Die erste Columne der obigen Tabelle giebt die Zahl m der Glasplatten an, welche zwischen den vertheilend auf einander wirkenden Belegungen sich befanden, a ist der gemessene Ab- lenkungswinkel der Sinusbussole. Eine einzelne, isolirte Belegung gab die Ablenkung 0,5. Wie schon erläutert, musste die Hälfte des Sinus dieses Winkels von sin a abgezogen werden. Columne 5 ergiebt, dass die Ladung umgekehrt proportional der Anzahl der Glasplatten, mithin der Dicke der isolirenden Schicht ist. Die Differenzen übersteigen die Grenze der mit den benutzten Hülfsmitteln zu erreichenden Genauigkeit nicht. Die geringe Ver- grösserung derselben bei dickerem Glase deutet jedoch auf eine Verstärkung der Ladung der Kanten der Belegungen hin, wie sie eintreten muss, wenn eine Molecularvertheilung nach Faraday's Annahme vorhanden ist.
Die nachfolgende Versuchsreihe wurde mit 6 Platten aus möglichst gleichförmig gewalzter Guttapercha angestellt, welche mit Stanniolbelegungen auf beiden Seiten versehen waren. Diese Platten wurden so aufeinander geschichtet, dass die sämmtlichen Stanniolbelegungen genau übereinander lagen. Zwischen je zwei Platten ward ein hervorragender Streifen Stanniol gelegt, welcher dazu diente, die leitende Verbindung mit den betreffenden Be- legungen herzustellen. Durch eine Handpresse wurden die Platten darauf fest zwischen zwei ebenen Brettern und elastischen Kaut- schuckplatten zusammengepresst, und in diesem Zustande die Messungen vorgenommen. Es ward zuerst die Ladung zwischen je zwei benachbarten Belegungen gemessen und darauf die Ladung zwischen der ersten und allen übrigen der Reihe nach.
Tabelle IV.
[Tabelle]
Die erste Columne der obigen Tabelle giebt die Zahl m der Glasplatten an, welche zwischen den vertheilend auf einander wirkenden Belegungen sich befanden, α ist der gemessene Ab- lenkungswinkel der Sinusbussole. Eine einzelne, isolirte Belegung gab die Ablenkung 0,5. Wie schon erläutert, musste die Hälfte des Sinus dieses Winkels von sin α abgezogen werden. Columne 5 ergiebt, dass die Ladung umgekehrt proportional der Anzahl der Glasplatten, mithin der Dicke der isolirenden Schicht ist. Die Differenzen übersteigen die Grenze der mit den benutzten Hülfsmitteln zu erreichenden Genauigkeit nicht. Die geringe Ver- grösserung derselben bei dickerem Glase deutet jedoch auf eine Verstärkung der Ladung der Kanten der Belegungen hin, wie sie eintreten muss, wenn eine Molecularvertheilung nach Faraday’s Annahme vorhanden ist.
Die nachfolgende Versuchsreihe wurde mit 6 Platten aus möglichst gleichförmig gewalzter Guttapercha angestellt, welche mit Stanniolbelegungen auf beiden Seiten versehen waren. Diese Platten wurden so aufeinander geschichtet, dass die sämmtlichen Stanniolbelegungen genau übereinander lagen. Zwischen je zwei Platten ward ein hervorragender Streifen Stanniol gelegt, welcher dazu diente, die leitende Verbindung mit den betreffenden Be- legungen herzustellen. Durch eine Handpresse wurden die Platten darauf fest zwischen zwei ebenen Brettern und elastischen Kaut- schuckplatten zusammengepresst, und in diesem Zustande die Messungen vorgenommen. Es ward zuerst die Ladung zwischen je zwei benachbarten Belegungen gemessen und darauf die Ladung zwischen der ersten und allen übrigen der Reihe nach.
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Tabelle IV.
Die erste Columne der obigen Tabelle giebt die Zahl m der
Glasplatten an, welche zwischen den vertheilend auf einander
wirkenden Belegungen sich befanden, α ist der gemessene Ab-
lenkungswinkel der Sinusbussole. Eine einzelne, isolirte Belegung
gab die Ablenkung 0,5. Wie schon erläutert, musste die Hälfte
des Sinus dieses Winkels von sin α abgezogen werden. Columne
5 ergiebt, dass die Ladung umgekehrt proportional der Anzahl
der Glasplatten, mithin der Dicke der isolirenden Schicht ist.
Die Differenzen übersteigen die Grenze der mit den benutzten
Hülfsmitteln zu erreichenden Genauigkeit nicht. Die geringe Ver-
grösserung derselben bei dickerem Glase deutet jedoch auf eine
Verstärkung der Ladung der Kanten der Belegungen hin, wie sie
eintreten muss, wenn eine Molecularvertheilung nach Faraday’s
Annahme vorhanden ist.
Die nachfolgende Versuchsreihe wurde mit 6 Platten aus
möglichst gleichförmig gewalzter Guttapercha angestellt, welche
mit Stanniolbelegungen auf beiden Seiten versehen waren. Diese
Platten wurden so aufeinander geschichtet, dass die sämmtlichen
Stanniolbelegungen genau übereinander lagen. Zwischen je zwei
Platten ward ein hervorragender Streifen Stanniol gelegt, welcher
dazu diente, die leitende Verbindung mit den betreffenden Be-
legungen herzustellen. Durch eine Handpresse wurden die Platten
darauf fest zwischen zwei ebenen Brettern und elastischen Kaut-
schuckplatten zusammengepresst, und in diesem Zustande die
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/184>, abgerufen am 25.11.2024.
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