dischen Leitungen so häufig zu beobachten Gelegenheit hat, in kurzer Uebersicht zusammen zu stellen, und zugleich die Mittel anführen, die neuerdings mit einigem Erfolg zu ihrer Beseitigung in Anwendung gekommen sind.
Die unvollkommene Isolation der Leitungsdrähte war bis auf neuere Zeit ein hauptsächliches Hinderniss einer sicheren und directen telegraphischen Verbindung der Endpunkte langer Linien. Bei feuchter Witterung bilden die den Draht tragenden Pfosten eine leitende Verbindung desselben mit dem Erdboden. Bilden mithin Draht und Erde den Schliessungskreis einer Säule, so tritt jeder feuchte Pfosten als Nebenschliessung derselben auf und bewirkt eine Verstärkung des Stromes in dem der Säule näher liegenden und eine Schwächung desselben in dem entfern- teren Theile des Leitungsdrahts. Die hierdurch bewirkte, bei schlecht isolirten Leitungen schon bei wenig Meilen langen Linien oft sehr beträchtliche Ungleichheit der Stromstärke an den beiden Enden des Leitungdrahtes und in den dort eingeschalteten Spiralen der Elektromagnete würde wenig schädlich sein, wenn sie con- stant bliebe. Da sie aber durchaus abhängig von der Witterung an den verschiedenen Punkten der Leitung, mithin stets ver- änderlich ist, so veranlasst sie stete Störungen der Angaben und des regelmässigen Ganges der telegraphischen Apparate. Bei rotirenden Telegraphen sucht man diese veränderliche Ungleich- heit der Stromstärke in den Spiraldrähten der correspondirenden Apparate durch Vertheilung der wirkenden Säule zu vermindern. Wenn dieser Zweck hierdurch auch theilweise erreicht wird, so entsteht dadurch dagegen der, für alle bisherigen Telegraphen noch grössere Uebelstand, dass die Unterbrechung der Kette an einem Ende der Leitung nicht die vollständige Unterbrechung des Stromes in dem Spiraldrahte des am anderen Ende derselben befindlichen Telegraphen zur Folge hat, da der dort befindliche Theil der Säule durch die vorhandenen Nebenschliessungen ge- schlossen bleibt.
Die früher benutzten Isolationsmittel, durch welche man den Draht von den feuchten Stangen zu isoliren suchte, wie Glas- oder Porcellanringe, durch welche er gezogen wurde, Umwickeln des Drahts an den Berührungsstellen mit Kautschuck etc., An- bringung eines schützenden Daches auf den Stangen konnten
dischen Leitungen so häufig zu beobachten Gelegenheit hat, in kurzer Uebersicht zusammen zu stellen, und zugleich die Mittel anführen, die neuerdings mit einigem Erfolg zu ihrer Beseitigung in Anwendung gekommen sind.
Die unvollkommene Isolation der Leitungsdrähte war bis auf neuere Zeit ein hauptsächliches Hinderniss einer sicheren und directen telegraphischen Verbindung der Endpunkte langer Linien. Bei feuchter Witterung bilden die den Draht tragenden Pfosten eine leitende Verbindung desselben mit dem Erdboden. Bilden mithin Draht und Erde den Schliessungskreis einer Säule, so tritt jeder feuchte Pfosten als Nebenschliessung derselben auf und bewirkt eine Verstärkung des Stromes in dem der Säule näher liegenden und eine Schwächung desselben in dem entfern- teren Theile des Leitungsdrahts. Die hierdurch bewirkte, bei schlecht isolirten Leitungen schon bei wenig Meilen langen Linien oft sehr beträchtliche Ungleichheit der Stromstärke an den beiden Enden des Leitungdrahtes und in den dort eingeschalteten Spiralen der Elektromagnete würde wenig schädlich sein, wenn sie con- stant bliebe. Da sie aber durchaus abhängig von der Witterung an den verschiedenen Punkten der Leitung, mithin stets ver- änderlich ist, so veranlasst sie stete Störungen der Angaben und des regelmässigen Ganges der telegraphischen Apparate. Bei rotirenden Telegraphen sucht man diese veränderliche Ungleich- heit der Stromstärke in den Spiraldrähten der correspondirenden Apparate durch Vertheilung der wirkenden Säule zu vermindern. Wenn dieser Zweck hierdurch auch theilweise erreicht wird, so entsteht dadurch dagegen der, für alle bisherigen Telegraphen noch grössere Uebelstand, dass die Unterbrechung der Kette an einem Ende der Leitung nicht die vollständige Unterbrechung des Stromes in dem Spiraldrahte des am anderen Ende derselben befindlichen Telegraphen zur Folge hat, da der dort befindliche Theil der Säule durch die vorhandenen Nebenschliessungen ge- schlossen bleibt.
Die früher benutzten Isolationsmittel, durch welche man den Draht von den feuchten Stangen zu isoliren suchte, wie Glas- oder Porcellanringe, durch welche er gezogen wurde, Umwickeln des Drahts an den Berührungsstellen mit Kautschuck etc., An- bringung eines schützenden Daches auf den Stangen konnten
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dischen Leitungen so häufig zu beobachten Gelegenheit hat, in
kurzer Uebersicht zusammen zu stellen, und zugleich die Mittel
anführen, die neuerdings mit einigem Erfolg zu ihrer Beseitigung
in Anwendung gekommen sind.
Die unvollkommene Isolation der Leitungsdrähte war bis
auf neuere Zeit ein hauptsächliches Hinderniss einer sicheren und
directen telegraphischen Verbindung der Endpunkte langer Linien.
Bei feuchter Witterung bilden die den Draht tragenden Pfosten
eine leitende Verbindung desselben mit dem Erdboden. Bilden
mithin Draht und Erde den Schliessungskreis einer Säule, so
tritt jeder feuchte Pfosten als Nebenschliessung derselben auf
und bewirkt eine Verstärkung des Stromes in dem der Säule
näher liegenden und eine Schwächung desselben in dem entfern-
teren Theile des Leitungsdrahts. Die hierdurch bewirkte, bei
schlecht isolirten Leitungen schon bei wenig Meilen langen Linien
oft sehr beträchtliche Ungleichheit der Stromstärke an den beiden
Enden des Leitungdrahtes und in den dort eingeschalteten Spiralen
der Elektromagnete würde wenig schädlich sein, wenn sie con-
stant bliebe. Da sie aber durchaus abhängig von der Witterung
an den verschiedenen Punkten der Leitung, mithin stets ver-
änderlich ist, so veranlasst sie stete Störungen der Angaben und
des regelmässigen Ganges der telegraphischen Apparate. Bei
rotirenden Telegraphen sucht man diese veränderliche Ungleich-
heit der Stromstärke in den Spiraldrähten der correspondirenden
Apparate durch Vertheilung der wirkenden Säule zu vermindern.
Wenn dieser Zweck hierdurch auch theilweise erreicht wird, so
entsteht dadurch dagegen der, für alle bisherigen Telegraphen
noch grössere Uebelstand, dass die Unterbrechung der Kette an
einem Ende der Leitung nicht die vollständige Unterbrechung
des Stromes in dem Spiraldrahte des am anderen Ende derselben
befindlichen Telegraphen zur Folge hat, da der dort befindliche
Theil der Säule durch die vorhandenen Nebenschliessungen ge-
schlossen bleibt.
Die früher benutzten Isolationsmittel, durch welche man den
Draht von den feuchten Stangen zu isoliren suchte, wie Glas-
oder Porcellanringe, durch welche er gezogen wurde, Umwickeln
des Drahts an den Berührungsstellen mit Kautschuck etc., An-
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/52>, abgerufen am 24.11.2024.
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