiger Wind
heraus/ sondern es entstehet so gleich ein Unge-
witter mit Donner und Plitzen. Majolus.

35. Jn Italien/ bey der Stadt Cesis un-
weit Terni, siehet man ein steinigt Gebürge/
welches auf anderhalb Teutscher Meilen von
Ost-in Westen sich erstrecket. Am Ende dessel-

ben/

Das andere Buch.
Stein eingefaſſet/ in mitten derſelben/ ein uner-
gründliches Loch iſt/ aus dem ohne Aufhören ein
ſtarcker Rauch und Dampff aufſteiget/ der oben
an der Decke allenthalben ſich anſchlägt/ in
Waſſer reſolviret; und theils von ſelbſt/ theils
in Rinnen/ aus der Höle heraus laufft. Davon
die Land-Leute die Nothdurfft Waſſers haben
können. Kircherus.

32. Jn Franckreich/ in der Landſchafft
Averniæ, am Berge Dor, zeiget man eine Höle
Soucis genandt. So bald jemand einen Stein
hinein wirffet; an Stund erhebt ſich ein hefftig
Donnern/ und Plitzen/ mit Regen und Hagel.
Zeilerus.

33. Jn Liefland bey der Stadt Wiborg
am Meer/ hat es eine Höle unter der Erden.
Wann in dieſelbe ein lebendig Thier hinein ge-
worffen wird/ ſo fähret ein dermaſſen gewaltiger
Schall/ daß die Umſtehende darob erſtaunen/ daß
ſie weder ſtehen/ ſehen/ oder hören können/ ſon-
dern als Tode zur Erden fallen. Kircherus.

34. Eben dergleichen Höle hat es auch in
Dalmatien. Wann ein Stein darein geworf-
fen wird/ fähret nicht allein ein mächtiger Wind
heraus/ ſondern es entſtehet ſo gleich ein Unge-
witter mit Donner und Plitzen. Majolus.

35. Jn Italien/ bey der Stadt Ceſis un-
weit Terni, ſiehet man ein ſteinigt Gebürge/
welches auf anderhalb Teutſcher Meilen von
Oſt-in Weſten ſich erſtrecket. Am Ende deſſel-

ben/
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[504/0632] Das andere Buch. Stein eingefaſſet/ in mitten derſelben/ ein uner- gründliches Loch iſt/ aus dem ohne Aufhören ein ſtarcker Rauch und Dampff aufſteiget/ der oben an der Decke allenthalben ſich anſchlägt/ in Waſſer reſolviret; und theils von ſelbſt/ theils in Rinnen/ aus der Höle heraus laufft. Davon die Land-Leute die Nothdurfft Waſſers haben können. Kircherus. 32. Jn Franckreich/ in der Landſchafft Averniæ, am Berge Dor, zeiget man eine Höle Soucis genandt. So bald jemand einen Stein hinein wirffet; an Stund erhebt ſich ein hefftig Donnern/ und Plitzen/ mit Regen und Hagel. Zeilerus. 33. Jn Liefland bey der Stadt Wiborg am Meer/ hat es eine Höle unter der Erden. Wann in dieſelbe ein lebendig Thier hinein ge- worffen wird/ ſo fähret ein dermaſſen gewaltiger Schall/ daß die Umſtehende darob erſtaunen/ daß ſie weder ſtehen/ ſehen/ oder hören können/ ſon- dern als Tode zur Erden fallen. Kircherus. 34. Eben dergleichen Höle hat es auch in Dalmatien. Wann ein Stein darein geworf- fen wird/ fähret nicht allein ein mächtiger Wind heraus/ ſondern es entſtehet ſo gleich ein Unge- witter mit Donner und Plitzen. Majolus. 35. Jn Italien/ bey der Stadt Ceſis un- weit Terni, ſiehet man ein ſteinigt Gebürge/ welches auf anderhalb Teutſcher Meilen von Oſt-in Weſten ſich erſtrecket. Am Ende deſſel- ben/

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 504. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/632>, abgerufen am 16.07.2024.