Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Von der Natur. niedergelassen. Unter ihnen erhube sich Nacht-zeit ein so hefftiger Streit/ daß Tags hernach et- lich tausend todte Gäns und Enten man auf dem Feld gefunden; und mancher Bauers-Mann deren ein paar hundert Stuck nach Haus ge- bracht: Die übrigen sammleten sich wider und flogen ihres Wegs. Darauf geschahe/ daß die Türcken noch in diesem Monat einen bluti- gen Einfall ins Land gethan/ und übel gehauset haben. Idem. 6. Als in vorigem Seculo die Venediger 7. Heinricus Octavus König in Engel- dum; R r
Von der Natur. niedergelaſſen. Unter ihnen erhube ſich Nacht-zeit ein ſo hefftiger Streit/ daß Tags hernach et- lich tauſend todte Gäns und Enten man auf dem Feld gefunden; und mancher Bauers-Mann deren ein paar hundert Stuck nach Haus ge- bracht: Die übrigen ſammleten ſich wider und flogen ihres Wegs. Darauf geſchahe/ daß die Türcken noch in dieſem Monat einen bluti- gen Einfall ins Land gethan/ und übel gehauſet haben. Idem. 6. Als in vorigem Seculo die Venediger 7. Heinricus Octavus König in Engel- dum; R r
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0783" n="625"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Natur.</hi></fw><lb/> niedergelaſſen. Unter ihnen erhube ſich Nacht-<lb/> zeit ein ſo hefftiger Streit/ daß Tags hernach et-<lb/> lich tauſend todte Gäns und Enten man auf dem<lb/> Feld gefunden; und mancher Bauers-Mann<lb/> deren ein paar hundert Stuck nach Haus ge-<lb/> bracht: Die übrigen ſammleten ſich wider und<lb/> flogen ihres Wegs. Darauf geſchahe/ daß<lb/> die Türcken noch in dieſem Monat einen bluti-<lb/> gen Einfall ins Land gethan/ und übel gehauſet<lb/> haben. <hi rendition="#aq">Idem.</hi></p><lb/> <p>6. Als in vorigem <hi rendition="#aq">Seculo</hi> die Venediger<lb/> einſten bey der Jnſul <hi rendition="#aq">Sapientia</hi> unfern der Land-<lb/> ſchafft <hi rendition="#aq">Morea,</hi> eine harte Niederlage von den<lb/> Türcken erlitten haben. Sind kurtz zuvor in<lb/> der Lufft ob deren Schiff-Flotte zwo Parthey<lb/> Raben gegen einander kämpffend/ geſehen wor-<lb/> den/ davon Federn und Blut in ihre der Venedi-<lb/> ger Schiffe herab gefallen. <hi rendition="#aq">Idem.</hi></p><lb/> <p>7. <hi rendition="#aq">Heinricus Octavus</hi> König in Engel-<lb/> land/ hatte unter andern ſeltzamen Vögeln auch<lb/> einen Papegoy der ſchwätzen konte. Als der-<lb/> ſelbe einſten aus Verſehen von dem Fenſter hinab<lb/> in den Fluß die Thems geſtoſſen worden/ ſchrie<lb/> er: <hi rendition="#aq">cymbam, cymbam, vel pro viginti libris!</hi><lb/> Ein vorbey-fahrender Schiffer/ nahete ſich auf<lb/> ſolch geſchrey zu ihme/ zoge ihn aus dem Waſ-<lb/> ſer/ brachte ihn in das Königliche Schlos/ und<lb/> forderte die zwantzig Pfund. Der Papegoy<lb/> aber ſagte zum Könige: <hi rendition="#aq">date nebuloni ſoli-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">R r</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">dum;</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [625/0783]
Von der Natur.
niedergelaſſen. Unter ihnen erhube ſich Nacht-
zeit ein ſo hefftiger Streit/ daß Tags hernach et-
lich tauſend todte Gäns und Enten man auf dem
Feld gefunden; und mancher Bauers-Mann
deren ein paar hundert Stuck nach Haus ge-
bracht: Die übrigen ſammleten ſich wider und
flogen ihres Wegs. Darauf geſchahe/ daß
die Türcken noch in dieſem Monat einen bluti-
gen Einfall ins Land gethan/ und übel gehauſet
haben. Idem.
6. Als in vorigem Seculo die Venediger
einſten bey der Jnſul Sapientia unfern der Land-
ſchafft Morea, eine harte Niederlage von den
Türcken erlitten haben. Sind kurtz zuvor in
der Lufft ob deren Schiff-Flotte zwo Parthey
Raben gegen einander kämpffend/ geſehen wor-
den/ davon Federn und Blut in ihre der Venedi-
ger Schiffe herab gefallen. Idem.
7. Heinricus Octavus König in Engel-
land/ hatte unter andern ſeltzamen Vögeln auch
einen Papegoy der ſchwätzen konte. Als der-
ſelbe einſten aus Verſehen von dem Fenſter hinab
in den Fluß die Thems geſtoſſen worden/ ſchrie
er: cymbam, cymbam, vel pro viginti libris!
Ein vorbey-fahrender Schiffer/ nahete ſich auf
ſolch geſchrey zu ihme/ zoge ihn aus dem Waſ-
ſer/ brachte ihn in das Königliche Schlos/ und
forderte die zwantzig Pfund. Der Papegoy
aber ſagte zum Könige: date nebuloni ſoli-
dum;
R r
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/783 |
Zitationshilfe: | Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 625. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/783>, abgerufen am 16.07.2024. |