Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Das andere Buch. auch in Norwegen/ geschicht öffters daß bey ent-stehung Ungewitters und schwerer Platz-Regen zugleich eine grosse Anzahl besonderer Thierlein/ daselbst Lämmer genandt/ von allerhand Far- ben/ sonsten aber dem Ansehen und der gestalt nach wie ein Maus aus der Lufft auf die Erde fallen. Man hat bißhero noch nicht erkundi- gen können/ ob sie von andern Orten durch einen Sturm-Wind hieher gebracht: Oder in den dücken Dämpffen der Wolcken geboren werden. So viel aber hat man erfahren/ daß so balden sie aus der Lufft auf die Erde fallen/ in ihrem Ma- gen etwas noch unverdautes Gekräudig gefun- den wird. Sie fretzen nach Art der Heuschre- cken alles grüne ab; und was sie mit ihren Zäh- nen berühren/ das verdirbet. So lange sie Waide finden/ bleiben sie bey Leben: Wann aber das frische Gras ermangelt so sterben sie. Aus deren verfaulenden Leiblein gemeiniglich ein gar böser Lufft entstehet/ daß die Anwohnere viel schwere Kranckheiten erdulden müssen. Got- torp. Kunst-Kammer. 7. Dem König in Dännemarck Frie- hin-
Das andere Buch. auch in Norwegen/ geſchicht öffters daß bey ent-ſtehung Ungewitters und ſchwerer Platz-Regen zugleich eine groſſe Anzahl beſonderer Thierlein/ daſelbſt Lämmer genandt/ von allerhand Far- ben/ ſonſten aber dem Anſehen und der geſtalt nach wie ein Maus aus der Lufft auf die Erde fallen. Man hat bißhero noch nicht erkundi- gen können/ ob ſie von andern Orten durch einen Sturm-Wind hieher gebracht: Oder in den dücken Dämpffen der Wolcken geboren werden. So viel aber hat man erfahren/ daß ſo balden ſie aus der Lufft auf die Erde fallen/ in ihrem Ma- gen etwas noch unverdautes Gekräudig gefun- den wird. Sie fretzen nach Art der Heuſchre- cken alles grüne ab; und was ſie mit ihren Zäh- nen berühren/ das verdirbet. So lange ſie Waide finden/ bleiben ſie bey Leben: Wann aber das friſche Gras ermangelt ſo ſterben ſie. Aus deren verfaulenden Leiblein gemeiniglich ein gar böſer Lufft entſtehet/ daß die Anwohnere viel ſchwere Kranckheiten erdulden müſſen. Got- torp. Kunſt-Kammer. 7. Dem König in Dännemarck Frie- hin-
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Das andere Buch.
auch in Norwegen/ geſchicht öffters daß bey ent-
ſtehung Ungewitters und ſchwerer Platz-Regen
zugleich eine groſſe Anzahl beſonderer Thierlein/
daſelbſt Lämmer genandt/ von allerhand Far-
ben/ ſonſten aber dem Anſehen und der geſtalt
nach wie ein Maus aus der Lufft auf die Erde
fallen. Man hat bißhero noch nicht erkundi-
gen können/ ob ſie von andern Orten durch einen
Sturm-Wind hieher gebracht: Oder in den
dücken Dämpffen der Wolcken geboren werden.
So viel aber hat man erfahren/ daß ſo balden ſie
aus der Lufft auf die Erde fallen/ in ihrem Ma-
gen etwas noch unverdautes Gekräudig gefun-
den wird. Sie fretzen nach Art der Heuſchre-
cken alles grüne ab; und was ſie mit ihren Zäh-
nen berühren/ das verdirbet. So lange ſie
Waide finden/ bleiben ſie bey Leben: Wann
aber das friſche Gras ermangelt ſo ſterben ſie.
Aus deren verfaulenden Leiblein gemeiniglich
ein gar böſer Lufft entſtehet/ daß die Anwohnere
viel ſchwere Kranckheiten erdulden müſſen. Got-
torp. Kunſt-Kammer.
7. Dem König in Dännemarck Frie-
drich III. ward einſten ein ſchönes muthiges
Pferd verehret/ dieſes hat im äuſſerſten Theil
beeder Ohren/ zwey Hörner/ jedes dritthalb
Zoll lang: und eines Schwanen-Kiels dück/ die
beweglich/ und das/ im rechten Ohr gröſſer als
diß im Lincken/ auch weiter heraus gehangen.
Dieſe Hörner warff es Jährlich ab: Aus dem
hin-
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