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Siegemund, Justine: Königliche Preußische und Chur-Brandenburgische Hof-Wehe-Mutter. Cölln (Spree), 1690.

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wegen des Wassersprengens.
ihrer Ersten zwey Kinder/ in großer Lebens-Gefahr/
wegen Zurückbleibung der Nachgeburt gewesen wäre/
insonderheit aber bey der letzten und andern Niederkunft/
da sie vom 1. bis 6. Aug. Anno 1677. und also bis auf
den fünfften Tag gelegen/ bis sie vom Hn. D. Kergern
und Frauen Justinen mit großer Mühe wäre gerettet
worden. Welche Lebens-Gefahr sie verursachet/ daß
sie Anno 1680. den 8. Martii die Fr. Justina zu ihrem
dritten Kinde abermahls hertzlich und mit Thränen be-
gehret/ so Fr. Justina auch zu thun versprochen/ da-
fern es nur einige Möglichkeit seyn würde. Weil aber
der Fr. Justinen ein Befehl von der verwittibten Her-
tzogin zu Brieg/ ohngefehr acht oder viertzehen Tage
vor ihrer Niederkunfft unverhofft zu kommen/ hätte sie
Frau Justinen sehr ungerne müssen ziehen lassen/ jedoch
selbte bey ihrem Abschiede um einem treuen Rath we-
gen solcher zurückbleibender Nachgeburt/ woferne sie
abermahls in dergleichen Gefahr kommen solte/ gebe-
ten/ welches Fr. Justina gethan. Und müße sie gewis-
senhafft bekennen/ daß solch gegebener Rath bey ih-
ren letzten zwey Niederkunfften jederzeit glücklich und
wohl angeschlagen habe/ welches sie der Fr. Justinen
Lebens lang zu dancken hätte. etc.

Tantum.

Nachdem nun Zeugen allerseits ihre gethane Aus-
sagen beschloßen und mit einem gerichtlichen Handschla-
ge bestättiget/ sind sie/ wie gebräuchlich/ imposito silen-

tio
Z 2

wegen des Waſſerſprengens.
ihrer Erſten zwey Kinder/ in großer Lebens-Gefahr/
wegen Zuruͤckbleibung der Nachgeburt geweſen waͤre/
inſonderheit aber bey der letzten und andern Niederkunft/
da ſie vom 1. bis 6. Aug. Anno 1677. und alſo bis auf
den fuͤnfften Tag gelegen/ bis ſie vom Hn. D. Kergern
und Frauen Juſtinen mit großer Muͤhe waͤre gerettet
worden. Welche Lebens-Gefahr ſie verurſachet/ daß
ſie Anno 1680. den 8. Martii die Fr. Juſtina zu ihrem
dritten Kinde abermahls hertzlich und mit Thraͤnen be-
gehret/ ſo Fr. Juſtina auch zu thun verſprochen/ da-
fern es nur einige Moͤglichkeit ſeyn wuͤrde. Weil aber
der Fr. Juſtinen ein Befehl von der verwittibten Her-
tzogin zu Brieg/ ohngefehr acht oder viertzehen Tage
vor ihrer Niederkunfft unverhofft zu kommen/ haͤtte ſie
Frau Juſtinen ſehr ungerne muͤſſen ziehen laſſen/ jedoch
ſelbte bey ihrem Abſchiede um einem treuen Rath we-
gen ſolcher zuruͤckbleibender Nachgeburt/ woferne ſie
abermahls in dergleichen Gefahr kommen ſolte/ gebe-
ten/ welches Fr. Juſtina gethan. Und muͤße ſie gewiſ-
ſenhafft bekennen/ daß ſolch gegebener Rath bey ih-
ren letzten zwey Niederkunfften jederzeit gluͤcklich und
wohl angeſchlagen habe/ welches ſie der Fr. Juſtinen
Lebens lang zu dancken haͤtte. ꝛc.

Tantum.

Nachdem nun Zeugen allerſeits ihre gethane Auſ-
ſagen beſchloßen und mit einem gerichtlichen Handſchla-
ge beſtaͤttiget/ ſind ſie/ wie gebraͤuchlich/ impoſito ſilen-

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Z 2
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[179/0306] wegen des Waſſerſprengens. ihrer Erſten zwey Kinder/ in großer Lebens-Gefahr/ wegen Zuruͤckbleibung der Nachgeburt geweſen waͤre/ inſonderheit aber bey der letzten und andern Niederkunft/ da ſie vom 1. bis 6. Aug. Anno 1677. und alſo bis auf den fuͤnfften Tag gelegen/ bis ſie vom Hn. D. Kergern und Frauen Juſtinen mit großer Muͤhe waͤre gerettet worden. Welche Lebens-Gefahr ſie verurſachet/ daß ſie Anno 1680. den 8. Martii die Fr. Juſtina zu ihrem dritten Kinde abermahls hertzlich und mit Thraͤnen be- gehret/ ſo Fr. Juſtina auch zu thun verſprochen/ da- fern es nur einige Moͤglichkeit ſeyn wuͤrde. Weil aber der Fr. Juſtinen ein Befehl von der verwittibten Her- tzogin zu Brieg/ ohngefehr acht oder viertzehen Tage vor ihrer Niederkunfft unverhofft zu kommen/ haͤtte ſie Frau Juſtinen ſehr ungerne muͤſſen ziehen laſſen/ jedoch ſelbte bey ihrem Abſchiede um einem treuen Rath we- gen ſolcher zuruͤckbleibender Nachgeburt/ woferne ſie abermahls in dergleichen Gefahr kommen ſolte/ gebe- ten/ welches Fr. Juſtina gethan. Und muͤße ſie gewiſ- ſenhafft bekennen/ daß ſolch gegebener Rath bey ih- ren letzten zwey Niederkunfften jederzeit gluͤcklich und wohl angeſchlagen habe/ welches ſie der Fr. Juſtinen Lebens lang zu dancken haͤtte. ꝛc. Tantum. Nachdem nun Zeugen allerſeits ihre gethane Auſ- ſagen beſchloßen und mit einem gerichtlichen Handſchla- ge beſtaͤttiget/ ſind ſie/ wie gebraͤuchlich/ impoſito ſilen- tio Z 2

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Zitationshilfe: Siegemund, Justine: Königliche Preußische und Chur-Brandenburgische Hof-Wehe-Mutter. Cölln (Spree), 1690, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siegemund_unterricht_1690/306>, abgerufen am 26.06.2024.