Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Das andere Buch. bieren: Sie setzen es mit der Spitze auf die Er-de/ hangen neben dasselbe einen Degen mit dem Gefäs an einen Tratt oder Faden vest ange- macht/ neben dasselbe/ mit der Schärff unter sich/ und also/ daß das Horn berühret/ und doch das Degen-Gefässe ungehindert sich umträhen möge. Jst nun das Horn gut/ und zu rechter Zeit gefället: So trähet der Degen von selbsten sich um: Wo nicht/ so bleibt er unbeweglich. Die Knochen dieses Thieres geraspelt/ oder auf einem Stein zerrieben/ und mit Wasser zu einem Pap gemacht/ und übergelegt/ curiren alle peynli- che Gebrechen/ denn sie alles böse so innwendig/ heraus ziehen/ und heylen. Idem. 37. Jn erst-gedachtem Königreich An- war
Das andere Buch. bieren: Sie ſetzen es mit der Spitze auf die Er-de/ hangen neben daſſelbe einen Degen mit dem Gefäs an einen Tratt oder Faden veſt ange- macht/ neben daſſelbe/ mit der Schärff unter ſich/ und alſo/ daß das Horn berühret/ und doch das Degen-Gefäſſe ungehindert ſich umträhen möge. Jſt nun das Horn gut/ und zu rechter Zeit gefället: So trähet der Degen von ſelbſten ſich um: Wo nicht/ ſo bleibt er unbeweglich. Die Knochen dieſes Thieres geraſpelt/ oder auf einem Stein zerrieben/ und mit Waſſer zu einem Pap gemacht/ und übeꝛgelegt/ curiren alle peynli- che Gebrechen/ denn ſie alles böſe ſo innwendig/ heraus ziehen/ und heylen. Idem. 37. Jn erſt-gedachtem Königreich An- war
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0768" n="614"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das andere Buch.</hi></fw><lb/> bieren: Sie ſetzen es mit der Spitze auf die Er-<lb/> de/ hangen neben daſſelbe einen Degen mit dem<lb/> Gefäs an einen Tratt oder Faden veſt ange-<lb/> macht/ neben daſſelbe/ mit der Schärff unter ſich/<lb/> und alſo/ daß das Horn berühret/ und doch das<lb/> Degen-Gefäſſe ungehindert ſich umträhen<lb/> möge. Jſt nun das Horn gut/ und zu rechter<lb/> Zeit gefället: So trähet der Degen von ſelbſten<lb/> ſich um: Wo nicht/ ſo bleibt er unbeweglich.<lb/> Die Knochen dieſes Thieres geraſpelt/ oder auf<lb/> einem Stein zerrieben/ und mit Waſſer zu einem<lb/> Pap gemacht/ und übeꝛgelegt/ <hi rendition="#aq">curir</hi>en alle peynli-<lb/> che Gebrechen/ denn ſie alles böſe ſo innwendig/<lb/> heraus ziehen/ und heylen. <hi rendition="#aq">Idem.</hi></p><lb/> <p>37. Jn erſt-gedachtem Königreich <hi rendition="#aq">An-<lb/> gola,</hi> ſiehet man eine Art Thiere in ziemlicher<lb/> Anzahl/ welche die Moren <hi rendition="#aq">Quojas Morrou;</hi><lb/> die Jndianer aber/ <hi rendition="#aq">Ourang Outang,</hi> ein Buſch<lb/> oder Wald-Menſch nennen/ wie es denn auch<lb/> dem Menſchen gar ſehr gleichet; und dahero<lb/> der gemeine Wahn unter den Moren entſtan-<lb/> den/ daß es von Menſchen und Affen ſeinen Ur-<lb/> ſprung habe. Dem Printzen von Oranien in<lb/> Holland/ war ein ſolch Thier einſten verehret/<lb/> ſo ein Weiblein. Jn der Länge war es einem<lb/> drey Jährigen: Der dücke nach aber/ einem<lb/> ſechs jährigen Kind zu vergleichen; weder<lb/> fett noch ſchlanck/ ſondern ſtarck vom Leibe/ mit<lb/> dück-unterſetzten Gliedmaſſen/ und ſtarcken<lb/> Mäuslein/ hurtig und behend. Von vornen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">war</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [614/0768]
Das andere Buch.
bieren: Sie ſetzen es mit der Spitze auf die Er-
de/ hangen neben daſſelbe einen Degen mit dem
Gefäs an einen Tratt oder Faden veſt ange-
macht/ neben daſſelbe/ mit der Schärff unter ſich/
und alſo/ daß das Horn berühret/ und doch das
Degen-Gefäſſe ungehindert ſich umträhen
möge. Jſt nun das Horn gut/ und zu rechter
Zeit gefället: So trähet der Degen von ſelbſten
ſich um: Wo nicht/ ſo bleibt er unbeweglich.
Die Knochen dieſes Thieres geraſpelt/ oder auf
einem Stein zerrieben/ und mit Waſſer zu einem
Pap gemacht/ und übeꝛgelegt/ curiren alle peynli-
che Gebrechen/ denn ſie alles böſe ſo innwendig/
heraus ziehen/ und heylen. Idem.
37. Jn erſt-gedachtem Königreich An-
gola, ſiehet man eine Art Thiere in ziemlicher
Anzahl/ welche die Moren Quojas Morrou;
die Jndianer aber/ Ourang Outang, ein Buſch
oder Wald-Menſch nennen/ wie es denn auch
dem Menſchen gar ſehr gleichet; und dahero
der gemeine Wahn unter den Moren entſtan-
den/ daß es von Menſchen und Affen ſeinen Ur-
ſprung habe. Dem Printzen von Oranien in
Holland/ war ein ſolch Thier einſten verehret/
ſo ein Weiblein. Jn der Länge war es einem
drey Jährigen: Der dücke nach aber/ einem
ſechs jährigen Kind zu vergleichen; weder
fett noch ſchlanck/ ſondern ſtarck vom Leibe/ mit
dück-unterſetzten Gliedmaſſen/ und ſtarcken
Mäuslein/ hurtig und behend. Von vornen
war
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |