Siegemund, Justine: Königliche Preußische und Chur-Brandenburgische Hof-Wehe-Mutter. Cölln (Spree), 1690.Zeugnisse ter den Rippen an der rechten Seite mit ihrer Handgefühlet gehabt/ wie selbte des Kindleins Häuptlein unter sich zu ziehen gesuchet/ welches aber unmöglich zu vollbringen gewesen/ in dem das Kind mit dem Füß- lein gebohren/ und also todt zur Welt gebracht werden müßen. Das dritte Kind hätte sich zwar vierzehen Tage vor der Geburt/ mit dem Haupte zu rechter Stel- lung eingewendet/ wäre auch also stehen geblieben/ bis auf den letzten Tag vor der Geburt/ da sie dieselbige Nacht durch/ anfangende Wehen überfallen/ welche sie aber nicht eigentlich vor Geburts-Wehen gehalten/ bis folgenden Morgen/ da sie die Fr. Justina bald ruffen lassen/ aber schon zu späte/ weil sich die Frucht bey den vorhergehenden Wehen/ die Nacht über/ schon ausge- wendet/ daß es also/ weil kein Angriff dabey helffen wol- len/ mit den Füssen zuvor hat müssen gebohren und todt herfür gebracht werden. Das Vierdte/ dabey Fr. Justina nicht gewesen/ Das Fünffte/ bey dem Fr. Justina wieder gewe- Bey dem Sechsten Kinde/ hätte sie Fr. Justinen gen/
Zeugniſſe ter den Rippen an der rechten Seite mit ihrer Handgefuͤhlet gehabt/ wie ſelbte des Kindleins Haͤuptlein unter ſich zu ziehen geſuchet/ welches aber unmoͤglich zu vollbringen geweſen/ in dem das Kind mit dem Fuͤß- lein gebohren/ und alſo todt zur Welt gebracht werden muͤßen. Das dritte Kind haͤtte ſich zwar vierzehen Tage vor der Geburt/ mit dem Haupte zu rechter Stel- lung eingewendet/ waͤre auch alſo ſtehen geblieben/ bis auf den letzten Tag vor der Geburt/ da ſie dieſelbige Nacht durch/ anfangende Wehen uͤberfallen/ welche ſie aber nicht eigentlich vor Geburts-Wehen gehalten/ bis folgenden Morgen/ da ſie die Fr. Juſtina bald ruffen laſſen/ aber ſchon zu ſpaͤte/ weil ſich die Frucht bey den vorhergehenden Wehen/ die Nacht uͤber/ ſchon ausge- wendet/ daß es alſo/ weil kein Angriff dabey helffen wol- len/ mit den Fuͤſſen zuvor hat muͤſſen gebohren und todt herfuͤr gebracht werden. Das Vierdte/ dabey Fr. Juſtina nicht geweſen/ Das Fuͤnffte/ bey dem Fr. Juſtina wieder gewe- Bey dem Sechſten Kinde/ haͤtte ſie Fr. Juſtinen gen/
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Zeugniſſe
ter den Rippen an der rechten Seite mit ihrer Hand
gefuͤhlet gehabt/ wie ſelbte des Kindleins Haͤuptlein
unter ſich zu ziehen geſuchet/ welches aber unmoͤglich
zu vollbringen geweſen/ in dem das Kind mit dem Fuͤß-
lein gebohren/ und alſo todt zur Welt gebracht werden
muͤßen. Das dritte Kind haͤtte ſich zwar vierzehen
Tage vor der Geburt/ mit dem Haupte zu rechter Stel-
lung eingewendet/ waͤre auch alſo ſtehen geblieben/ bis
auf den letzten Tag vor der Geburt/ da ſie dieſelbige
Nacht durch/ anfangende Wehen uͤberfallen/ welche ſie
aber nicht eigentlich vor Geburts-Wehen gehalten/ bis
folgenden Morgen/ da ſie die Fr. Juſtina bald ruffen
laſſen/ aber ſchon zu ſpaͤte/ weil ſich die Frucht bey den
vorhergehenden Wehen/ die Nacht uͤber/ ſchon ausge-
wendet/ daß es alſo/ weil kein Angriff dabey helffen wol-
len/ mit den Fuͤſſen zuvor hat muͤſſen gebohren und todt
herfuͤr gebracht werden.
Das Vierdte/ dabey Fr. Juſtina nicht geweſen/
waͤre auch mit den Fuͤſſen unrecht und todt gebohren
worden.
Das Fuͤnffte/ bey dem Fr. Juſtina wieder gewe-
ſen/ haͤtte ſich ebenfalls nicht zur Geburt gewendet/
ſondern waͤre wie die andere/ mit den Fuͤſſen zuvor und
todt gebohren worden.
Bey dem Sechſten Kinde/ haͤtte ſie Fr. Juſtinen
abermahln gebraucht. Weil ſie aber nur einen Tag
zuvor/ wie ſich die angehende Wehen gleich angefan-
gen/
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