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Siegmeyer, Johann Gottlieb: Theorie der Tonsetzkunst. Berlin, 1822.

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kann die Rede nicht davon sein, welche Schwierigkeit er zu überwinden hat, heterogene
Töne in Harmonien zu zwingen, die er bei Erfindung der Haupt Melodie anders hätte
wählen können, sondern nur davon, auf welche Weise es ihm gelungen ist, die Haupt-
Melodie durch alle Stimmen hindurch ungezwungen auszuführen und mit Schönheit aus-
zustatten. Welche schöne Nachahmungen finden wir nicht in Glucks, Mozarts und Haydns etc.
Werken.

Ich muß mich, was dieses Kapitel betrifft, des Raumes wegen leider damit begnü-
gen im allgemeinen etwas gesagt und die verschiedenen Haupt Gattungen der Mu-
siken nur genannt zu haben. Sollte ich so glücklich sein, gegenwärtiges Werkchen
wohl aufgenommen zu sehen, so würde es mir viel Vergnügen machen, nicht allein
diesen Abschnitt; über dessen Inhalt sich noch sehr viel sagen läßt, sondern auch
manches zur Composition wesentlich nöthige, als die Kenntniß der Tonwerk-
zeuge, des reinen Satzes
(der im allgemeinen zwar nichts anders als die gram-
matikalische Richtigkeit der Compositionen ist) etc. in einem zweiten Bändchen ausführ-
licher abzuhandeln. Für jetzt glaube ich nichts bessres thun zu können als den geneigten
Leser auf die Sechste und Siebente Abtheilung des Elementar-Buchs der Har-
monie und Tonsetzkunst
pag. 100. von Friedrich Schneider, Herzoglich De-
ßauischen Kapellmeisters zu verweisen, wo sowohl die verschiedenen Gattungen der Mu-
sik als auch alle Tonwerkzeuge vortrefflich und zweckmäßig beschrieben sind.




Gedruckt bei Johann Friedrich Starcke.


kann die Rede nicht davon ſein, welche Schwierigkeit er zu uͤberwinden hat, heterogene
Toͤne in Harmonien zu zwingen, die er bei Erfindung der Haupt Melodie anders haͤtte
waͤhlen koͤnnen, ſondern nur davon, auf welche Weiſe es ihm gelungen iſt, die Haupt-
Melodie durch alle Stimmen hindurch ungezwungen auszufuͤhren und mit Schoͤnheit aus-
zuſtatten. Welche ſchoͤne Nachahmungen finden wir nicht in Glucks, Mozarts und Haydns ꝛc.
Werken.

Ich muß mich, was dieſes Kapitel betrifft, des Raumes wegen leider damit begnuͤ-
gen im allgemeinen etwas geſagt und die verſchiedenen Haupt Gattungen der Mu-
ſiken nur genannt zu haben. Sollte ich ſo gluͤcklich ſein, gegenwaͤrtiges Werkchen
wohl aufgenommen zu ſehen, ſo wuͤrde es mir viel Vergnuͤgen machen, nicht allein
dieſen Abſchnitt; uͤber deſſen Inhalt ſich noch ſehr viel ſagen laͤßt, ſondern auch
manches zur Compoſition weſentlich noͤthige, als die Kenntniß der Tonwerk-
zeuge, des reinen Satzes
(der im allgemeinen zwar nichts anders als die gram-
matikaliſche Richtigkeit der Compoſitionen iſt) ꝛc. in einem zweiten Baͤndchen ausfuͤhr-
licher abzuhandeln. Fuͤr jetzt glaube ich nichts beſſres thun zu koͤnnen als den geneigten
Leſer auf die Sechste und Siebente Abtheilung des Elementar-Buchs der Har-
monie und Tonſetzkunſt
pag. 100. von Friedrich Schneider, Herzoglich De-
ßauiſchen Kapellmeiſters zu verweiſen, wo ſowohl die verſchiedenen Gattungen der Mu-
ſik als auch alle Tonwerkzeuge vortrefflich und zweckmaͤßig beſchrieben ſind.




Gedruckt bei Johann Friedrich Starcke.


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[252/0270] kann die Rede nicht davon ſein, welche Schwierigkeit er zu uͤberwinden hat, heterogene Toͤne in Harmonien zu zwingen, die er bei Erfindung der Haupt Melodie anders haͤtte waͤhlen koͤnnen, ſondern nur davon, auf welche Weiſe es ihm gelungen iſt, die Haupt- Melodie durch alle Stimmen hindurch ungezwungen auszufuͤhren und mit Schoͤnheit aus- zuſtatten. Welche ſchoͤne Nachahmungen finden wir nicht in Glucks, Mozarts und Haydns ꝛc. Werken. Ich muß mich, was dieſes Kapitel betrifft, des Raumes wegen leider damit begnuͤ- gen im allgemeinen etwas geſagt und die verſchiedenen Haupt Gattungen der Mu- ſiken nur genannt zu haben. Sollte ich ſo gluͤcklich ſein, gegenwaͤrtiges Werkchen wohl aufgenommen zu ſehen, ſo wuͤrde es mir viel Vergnuͤgen machen, nicht allein dieſen Abſchnitt; uͤber deſſen Inhalt ſich noch ſehr viel ſagen laͤßt, ſondern auch manches zur Compoſition weſentlich noͤthige, als die Kenntniß der Tonwerk- zeuge, des reinen Satzes (der im allgemeinen zwar nichts anders als die gram- matikaliſche Richtigkeit der Compoſitionen iſt) ꝛc. in einem zweiten Baͤndchen ausfuͤhr- licher abzuhandeln. Fuͤr jetzt glaube ich nichts beſſres thun zu koͤnnen als den geneigten Leſer auf die Sechste und Siebente Abtheilung des Elementar-Buchs der Har- monie und Tonſetzkunſt pag. 100. von Friedrich Schneider, Herzoglich De- ßauiſchen Kapellmeiſters zu verweiſen, wo ſowohl die verſchiedenen Gattungen der Mu- ſik als auch alle Tonwerkzeuge vortrefflich und zweckmaͤßig beſchrieben ſind. Gedruckt bei Johann Friedrich Starcke.

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Zitationshilfe: Siegmeyer, Johann Gottlieb: Theorie der Tonsetzkunst. Berlin, 1822, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siegmeyer_tonsetzkunst_1822/270>, abgerufen am 23.11.2024.