Außer diesen 24 Haupt Harmonien, die alle unserm Gehöre faßliche Töne enthalten, giebt es im Reiche der Musik weiter keine, die sich nach den Gesetzen der Tonarten rechtfertigen lassen, und jeder Harmonieschritt, der in der Modulation eines Tonstücks geschieht, muß eine dieser Harmonien zum Grunde haben.
Jede dieser Haupt-Harmonien zerfällt wieder in zwei Theile, wovon der erste die Primenharmonie heißt, weil sie auf den Grundton: die Prime gebaut ist, und der zweite die Dominantenharmonie, weil sie die Quinte oder Dominante zum Grundtone hat.
Beispiel.
[Spaltenumbruch]
[Musik]
Primen Harm. Domin. Harm.
[Spaltenumbruch]
[Musik]
PrimenHarm. Domin. Harm.
[Musik]
Die Töne beider Har- monien können so viel- mal verdoppelt werden, als zu Erreichung eines Zwecks nöthig ist. Z. B.
[Musik]
[Musik]
Außer dieſen 24 Haupt Harmonien, die alle unſerm Gehoͤre faßliche Toͤne enthalten, giebt es im Reiche der Muſik weiter keine, die ſich nach den Geſetzen der Tonarten rechtfertigen laſſen, und jeder Harmonieſchritt, der in der Modulation eines Tonſtuͤcks geſchieht, muß eine dieſer Harmonien zum Grunde haben.
Jede dieſer Haupt-Harmonien zerfaͤllt wieder in zwei Theile, wovon der erſte die Primenharmonie heißt, weil ſie auf den Grundton: die Prime gebaut iſt, und der zweite die Dominantenharmonie, weil ſie die Quinte oder Dominante zum Grundtone hat.
Beiſpiel.
[Spaltenumbruch]
[Musik]
Primen Harm. Domin. Harm.
[Spaltenumbruch]
[Musik]
PrimenHarm. Domin. Harm.
[Musik]
Die Toͤne beider Har- monien koͤnnen ſo viel- mal verdoppelt werden, als zu Erreichung eines Zwecks noͤthig iſt. Z. B.
[Musik]
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0025"n="11"/><figuretype="notatedMusic"/><lb/><p>Außer dieſen 24 Haupt Harmonien, die alle unſerm Gehoͤre faßliche Toͤne enthalten,<lb/>
giebt es im Reiche der Muſik weiter keine, die ſich nach den Geſetzen der Tonarten<lb/>
rechtfertigen laſſen, und jeder Harmonieſchritt, der in der Modulation eines Tonſtuͤcks<lb/>
geſchieht, muß eine dieſer Harmonien zum Grunde haben.</p><lb/><p>Jede dieſer Haupt-Harmonien zerfaͤllt wieder in zwei Theile, wovon der erſte die<lb/><hirendition="#g">Primenharmonie</hi> heißt, weil ſie auf den <hirendition="#g">Grundton</hi>: die <hirendition="#g">Prime</hi> gebaut iſt, und<lb/>
der zweite die <hirendition="#g">Dominantenharmonie</hi>, weil ſie die <hirendition="#g">Quinte</hi> oder <hirendition="#g">Dominante</hi><lb/>
zum Grundtone hat.</p><lb/><p><hirendition="#c"><hirendition="#g">Beiſpiel</hi>.</hi></p><lb/><cb/><figuretype="notatedMusic"><p>Primen Harm. Domin. Harm.</p></figure><lb/><cb/><figuretype="notatedMusic"><p>PrimenHarm. Domin. Harm.</p></figure><lb/><figuretype="notatedMusic"/><lb/><p><hirendition="#c">Die Toͤne beider Har-<lb/>
monien koͤnnen ſo viel-<lb/>
mal verdoppelt werden,<lb/>
als zu Erreichung eines<lb/>
Zwecks noͤthig iſt. Z. B.</hi></p><lb/><figuretype="notatedMusic"/><lb/></div></div></body></text></TEI>
[11/0025]
[Abbildung]
Außer dieſen 24 Haupt Harmonien, die alle unſerm Gehoͤre faßliche Toͤne enthalten,
giebt es im Reiche der Muſik weiter keine, die ſich nach den Geſetzen der Tonarten
rechtfertigen laſſen, und jeder Harmonieſchritt, der in der Modulation eines Tonſtuͤcks
geſchieht, muß eine dieſer Harmonien zum Grunde haben.
Jede dieſer Haupt-Harmonien zerfaͤllt wieder in zwei Theile, wovon der erſte die
Primenharmonie heißt, weil ſie auf den Grundton: die Prime gebaut iſt, und
der zweite die Dominantenharmonie, weil ſie die Quinte oder Dominante
zum Grundtone hat.
Beiſpiel.
[Abbildung Primen Harm. Domin. Harm. ]
[Abbildung PrimenHarm. Domin. Harm. ]
[Abbildung]
Die Toͤne beider Har-
monien koͤnnen ſo viel-
mal verdoppelt werden,
als zu Erreichung eines
Zwecks noͤthig iſt. Z. B.
[Abbildung]
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Siegmeyer, Johann Gottlieb: Theorie der Tonsetzkunst. Berlin, 1822, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siegmeyer_tonsetzkunst_1822/25>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.