Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite

Das andere Buch.
sen wie gehört/ verdorret; pflegt man ihne mit
Wurtzel und allem auszuheben/ an der Sonnen
zu trücknen; nachmals aber/ in eine neue aus-
geworffene/ mit Sand und Hamer-Schlag ge-
füllte Grube hinwiederumb truckener einzuse-
tzen; alsdann grünet und blühet er wieder frisch
auf. Die abgehauene Aeste aber werden nur
durch ein Nagel an den Stamm genagelt/ da
sie dann eben so leicht bekommen/ als wären sie
der Kunst nach/ auf den Stamm gnimpffet
worden. Arnolt Montanus. P. du Val. Geogr.
Univ.

26. Jn der Jnsul Ceilon, auf dem sehr
hohen Berge Pico d' Adam genandt/ soll ein
Baum zusehen seyn/ mittelmässiger Höhe/ zim-
lich dick/ mit krausen Blättern/ Erdfärbig;
an der Rinde aber aschen-grau. Dieser glän-
tzet Nacht-Zeit/ und machet gleichsam aus der
Finsterniß dero Enden/ liecht. Ost-Jndische
Reisen. Schott, Phys. Cur.

27. Jn der Jnsul Sombrero auch in
Ost-Jndien/ hat es ein Geschlecht der Bäume/
deren jeder einen grossen Wurm zur Wurtzel
hat. Jm zunehmen und wachsen des Baums/
nimmt der Wurmb ab/ biß derselbe auch nicht
gantz sich verzehret und in den Baum ist ver-
wandelt worden/ setzet er keine standhaffte Wur-
tzel/ noch ergrössert sich. Wann die Blätter
abgebrochen/ und der Stamm verdorret/ wird

er

Das andere Buch.
ſen wie gehört/ verdorret; pflegt man ihne mit
Wurtzel und allem auszuheben/ an der Sonnen
zu trücknen; nachmals aber/ in eine neue aus-
geworffene/ mit Sand und Hamer-Schlag ge-
füllte Grube hinwiederumb truckener einzuſe-
tzen; alsdann grünet und blühet er wieder friſch
auf. Die abgehauene Aeſte aber werden nur
durch ein Nagel an den Stamm genagelt/ da
ſie dann eben ſo leicht bekommen/ als wären ſie
der Kunſt nach/ auf den Stamm gnimpffet
worden. Arnolt Montanus. P. du Val. Geogr.
Univ.

26. Jn der Jnſul Ceilon, auf dem ſehr
hohen Berge Pico d’ Adam genandt/ ſoll ein
Baum zuſehen ſeyn/ mittelmäſſiger Höhe/ zim-
lich dick/ mit krauſen Blättern/ Erdfärbig;
an der Rinde aber aſchen-grau. Dieſer glän-
tzet Nacht-Zeit/ und machet gleichſam aus der
Finſterniß dero Enden/ liecht. Oſt-Jndiſche
Reiſen. Schott, Phyſ. Cur.

27. Jn der Jnſul Sombrero auch in
Oſt-Jndien/ hat es ein Geſchlecht der Bäume/
deren jeder einen groſſen Wurm zur Wurtzel
hat. Jm zunehmen und wachſen des Baums/
nimmt der Wurmb ab/ biß derſelbe auch nicht
gantz ſich verzehret und in den Baum iſt ver-
wandelt worden/ ſetzet er keine ſtandhaffte Wur-
tzel/ noch ergröſſert ſich. Wann die Blätter
abgebrochen/ und der Stamm verdorret/ wird

er
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0854" n="684"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das andere Buch.</hi></fw><lb/>
&#x017F;en wie gehört/ verdorret; pflegt man ihne mit<lb/>
Wurtzel und allem auszuheben/ an der Sonnen<lb/>
zu trücknen; nachmals aber/ in eine neue aus-<lb/>
geworffene/ mit Sand und Hamer-Schlag ge-<lb/>
füllte Grube hinwiederumb truckener einzu&#x017F;e-<lb/>
tzen; alsdann grünet und blühet er wieder fri&#x017F;ch<lb/>
auf. Die abgehauene Ae&#x017F;te aber werden nur<lb/>
durch ein Nagel an den Stamm genagelt/ da<lb/>
&#x017F;ie dann eben &#x017F;o leicht bekommen/ als wären &#x017F;ie<lb/>
der Kun&#x017F;t nach/ auf den Stamm gnimpffet<lb/>
worden. <hi rendition="#aq">Arnolt Montanus. P. du Val. Geogr.<lb/>
Univ.</hi></p><lb/>
            <p>26. Jn der Jn&#x017F;ul <hi rendition="#aq">Ceilon,</hi> auf dem &#x017F;ehr<lb/>
hohen Berge <hi rendition="#aq">Pico d&#x2019; Adam</hi> genandt/ &#x017F;oll ein<lb/>
Baum zu&#x017F;ehen &#x017F;eyn/ mittelmä&#x017F;&#x017F;iger Höhe/ zim-<lb/>
lich dick/ mit krau&#x017F;en Blättern/ Erdfärbig;<lb/>
an der Rinde aber a&#x017F;chen-grau. Die&#x017F;er glän-<lb/>
tzet Nacht-Zeit/ und machet gleich&#x017F;am aus der<lb/>
Fin&#x017F;terniß dero Enden/ liecht. O&#x017F;t-Jndi&#x017F;che<lb/>
Rei&#x017F;en. <hi rendition="#aq">Schott, Phy&#x017F;. Cur.</hi></p><lb/>
            <p>27. Jn der Jn&#x017F;ul <hi rendition="#aq">Sombrero</hi> auch in<lb/>
O&#x017F;t-Jndien/ hat es ein Ge&#x017F;chlecht der Bäume/<lb/>
deren jeder einen gro&#x017F;&#x017F;en Wurm zur Wurtzel<lb/>
hat. Jm zunehmen und wach&#x017F;en des Baums/<lb/>
nimmt der Wurmb ab/ biß der&#x017F;elbe auch nicht<lb/>
gantz &#x017F;ich verzehret und in den Baum i&#x017F;t ver-<lb/>
wandelt worden/ &#x017F;etzet er keine &#x017F;tandhaffte Wur-<lb/>
tzel/ noch ergrö&#x017F;&#x017F;ert &#x017F;ich. Wann die Blätter<lb/>
abgebrochen/ und der Stamm verdorret/ wird<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">er</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[684/0854] Das andere Buch. ſen wie gehört/ verdorret; pflegt man ihne mit Wurtzel und allem auszuheben/ an der Sonnen zu trücknen; nachmals aber/ in eine neue aus- geworffene/ mit Sand und Hamer-Schlag ge- füllte Grube hinwiederumb truckener einzuſe- tzen; alsdann grünet und blühet er wieder friſch auf. Die abgehauene Aeſte aber werden nur durch ein Nagel an den Stamm genagelt/ da ſie dann eben ſo leicht bekommen/ als wären ſie der Kunſt nach/ auf den Stamm gnimpffet worden. Arnolt Montanus. P. du Val. Geogr. Univ. 26. Jn der Jnſul Ceilon, auf dem ſehr hohen Berge Pico d’ Adam genandt/ ſoll ein Baum zuſehen ſeyn/ mittelmäſſiger Höhe/ zim- lich dick/ mit krauſen Blättern/ Erdfärbig; an der Rinde aber aſchen-grau. Dieſer glän- tzet Nacht-Zeit/ und machet gleichſam aus der Finſterniß dero Enden/ liecht. Oſt-Jndiſche Reiſen. Schott, Phyſ. Cur. 27. Jn der Jnſul Sombrero auch in Oſt-Jndien/ hat es ein Geſchlecht der Bäume/ deren jeder einen groſſen Wurm zur Wurtzel hat. Jm zunehmen und wachſen des Baums/ nimmt der Wurmb ab/ biß derſelbe auch nicht gantz ſich verzehret und in den Baum iſt ver- wandelt worden/ ſetzet er keine ſtandhaffte Wur- tzel/ noch ergröſſert ſich. Wann die Blätter abgebrochen/ und der Stamm verdorret/ wird er

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/854
Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 684. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/854>, abgerufen am 26.11.2024.