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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das andere Buch.
Gewächsen/ als Jacca, Carduo Pratensi, und
andern in Europa. Idem.

6. Die Mond-Pflantze/ oder das Kraut
Boriza genandt/ so dem Majoran ähnlich/ nur
daß die Blätlein Himmel-blau sind: Und am
Geruch dem Bisam und Saffran etlicher mas-
sen gleichen; hält mit dem Ab- und Zunehmen
des Monds eine durchgehende Gleichheit. Jst
der Neue Mond einen Tag alt; so bekompt die-
ses Kraut auch ein Blat/ und also von Tag zu
Tag so viel Blätter/ wie viel der Mond Tage
hat biß auf vierzehen. Wann nachmals der
Mond wider abnimmt/ so lässet es auch täglich
hinwiderum ein Blätlein fallen/ biß es letztlich
gantz kahl wird/ und gleichsam traurig sich ein-
hüllet. Idem.

7. Jn der Jnsul Sardinien wächset ein
Kraut/ welches diese Eigenschafft hat/ daß es
den jenigen der es in Mund nimmt/ lachend er-
würget. Majolus.

8. Jn Italien in der Landschafft Pie-
mont,
im Thal Lanci, und noch anderer Or-
ten mehr/ wächset eine Stauden/ welche die
Land-Leute und auch die Botanici Doronico
nennen. Bey deren Wurtzel/ findet man
Queck-Silber in Körnlein/ wie die Perlein; und
wann aus diesem Gewächs der Safft ausge-
presset und Nacht-Zeit an die Lufft gestellet wird/
wann solche rein und heiter ist/ findet man/ daß

der

Das andere Buch.
Gewächſen/ als Jacca, Carduo Pratenſi, und
andern in Europa. Idem.

6. Die Mond-Pflantze/ oder das Kraut
Boriza genandt/ ſo dem Majoran ähnlich/ nur
daß die Blätlein Himmel-blau ſind: Und am
Geruch dem Biſam und Saffran etlicher maſ-
ſen gleichen; hält mit dem Ab- und Zunehmen
des Monds eine durchgehende Gleichheit. Jſt
der Neue Mond einen Tag alt; ſo bekompt die-
ſes Kraut auch ein Blat/ und alſo von Tag zu
Tag ſo viel Blätter/ wie viel der Mond Tage
hat biß auf vierzehen. Wann nachmals der
Mond wider abnimmt/ ſo läſſet es auch täglich
hinwiderum ein Blätlein fallen/ biß es letztlich
gantz kahl wird/ und gleichſam traurig ſich ein-
hüllet. Idem.

7. Jn der Jnſul Sardinien wächſet ein
Kraut/ welches dieſe Eigenſchafft hat/ daß es
den jenigen der es in Mund nimmt/ lachend er-
würget. Majolus.

8. Jn Italien in der Landſchafft Pie-
mònt,
im Thal Lanci, und noch anderer Or-
ten mehr/ wächſet eine Stauden/ welche die
Land-Leute und auch die Botanici Doronico
nennen. Bey deren Wurtzel/ findet man
Queck-Silber in Körnlein/ wie die Perlein; und
wann aus dieſem Gewächs der Safft ausge-
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wann ſolche rein und heiter iſt/ findet man/ daß

der
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[722/0904] Das andere Buch. Gewächſen/ als Jacca, Carduo Pratenſi, und andern in Europa. Idem. 6. Die Mond-Pflantze/ oder das Kraut Boriza genandt/ ſo dem Majoran ähnlich/ nur daß die Blätlein Himmel-blau ſind: Und am Geruch dem Biſam und Saffran etlicher maſ- ſen gleichen; hält mit dem Ab- und Zunehmen des Monds eine durchgehende Gleichheit. Jſt der Neue Mond einen Tag alt; ſo bekompt die- ſes Kraut auch ein Blat/ und alſo von Tag zu Tag ſo viel Blätter/ wie viel der Mond Tage hat biß auf vierzehen. Wann nachmals der Mond wider abnimmt/ ſo läſſet es auch täglich hinwiderum ein Blätlein fallen/ biß es letztlich gantz kahl wird/ und gleichſam traurig ſich ein- hüllet. Idem. 7. Jn der Jnſul Sardinien wächſet ein Kraut/ welches dieſe Eigenſchafft hat/ daß es den jenigen der es in Mund nimmt/ lachend er- würget. Majolus. 8. Jn Italien in der Landſchafft Pie- mònt, im Thal Lanci, und noch anderer Or- ten mehr/ wächſet eine Stauden/ welche die Land-Leute und auch die Botanici Doronico nennen. Bey deren Wurtzel/ findet man Queck-Silber in Körnlein/ wie die Perlein; und wann aus dieſem Gewächs der Safft ausge- preſſet und Nacht-Zeit an die Lufft geſtellet wird/ wann ſolche rein und heiter iſt/ findet man/ daß der

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 722. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/904>, abgerufen am 22.11.2024.