Siegemund, Justine: Königliche Preußische und Chur-Brandenburgische Hof-Wehe-Mutter. Cölln (Spree), 1690.Vorstellung eines Kreiß-Stuhles. Es ist auch (11.) der Griff besonders gezeichnet/ da die Frau mit den Händen anfassen kan. Dieser Griff muß in der Arm-Lehne fortgestecket werden/ in unterschiedliche Löcher/ daß/ wenn die Frau lieget/ oder sitzet/ der Hand-Griff ihr allezeit beqvem zu machen ist. Nun besiehe es auch von fornen/ als: 1.1. Sind die Stullen. (5.) ist die Lehne des Kreiß-Stuhls/ welche man aufsetzen und niederlegen kan. (6.6.) ist der Sitz und ein Ein-Schiebling unter der Prille/ zurück und vor sich zu schieben/ als: wenn die Frau wil sitzen/ so scheubt man den Schiebling zurücke/ so wird die Prille frey und offen der Frau- en zu helffen/ wil sie aber liegen/ so zeucht man den Schiebling unter den Sitz/ als die Prille wieder zu/ so lieget der Frauen Rücken fest und beqvem zum Kreisten. (7.7.) Weiset die Arm- Lehnen sammt den Griffen. (8.8.) Sind die Fuß-Tritte/ woran die Leisten und Löcher seyn/ da das kleine Bret (9.9.) kan hin und her gezogen werden. (10.) Weiset den Ausschnitt in dem Boden des Bretes. In dieser Höle muß die Wehe-Mutter unter und bey der Frauen sitzen/ auf einer beqvemem Ritzsche/ wie (11.) zeiget/ daß sie halb im Bette und halb außen stehet/ damit die Wehe-Mutter hinter und vor sich rücken kan. Besiehe es ebenfalls von hinten/ als: (1.1.) Sind die Stullen. (3.) Ist das Kopff-Bret von hinten zu sehen. (5.) ist die Lehne sammt der eisernen Stange des Kreiß-Stuhls/ worbey man die Rücken-Lehne hoch und niedrig machen kan. Wenn nun die Geburt vorbey/ und die Frau in ihr Wochen-Bette zu rechte geleget ist/ so kan in dem Kreiß-Bette alles/ was aufgesetzet worden/ weggenommen wer- den/ dann ist es wie ein anderes Span-Bette/ darinnen zu lie- gen. Das offne Fuß-Bret ist mit einem Ein-Schiebling ge- be- D d 2
Vorſtellung eines Kreiß-Stuhles. Es iſt auch (11.) der Griff beſonders gezeichnet/ da die Frau mit den Haͤnden anfaſſen kan. Dieſer Griff muß in der Arm-Lehne fortgeſtecket werden/ in unterſchiedliche Loͤcher/ daß/ wenn die Frau lieget/ oder ſitzet/ der Hand-Griff ihr allezeit beqvem zu machen iſt. Nun beſiehe es auch von fornen/ als: 1.1. Sind die Stullen. (5.) iſt die Lehne des Kreiß-Stuhls/ welche man aufſetzen und niederlegen kan. (6.6.) iſt der Sitz und ein Ein-Schiebling unter der Prille/ zuruͤck und vor ſich zu ſchieben/ als: wenn die Frau wil ſitzen/ ſo ſcheubt man den Schiebling zuruͤcke/ ſo wird die Prille frey und offen der Frau- en zu helffen/ wil ſie aber liegen/ ſo zeucht man den Schiebling unter den Sitz/ als die Prille wieder zu/ ſo lieget der Frauen Ruͤcken feſt und beqvem zum Kreiſten. (7.7.) Weiſet die Arm- Lehnen ſammt den Griffen. (8.8.) Sind die Fuß-Tritte/ woran die Leiſten und Loͤcher ſeyn/ da das kleine Bret (9.9.) kan hin und her gezogen werden. (10.) Weiſet den Ausſchnitt in dem Boden des Bretes. In dieſer Hoͤle muß die Wehe-Mutter unter und bey der Frauen ſitzen/ auf einer beqvemem Ritzſche/ wie (11.) zeiget/ daß ſie halb im Bette und halb außen ſtehet/ damit die Wehe-Mutter hinter und vor ſich ruͤcken kan. Beſiehe es ebenfalls von hinten/ als: (1.1.) Sind die Stullen. (3.) Iſt das Kopff-Bret von hinten zu ſehen. (5.) iſt die Lehne ſammt der eiſernen Stange des Kreiß-Stuhls/ worbey man die Ruͤcken-Lehne hoch und niedrig machen kan. Wenn nun die Geburt vorbey/ und die Frau in ihr Wochen-Bette zu rechte geleget iſt/ ſo kan in dem Kreiß-Bette alles/ was aufgeſetzet worden/ weggenommen wer- den/ dann iſt es wie ein anderes Span-Bette/ darinnen zu lie- gen. Das offne Fuß-Bret iſt mit einem Ein-Schiebling ge- be- D d 2
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Vorſtellung eines Kreiß-Stuhles.
Es iſt auch (11.) der Griff beſonders gezeichnet/ da die Frau mit
den Haͤnden anfaſſen kan. Dieſer Griff muß in der Arm-Lehne
fortgeſtecket werden/ in unterſchiedliche Loͤcher/ daß/ wenn die
Frau lieget/ oder ſitzet/ der Hand-Griff ihr allezeit beqvem zu
machen iſt.
Nun beſiehe es auch von fornen/ als:
1.1. Sind die Stullen. (5.) iſt die Lehne des Kreiß-Stuhls/
welche man aufſetzen und niederlegen kan. (6.6.) iſt der Sitz
und ein Ein-Schiebling unter der Prille/ zuruͤck und vor ſich
zu ſchieben/ als: wenn die Frau wil ſitzen/ ſo ſcheubt man den
Schiebling zuruͤcke/ ſo wird die Prille frey und offen der Frau-
en zu helffen/ wil ſie aber liegen/ ſo zeucht man den Schiebling
unter den Sitz/ als die Prille wieder zu/ ſo lieget der Frauen
Ruͤcken feſt und beqvem zum Kreiſten. (7.7.) Weiſet die Arm-
Lehnen ſammt den Griffen. (8.8.) Sind die Fuß-Tritte/
woran die Leiſten und Loͤcher ſeyn/ da das kleine Bret (9.9.) kan
hin und her gezogen werden. (10.) Weiſet den Ausſchnitt in dem
Boden des Bretes. In dieſer Hoͤle muß die Wehe-Mutter
unter und bey der Frauen ſitzen/ auf einer beqvemem Ritzſche/
wie (11.) zeiget/ daß ſie halb im Bette und halb außen ſtehet/
damit die Wehe-Mutter hinter und vor ſich ruͤcken kan.
Beſiehe es ebenfalls von hinten/ als:
(1.1.) Sind die Stullen. (3.) Iſt das Kopff-Bret von
hinten zu ſehen. (5.) iſt die Lehne ſammt der eiſernen Stange
des Kreiß-Stuhls/ worbey man die Ruͤcken-Lehne hoch und
niedrig machen kan. Wenn nun die Geburt vorbey/ und die
Frau in ihr Wochen-Bette zu rechte geleget iſt/ ſo kan in dem
Kreiß-Bette alles/ was aufgeſetzet worden/ weggenommen wer-
den/ dann iſt es wie ein anderes Span-Bette/ darinnen zu lie-
gen.
Das offne Fuß-Bret iſt mit einem Ein-Schiebling ge-
macht/ als oben in dem nach der Seiten ſtehendem Bette mit 4.
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Zitationshilfe: | Siegemund, Justine: Königliche Preußische und Chur-Brandenburgische Hof-Wehe-Mutter. Cölln (Spree), 1690, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siegemund_unterricht_1690/340>, abgerufen am 26.06.2024. |