Siegemund, Justine: Königliche Preußische und Chur-Brandenburgische Hof-Wehe-Mutter. Cölln (Spree), 1690.Informat-Urthel Wir Unsere Hochgeehrte groß-günstige Herren/ solches nach denfundamentis Medicinae & Anatomiae reifflich zu überlegen. Und weil der Sempronius es verjahet/ auch sich auf eine ander We- he-Mutter/ welche in einer andern Stadt vor einigen Jahren diese Künste gebrauchet haben solte/ Titia aber dieses als absurda & impossibilia widerspricht/ uns der Warheit halber specifice zu informiren. Welche besondere Gewogenheit wir mit schul- digen Diensten abzuschulden erböthig sind. Verbleibende etc. Antwort der Medicinischen Facultät bey der Universität Leipzig. P: P. ALs Dieselbe in übersendeten Schreiben vom 15. Ob durch dergleichen schädliche Kunst- So haben Wir/ nach reifflicher Uberlegung denen tra
Informat-Urthel Wir Unſere Hochgeehrte groß-guͤnſtige Herren/ ſolches nach denfundamentis Medicinæ & Anatomiæ reifflich zu uͤberlegen. Und weil der Sempronius es verjahet/ auch ſich auf eine ander We- he-Mutter/ welche in einer andern Stadt vor einigen Jahren dieſe Kuͤnſte gebrauchet haben ſolte/ Titia aber dieſes als abſurda & impoſſibilia widerſpricht/ uns der Warheit halber ſpecificè zu informiren. Welche beſondere Gewogenheit wir mit ſchul- digen Dienſten abzuſchulden erboͤthig ſind. Verbleibende ꝛc. Antwort der Mediciniſchen Facultaͤt bey der Univerſitaͤt Leipzig. P: P. ALs Dieſelbe in uͤberſendeten Schreiben vom 15. Ob durch dergleichen ſchaͤdliche Kunſt- So haben Wir/ nach reifflicher Uberlegung denen tra
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Informat-Urthel
Wir Unſere Hochgeehrte groß-guͤnſtige Herren/ ſolches nach den
fundamentis Medicinæ & Anatomiæ reifflich zu uͤberlegen. Und
weil der Sempronius es verjahet/ auch ſich auf eine ander We-
he-Mutter/ welche in einer andern Stadt vor einigen Jahren
dieſe Kuͤnſte gebrauchet haben ſolte/ Titia aber dieſes als abſurda
& impoſſibilia widerſpricht/ uns der Warheit halber ſpecificè
zu informiren. Welche beſondere Gewogenheit wir mit ſchul-
digen Dienſten abzuſchulden erboͤthig ſind.
Verbleibende ꝛc.
Antwort der Mediciniſchen Facultaͤt bey der
Univerſitaͤt Leipzig.
P: P.
ALs Dieſelbe in uͤberſendeten Schreiben vom 15.
Septembr. wegen gethaner Denunciation des Sem-
pronii, Chirurgi, contra Titiam Obſtetricem unſer
judicium Medicum verlanget:
Ob durch dergleichen ſchaͤdliche Kunſt-
Griffe/ wie ſolche Sempronius contra Titiam ange-
ben/ als gewiſſer Adern Eroͤffnung/ Spren-
gung des Waſſers vor der Geburts-Zeit/
auch fruͤhzeitiger Abſchaͤlung der Secundinæ
der partus præcipitiret/ und alſo der Mutter und
Kinde Schaden an der Geſundheit zugefuͤget
werden koͤnne?
So haben Wir/ nach reifflicher Uberlegung denen
fundamentis Medicinæ & Anatomiæ gemaͤß zu ſeyn be-
funden/ daß ſolches Angeben des Sempronii, con-
tra
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