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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Wochen; in mitels stopffen sie die Zugänge ih-
rer Löcher in denen Felsen dermassen artig zu/
daß man ihnen nicht nachspüren kan. Nach
Ausgang solcher Zeit/ werffen sie die gantze
Schale durch ein enges Loch am Schwantz/ vom
Leib; und liegen also schal-loß nur mit einem
dünnen Häutlein umgeben/ welches allmählig
hart/ und zu einer neuen Schale wird. Man
achtet sie für eine gesunde Speise/ ausser/ wann
sie unter den Mansanillen-Bäumen weiden/
alsdann sie gifftig befunden werden. Olf. Dap-
pers. America.

53. Jn jetzt-gedachten Jnsulen des An-
tilles,
findet sich eine Art Hechte/ die nicht im
Wasser von Fischen sondern auf der Erden le-
ben. Sie sind den Hechten im Wasser aller-
dings gleich und ähnlich/ nur daß an statt der
Flossen/ sie vier Füsse haben darauf sie fortkrie-
chen. Die Grösten sind funffzehen Daumen
lang. Jhre Haut voll kleiner Schuppen/ flin-
ckert und giebt einem silber-grauen Glantz von
sich. Des Nachts geben sie aus den Hölen der
Stein-Felsen ein starckes und entsetzliches Ge-
läut. Acta Phil. Soc. Regiae in Anglia. Olf.
Dapp. America.

54. Der bekandte Fisch in gemein der
See-Wolff/ sonst aber Requies genandt/ hat
eine dermassen harte und rauhe Haut/ daß die
Jndianer aus solchen ihnen Feilen bereiten/
wormit sie das Holtz feilen. Wann dieser Fisch

im

Das andere Buch.
Wochen; in mitels ſtopffen ſie die Zugänge ih-
rer Löcher in denen Felſen dermaſſen artig zu/
daß man ihnen nicht nachſpüren kan. Nach
Ausgang ſolcher Zeit/ werffen ſie die gantze
Schale durch ein enges Loch am Schwantz/ vom
Leib; und liegen alſo ſchal-loß nur mit einem
dünnen Häutlein umgeben/ welches allmählig
hart/ und zu einer neuen Schale wird. Man
achtet ſie für eine geſunde Speiſe/ auſſer/ wann
ſie unter den Manſanillen-Bäumen weiden/
alsdann ſie gifftig befunden werden. Olf. Dap-
pers. America.

53. Jn jetzt-gedachten Jnſulen des An-
tilles,
findet ſich eine Art Hechte/ die nicht im
Waſſer von Fiſchen ſondern auf der Erden le-
ben. Sie ſind den Hechten im Waſſer aller-
dings gleich und ähnlich/ nur daß an ſtatt der
Floſſen/ ſie vier Füſſe haben darauf ſie fortkrie-
chen. Die Gröſten ſind funffzehen Daumen
lang. Jhre Haut voll kleiner Schuppen/ flin-
ckert und giebt einem ſilber-grauen Glantz von
ſich. Des Nachts geben ſie aus den Hölen der
Stein-Felſen ein ſtarckes und entſetzliches Ge-
läut. Acta Phil. Soc. Regiæ in Anglia. Olf.
Dapp. America.

54. Der bekandte Fiſch in gemein der
See-Wolff/ ſonſt aber Requies genandt/ hat
eine dermaſſen harte und rauhe Haut/ daß die
Jndianer aus ſolchen ihnen Feilen bereiten/
wormit ſie das Holtz feilen. Wann dieſer Fiſch

im
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[588/0730] Das andere Buch. Wochen; in mitels ſtopffen ſie die Zugänge ih- rer Löcher in denen Felſen dermaſſen artig zu/ daß man ihnen nicht nachſpüren kan. Nach Ausgang ſolcher Zeit/ werffen ſie die gantze Schale durch ein enges Loch am Schwantz/ vom Leib; und liegen alſo ſchal-loß nur mit einem dünnen Häutlein umgeben/ welches allmählig hart/ und zu einer neuen Schale wird. Man achtet ſie für eine geſunde Speiſe/ auſſer/ wann ſie unter den Manſanillen-Bäumen weiden/ alsdann ſie gifftig befunden werden. Olf. Dap- pers. America. 53. Jn jetzt-gedachten Jnſulen des An- tilles, findet ſich eine Art Hechte/ die nicht im Waſſer von Fiſchen ſondern auf der Erden le- ben. Sie ſind den Hechten im Waſſer aller- dings gleich und ähnlich/ nur daß an ſtatt der Floſſen/ ſie vier Füſſe haben darauf ſie fortkrie- chen. Die Gröſten ſind funffzehen Daumen lang. Jhre Haut voll kleiner Schuppen/ flin- ckert und giebt einem ſilber-grauen Glantz von ſich. Des Nachts geben ſie aus den Hölen der Stein-Felſen ein ſtarckes und entſetzliches Ge- läut. Acta Phil. Soc. Regiæ in Anglia. Olf. Dapp. America. 54. Der bekandte Fiſch in gemein der See-Wolff/ ſonſt aber Requies genandt/ hat eine dermaſſen harte und rauhe Haut/ daß die Jndianer aus ſolchen ihnen Feilen bereiten/ wormit ſie das Holtz feilen. Wann dieſer Fiſch im

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 588. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/730>, abgerufen am 16.07.2024.