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Siebold, Carl Theodor Ernst von: Die Süsswasserfische von Mitteleuropa. Leipzig, 1863.

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Literatur.
aufgeführten Fische ihrer ungenügenden Beschreibung wegen bis jetzt nicht
gedeutet werden, weshalb es um so mehr zu bedauern ist, dass Bennet und
Olivier65) in ihrer Uebersicht der niederländischen Fische die Arbeiten des
Gronovius fast ganz unberücksichtigt gelassen haben. Auch in der erst kürz-
lich bekannt gemachten Beschreibung der Wirbelthiere der Niederlande hat
Schlegel66) unter den Süsswasserfischen diejenigen Formen, welche von
Gronovius erwähnt worden sind, aber bisher nicht gedeutet werden konnten,
keiner näheren Untersuchung unterworfen.

Ueber die Fische des Weser-Gebietes hat die Literatur nicht eine einzige
Arbeit von Bedeutung aufzuweisen. Es sind nur einige wenige Fischverzeich-
nisse bekannt gemacht worden, von denen in dem einen Schreiber67) die
Werra-Fische aufgezählt hat, während in einem anderen von Schwaab68) die
Fische Kurhessens ohne Angabe der Volksnamen und der Fundorte zusammen-
gestellt worden sind. In einem dritten von Heineken69) abgefassten Verzeich-
nisse der Weser-Fische vermisst man sowohl bei den lateinischen wie deut-
schen Bezeichnungen die nothwendige Correctheit. Ein viertes von Seetzen70)
angefertigtes lateinisches Verzeichniss der die Wesermündung bewohnenden
Fische kann bei Hinweglassung der Provincialnamen dieser Fische nur gerin-
ges Interesse gewähren.

Das Elbe-Gebiet, zu welchem ich auch die über Meklenburg und Holstein
sich ausbreitenden Landseen zählen will, hat mit seinen bis in das Herz von
Mitteleuropa sich hineinerstreckenden Quellen und Seitenflüssen einen grossen
Reichthum an Fischen aufzuweisen, welcher verschiedene wichtige ichthyolo-
gische Arbeiten hervorgerufen hat. Von den Fischen der böhmischen Elbe
mit ihren Seitenflüssen wurden zu sehr verschiedenen Zeiten durch Balbin71),

65) J. A. Bennet & G. van Olivier: Naamlijst van Nederlandsche Visschen, vergl.
Natuurkundige Verhandelingen van de Hollandsche Maatschappij der Wetenschappen te
Haarlem. X. Haarlem, 1824. Es werden hier 40 holländische Süsswasserfische beschreiben.
66) H. Schlegel: De Dieren van Nederland. Gewervelde Dieren. Visschen. Haar-
lem, 1862. In dieser Schrift, welche einen Theil der Natuurlijke Historie van Nederland
ausmacht, hat der Verfasser 37 Süsswasserfische als Bewohner der Niederlande beschrieben
und zum Theil bildlich dargestellt.
67) C. Schreiber: Physikalisch-medizinische Topographie des Physikats-Bezirks
Eschwege, vergl. die Schriften der Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwis-
senschaften zu Marburg. Bd. VII. 1849. pag. 117.
68) W. Schwaab: Geographische Naturkunde von Kurhessen. Cassel, 1851. pag. 78.
Hier werden 33 Fischarten aufgezählt.
69) Heineken: Die freie Stadt Bremen und ihr Gebiet. Bd. 1. 1830. pag. 148. Das
Fischverzeichniss dieser Schrift enthält 34 Süsswasser- und Wander-Fische.
70) Seetzen: Verzeichniss der Fische in den Gewässern der Herrschaft Jever,
vergl. Meyer: zoologische Annalen. Bd. I. Weimar, 1794. pag. 309. Von den in diesem
lateinischen Verzeichnisse aufgeführten 49 Arten Süsswasser- und Wander-Fische werden
sich bei genauerer Prüfung jedenfalls mehrere als unrichtig bestimmt herausstellen.
71) B. Balbin: Miscellanea historica regni Bohemiae, Pragae, 1679. Decas I.
Liber I. Caput 52--57. De piscibus Bohemiae etc.

Literatur.
aufgeführten Fische ihrer ungenügenden Beschreibung wegen bis jetzt nicht
gedeutet werden, weshalb es um so mehr zu bedauern ist, dass Bennet und
Olivier65) in ihrer Uebersicht der niederländischen Fische die Arbeiten des
Gronovius fast ganz unberücksichtigt gelassen haben. Auch in der erst kürz-
lich bekannt gemachten Beschreibung der Wirbelthiere der Niederlande hat
Schlegel66) unter den Süsswasserfischen diejenigen Formen, welche von
Gronovius erwähnt worden sind, aber bisher nicht gedeutet werden konnten,
keiner näheren Untersuchung unterworfen.

Ueber die Fische des Weser-Gebietes hat die Literatur nicht eine einzige
Arbeit von Bedeutung aufzuweisen. Es sind nur einige wenige Fischverzeich-
nisse bekannt gemacht worden, von denen in dem einen Schreiber67) die
Werra-Fische aufgezählt hat, während in einem anderen von Schwaab68) die
Fische Kurhessens ohne Angabe der Volksnamen und der Fundorte zusammen-
gestellt worden sind. In einem dritten von Heineken69) abgefassten Verzeich-
nisse der Weser-Fische vermisst man sowohl bei den lateinischen wie deut-
schen Bezeichnungen die nothwendige Correctheit. Ein viertes von Seetzen70)
angefertigtes lateinisches Verzeichniss der die Wesermündung bewohnenden
Fische kann bei Hinweglassung der Provincialnamen dieser Fische nur gerin-
ges Interesse gewähren.

Das Elbe-Gebiet, zu welchem ich auch die über Meklenburg und Holstein
sich ausbreitenden Landseen zählen will, hat mit seinen bis in das Herz von
Mitteleuropa sich hineinerstreckenden Quellen und Seitenflüssen einen grossen
Reichthum an Fischen aufzuweisen, welcher verschiedene wichtige ichthyolo-
gische Arbeiten hervorgerufen hat. Von den Fischen der böhmischen Elbe
mit ihren Seitenflüssen wurden zu sehr verschiedenen Zeiten durch Balbin71),

65) J. A. Bennet & G. van Olivier: Naamlijst van Nederlandsche Visschen, vergl.
Natuurkundige Verhandelingen van de Hollandsche Maatschappij der Wetenschappen te
Haarlem. X. Haarlem, 1824. Es werden hier 40 holländische Süsswasserfische beschreiben.
66) H. Schlegel: De Dieren van Nederland. Gewervelde Dieren. Visschen. Haar-
lem, 1862. In dieser Schrift, welche einen Theil der Natuurlijke Historie van Nederland
ausmacht, hat der Verfasser 37 Süsswasserfische als Bewohner der Niederlande beschrieben
und zum Theil bildlich dargestellt.
67) C. Schreiber: Physikalisch-medizinische Topographie des Physikats-Bezirks
Eschwege, vergl. die Schriften der Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwis-
senschaften zu Marburg. Bd. VII. 1849. pag. 117.
68) W. Schwaab: Geographische Naturkunde von Kurhessen. Cassel, 1851. pag. 78.
Hier werden 33 Fischarten aufgezählt.
69) Heineken: Die freie Stadt Bremen und ihr Gebiet. Bd. 1. 1830. pag. 148. Das
Fischverzeichniss dieser Schrift enthält 34 Süsswasser- und Wander-Fische.
70) Seetzen: Verzeichniss der Fische in den Gewässern der Herrschaft Jever,
vergl. Meyer: zoologische Annalen. Bd. I. Weimar, 1794. pag. 309. Von den in diesem
lateinischen Verzeichnisse aufgeführten 49 Arten Süsswasser- und Wander-Fische werden
sich bei genauerer Prüfung jedenfalls mehrere als unrichtig bestimmt herausstellen.
71) B. Balbin: Miscellanea historica regni Bohemiae, Pragae, 1679. Decas I.
Liber I. Caput 52—57. De piscibus Bohemiae etc.
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[38/0051] Literatur. aufgeführten Fische ihrer ungenügenden Beschreibung wegen bis jetzt nicht gedeutet werden, weshalb es um so mehr zu bedauern ist, dass Bennet und Olivier 65) in ihrer Uebersicht der niederländischen Fische die Arbeiten des Gronovius fast ganz unberücksichtigt gelassen haben. Auch in der erst kürz- lich bekannt gemachten Beschreibung der Wirbelthiere der Niederlande hat Schlegel 66) unter den Süsswasserfischen diejenigen Formen, welche von Gronovius erwähnt worden sind, aber bisher nicht gedeutet werden konnten, keiner näheren Untersuchung unterworfen. Ueber die Fische des Weser-Gebietes hat die Literatur nicht eine einzige Arbeit von Bedeutung aufzuweisen. Es sind nur einige wenige Fischverzeich- nisse bekannt gemacht worden, von denen in dem einen Schreiber 67) die Werra-Fische aufgezählt hat, während in einem anderen von Schwaab 68) die Fische Kurhessens ohne Angabe der Volksnamen und der Fundorte zusammen- gestellt worden sind. In einem dritten von Heineken 69) abgefassten Verzeich- nisse der Weser-Fische vermisst man sowohl bei den lateinischen wie deut- schen Bezeichnungen die nothwendige Correctheit. Ein viertes von Seetzen 70) angefertigtes lateinisches Verzeichniss der die Wesermündung bewohnenden Fische kann bei Hinweglassung der Provincialnamen dieser Fische nur gerin- ges Interesse gewähren. Das Elbe-Gebiet, zu welchem ich auch die über Meklenburg und Holstein sich ausbreitenden Landseen zählen will, hat mit seinen bis in das Herz von Mitteleuropa sich hineinerstreckenden Quellen und Seitenflüssen einen grossen Reichthum an Fischen aufzuweisen, welcher verschiedene wichtige ichthyolo- gische Arbeiten hervorgerufen hat. Von den Fischen der böhmischen Elbe mit ihren Seitenflüssen wurden zu sehr verschiedenen Zeiten durch Balbin 71), 65) J. A. Bennet & G. van Olivier: Naamlijst van Nederlandsche Visschen, vergl. Natuurkundige Verhandelingen van de Hollandsche Maatschappij der Wetenschappen te Haarlem. X. Haarlem, 1824. Es werden hier 40 holländische Süsswasserfische beschreiben. 66) H. Schlegel: De Dieren van Nederland. Gewervelde Dieren. Visschen. Haar- lem, 1862. In dieser Schrift, welche einen Theil der Natuurlijke Historie van Nederland ausmacht, hat der Verfasser 37 Süsswasserfische als Bewohner der Niederlande beschrieben und zum Theil bildlich dargestellt. 67) C. Schreiber: Physikalisch-medizinische Topographie des Physikats-Bezirks Eschwege, vergl. die Schriften der Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwis- senschaften zu Marburg. Bd. VII. 1849. pag. 117. 68) W. Schwaab: Geographische Naturkunde von Kurhessen. Cassel, 1851. pag. 78. Hier werden 33 Fischarten aufgezählt. 69) Heineken: Die freie Stadt Bremen und ihr Gebiet. Bd. 1. 1830. pag. 148. Das Fischverzeichniss dieser Schrift enthält 34 Süsswasser- und Wander-Fische. 70) Seetzen: Verzeichniss der Fische in den Gewässern der Herrschaft Jever, vergl. Meyer: zoologische Annalen. Bd. I. Weimar, 1794. pag. 309. Von den in diesem lateinischen Verzeichnisse aufgeführten 49 Arten Süsswasser- und Wander-Fische werden sich bei genauerer Prüfung jedenfalls mehrere als unrichtig bestimmt herausstellen. 71) B. Balbin: Miscellanea historica regni Bohemiae, Pragae, 1679. Decas I. Liber I. Caput 52—57. De piscibus Bohemiae etc.

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Zitationshilfe: Siebold, Carl Theodor Ernst von: Die Süsswasserfische von Mitteleuropa. Leipzig, 1863, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siebold_suesswasserfische_1863/51>, abgerufen am 21.11.2024.