Elektricität von hoher Spannung begründet sind, konnte ich zwar nicht vermeiden, lege aber nur insofern besonderen Werth auf dieselben, als sie die für Volta-Elektricität gewonnenen Resultate klarer beleuchten.
Volta hat durch seine Condensator-Versuche schon gezeigt, dass die mit dem isolirten Pole einer galvanischen Kette in leitende Verbindung gebrachten Körper auf benachbarte Leiter wirken. Guillemin 1) publicirte zuerst Versuche, aus denen sich ergab, dass der durch ein Galvanometer geführte Ladungsstrom einer durch Volta-Elektricität geladenen Flasche die Nadel des Instruments merkbar abzulenken vermag. Ich hatte zwar schon im Sommer 1849 erkannt, dass der kräftige Ausschlag der Nadel eines Galvanometers, welches zwischen einem isolirten in der feuchten Erde oder im Wasser liegenden Flaschendraht und einer abgeleiteten galvanischen Batterie eingeschaltet wird, auf elektrostatischer Ladung des Flaschendrahtes beruhte, und diese Ansicht, so wie die Versuche, auf welche sie sich stützte, der Berliner physikalischen Gesellschaft am 18. Januar 1850 mit- getheilt; mein Aufsatz ward aber später abgedruckt wie der Guillemin's.
Dieser verband die Stanniolbelegungen eines aus dünnem Tafft oder Gutta-Percha gebildeten Condensators von 1 bis 2 Quadratmeter Oberfläche in schneller Reihenfolge abwechselnd mit den Polen einer isolirten galvanischen Batterie und den Drähten eines Galvanometers. Dies wurde durch einen Scheiben- Commutator, welcher in schnelle Rotation gesetzt ward, ausge- führt. Er fand auf diese Weise, dass die Nadel des Galvano- meters abgelenkt ward, und dass diese Ablenkung mit der Ge- schwindigkeit der Drehung des Commutators und der Stärke der Batterie zunahm. Messende Versuche sind meines Wissens weder von ihm, noch von Andern bisher hierüber angestellt worden. Bei den im Jahre 1849 angestellten Versuchen be- nutzte ich die vorhandenen unterirdischen Telegraphenleitungen. Dieselben wurden am entfernten Ende isolirt und das andere Ende mittels eines Commutators abwechselnd mit dem freien Pole einer abgeleiteten galvanischen Batterie und mit einem
1) Compt. rend. T. XXIX, p. 632. Ann. Bd. 79. S. 335.
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Elektricität von hoher Spannung begründet sind, konnte ich zwar nicht vermeiden, lege aber nur insofern besonderen Werth auf dieselben, als sie die für Volta-Elektricität gewonnenen Resultate klarer beleuchten.
Volta hat durch seine Condensator-Versuche schon gezeigt, dass die mit dem isolirten Pole einer galvanischen Kette in leitende Verbindung gebrachten Körper auf benachbarte Leiter wirken. Guillemin 1) publicirte zuerst Versuche, aus denen sich ergab, dass der durch ein Galvanometer geführte Ladungsstrom einer durch Volta-Elektricität geladenen Flasche die Nadel des Instruments merkbar abzulenken vermag. Ich hatte zwar schon im Sommer 1849 erkannt, dass der kräftige Ausschlag der Nadel eines Galvanometers, welches zwischen einem isolirten in der feuchten Erde oder im Wasser liegenden Flaschendraht und einer abgeleiteten galvanischen Batterie eingeschaltet wird, auf elektrostatischer Ladung des Flaschendrahtes beruhte, und diese Ansicht, so wie die Versuche, auf welche sie sich stützte, der Berliner physikalischen Gesellschaft am 18. Januar 1850 mit- getheilt; mein Aufsatz ward aber später abgedruckt wie der Guillemin’s.
Dieser verband die Stanniolbelegungen eines aus dünnem Tafft oder Gutta-Percha gebildeten Condensators von 1 bis 2 Quadratmeter Oberfläche in schneller Reihenfolge abwechselnd mit den Polen einer isolirten galvanischen Batterie und den Drähten eines Galvanometers. Dies wurde durch einen Scheiben- Commutator, welcher in schnelle Rotation gesetzt ward, ausge- führt. Er fand auf diese Weise, dass die Nadel des Galvano- meters abgelenkt ward, und dass diese Ablenkung mit der Ge- schwindigkeit der Drehung des Commutators und der Stärke der Batterie zunahm. Messende Versuche sind meines Wissens weder von ihm, noch von Andern bisher hierüber angestellt worden. Bei den im Jahre 1849 angestellten Versuchen be- nutzte ich die vorhandenen unterirdischen Telegraphenleitungen. Dieselben wurden am entfernten Ende isolirt und das andere Ende mittels eines Commutators abwechselnd mit dem freien Pole einer abgeleiteten galvanischen Batterie und mit einem
1) Compt. rend. T. XXIX, p. 632. Ann. Bd. 79. S. 335.
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Elektricität von hoher Spannung begründet sind, konnte ich zwar
nicht vermeiden, lege aber nur insofern besonderen Werth auf
dieselben, als sie die für Volta-Elektricität gewonnenen Resultate
klarer beleuchten.
Volta hat durch seine Condensator-Versuche schon gezeigt,
dass die mit dem isolirten Pole einer galvanischen Kette in
leitende Verbindung gebrachten Körper auf benachbarte Leiter
wirken. Guillemin 1) publicirte zuerst Versuche, aus denen sich
ergab, dass der durch ein Galvanometer geführte Ladungsstrom
einer durch Volta-Elektricität geladenen Flasche die Nadel des
Instruments merkbar abzulenken vermag. Ich hatte zwar schon
im Sommer 1849 erkannt, dass der kräftige Ausschlag der Nadel
eines Galvanometers, welches zwischen einem isolirten in der
feuchten Erde oder im Wasser liegenden Flaschendraht und
einer abgeleiteten galvanischen Batterie eingeschaltet wird, auf
elektrostatischer Ladung des Flaschendrahtes beruhte, und diese
Ansicht, so wie die Versuche, auf welche sie sich stützte, der
Berliner physikalischen Gesellschaft am 18. Januar 1850 mit-
getheilt; mein Aufsatz ward aber später abgedruckt wie der
Guillemin’s.
Dieser verband die Stanniolbelegungen eines aus dünnem
Tafft oder Gutta-Percha gebildeten Condensators von 1 bis 2
Quadratmeter Oberfläche in schneller Reihenfolge abwechselnd
mit den Polen einer isolirten galvanischen Batterie und den
Drähten eines Galvanometers. Dies wurde durch einen Scheiben-
Commutator, welcher in schnelle Rotation gesetzt ward, ausge-
führt. Er fand auf diese Weise, dass die Nadel des Galvano-
meters abgelenkt ward, und dass diese Ablenkung mit der Ge-
schwindigkeit der Drehung des Commutators und der Stärke
der Batterie zunahm. Messende Versuche sind meines Wissens
weder von ihm, noch von Andern bisher hierüber angestellt
worden. Bei den im Jahre 1849 angestellten Versuchen be-
nutzte ich die vorhandenen unterirdischen Telegraphenleitungen.
Dieselben wurden am entfernten Ende isolirt und das andere
Ende mittels eines Commutators abwechselnd mit dem freien
Pole einer abgeleiteten galvanischen Batterie und mit einem
1) Compt. rend. T. XXIX, p. 632. Ann. Bd. 79. S. 335.
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/165>, abgerufen am 27.11.2024.
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