Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Von der Natur. 33. Aber diesen Hünnern/ die jetzt-ver- 34. Jn China, erst-gedacht/ in dem Land- gan-
Von der Natur. 33. Aber dieſen Hünnern/ die jetzt-ver- 34. Jn China, erſt-gedacht/ in dem Land- gan-
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Von der Natur.
33. Aber dieſen Hünnern/ die jetzt-ver-
ſtandener Maſſen/ Baum-wollene Federn ſpin-
nen/ und Wollen tragen/ wie die Schafe/ gehet
noch vor/ eine Art Hünner in Teutſchland/ die
nicht allein gülden und ſilbern Fleiſch haben/ ſon-
dern auch dergleichen Eyr legen. Hiervon
bezeuget Franciſcus Wendlerus aus der Erfah-
rung/ daß er eine gemeine Henne innerhalb Mo-
nats Friſt auf eine beſondere Weis/ welche er
nicht weniger gantz freygebig entdecket/ gemäſtet
habe. Deren Fleiſch als ſie geſchlachtet wor-
den/ weis wie Silber: innwendig aber ſchön
grün geweſen ſey. Jn deren Eyerſtock fanden
ſich faſt unzählig groß und kleine Eyer/ die alſo
ſchön waren/ als wann ſie von einem Künſtler
aus Silber wären verfärtiget worden. Der-
gleichen ſoll auch mit Geld geſchehen können/
geſtalten/ auf dieſes Autoris angeben/ ein reicher
Rath-Herꝛ experimentirt haben ſolle. Dieſer
hat eine Henne/ ſo aber nur 4. Büchlein Goldes
verſchlucket/ ſchlachten laſſen/ welche inwendig
ſchon wunderſchön/ und rein befunden worden.
An der Bruſt hatte ſie drey Linien von purem
Gold/ ſo naturel, ob wären ſie durch einen Mah-
ler alſo gemahlet. So viel von der ſilber: und
güldenen Hennen.
34. Jn China, erſt-gedacht/ in dem Land-
Strich Quantung, bey der Stadt Hoeicheu,
hat es einen Vogel Hoangcioyu, das iſt/ der
gelbe Fiſch-Vogel genandt. Dieſer/ iſt den
gan-
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