Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881.

Bild:
<< vorherige Seite
Maschine zur Trennung magnetischer und
unmagnetischer Erze.

(Vortrag im Verein z. Bef. d. Gewerbfleisses. 7. Juni.)

1880.



Meine Herren, es ist eigentlich eine uralte Sache, über die
ich Ihnen hier einige Worte sagen will. Die bekannte und viel-
fach angewendete Kraft des Magnetes, Eisen anzuziehen, ist in
Gewerben fast so lange, als die Magnete existiren, angewendet.
Man hat immer durch Kämme von Stahlmagneten aus den Spänen
das Eisen entfernt; man wandte, um gleich auf die neueste Zeit
überzuspringen, in der Müllerei, seit man nicht mehr mit Steinen,
sondern mit Walzen zu mahlen anfing, wieder die Magnete an,
um Eisenstücke aus dem Korn zu entfernen, weil ein solches
Eisenstück, welches hineinkommt, die Walzen zerstört. In der
Regel macht man es so, dass man Kämme aus Stahlmagneten
in verschiedenen Lagen hinter einander setzt, so dass der be-
treffende Gegenstand von einem Kamm auf den andern fällt;
das Eisen bleibt auf den Kämmen sitzen und wird dann von
Zeit zu Zeit abgeputzt. Man hat auch Walzen gemacht, die aus
lauter Magneten bestehen, deren Pole nach aussen gewendet
sind, auf die man das zu reinigende Korn auffallen lässt, und
die nun herumgedreht werden, so dass während der Drehung
das Eisen sitzen bleibt, welches dann durch Bürsten entfernt
wird. Das geht alles recht gut, doch ist es nur anwendbar da,
wo stark anziehende Kräfte vorhanden, also wo metallisches
Eisen zu beseitigen ist, ferner da, wo es sich nicht um
grosse Quantitäten handelt, denn diese Procedur ist ziemlich
umständlich.


Maschine zur Trennung magnetischer und
unmagnetischer Erze.

(Vortrag im Verein z. Bef. d. Gewerbfleisses. 7. Juni.)

1880.



Meine Herren, es ist eigentlich eine uralte Sache, über die
ich Ihnen hier einige Worte sagen will. Die bekannte und viel-
fach angewendete Kraft des Magnetes, Eisen anzuziehen, ist in
Gewerben fast so lange, als die Magnete existiren, angewendet.
Man hat immer durch Kämme von Stahlmagneten aus den Spänen
das Eisen entfernt; man wandte, um gleich auf die neueste Zeit
überzuspringen, in der Müllerei, seit man nicht mehr mit Steinen,
sondern mit Walzen zu mahlen anfing, wieder die Magnete an,
um Eisenstücke aus dem Korn zu entfernen, weil ein solches
Eisenstück, welches hineinkommt, die Walzen zerstört. In der
Regel macht man es so, dass man Kämme aus Stahlmagneten
in verschiedenen Lagen hinter einander setzt, so dass der be-
treffende Gegenstand von einem Kamm auf den andern fällt;
das Eisen bleibt auf den Kämmen sitzen und wird dann von
Zeit zu Zeit abgeputzt. Man hat auch Walzen gemacht, die aus
lauter Magneten bestehen, deren Pole nach aussen gewendet
sind, auf die man das zu reinigende Korn auffallen lässt, und
die nun herumgedreht werden, so dass während der Drehung
das Eisen sitzen bleibt, welches dann durch Bürsten entfernt
wird. Das geht alles recht gut, doch ist es nur anwendbar da,
wo stark anziehende Kräfte vorhanden, also wo metallisches
Eisen zu beseitigen ist, ferner da, wo es sich nicht um
grosse Quantitäten handelt, denn diese Procedur ist ziemlich
umständlich.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0563" n="[537]"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Maschine zur Trennung magnetischer und<lb/>
unmagnetischer Erze.</hi> </head><lb/>
        <p> <hi rendition="#c">(Vortrag im Verein z. Bef. d. Gewerbfleisses. 7. Juni.)</hi> </p><lb/>
        <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">1880.</hi> </hi> </p><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <p><hi rendition="#in">M</hi>eine Herren, es ist eigentlich eine uralte Sache, über die<lb/>
ich Ihnen hier einige Worte sagen will. Die bekannte und viel-<lb/>
fach angewendete Kraft des Magnetes, Eisen anzuziehen, ist in<lb/>
Gewerben fast so lange, als die Magnete existiren, angewendet.<lb/>
Man hat immer durch Kämme von Stahlmagneten aus den Spänen<lb/>
das Eisen entfernt; man wandte, um gleich auf die neueste Zeit<lb/>
überzuspringen, in der Müllerei, seit man nicht mehr mit Steinen,<lb/>
sondern mit Walzen zu mahlen anfing, wieder die Magnete an,<lb/>
um Eisenstücke aus dem Korn zu entfernen, weil ein solches<lb/>
Eisenstück, welches hineinkommt, die Walzen zerstört. In der<lb/>
Regel macht man es so, dass man Kämme aus Stahlmagneten<lb/>
in verschiedenen Lagen hinter einander setzt, so dass der be-<lb/>
treffende Gegenstand von einem Kamm auf den andern fällt;<lb/>
das Eisen bleibt auf den Kämmen sitzen und wird dann von<lb/>
Zeit zu Zeit abgeputzt. Man hat auch Walzen gemacht, die aus<lb/>
lauter Magneten bestehen, deren Pole nach aussen gewendet<lb/>
sind, auf die man das zu reinigende Korn auffallen lässt, und<lb/>
die nun herumgedreht werden, so dass während der Drehung<lb/>
das Eisen sitzen bleibt, welches dann durch Bürsten entfernt<lb/>
wird. Das geht alles recht gut, doch ist es nur anwendbar da,<lb/>
wo stark anziehende Kräfte vorhanden, also wo metallisches<lb/>
Eisen zu beseitigen ist, ferner da, wo es sich nicht um<lb/>
grosse Quantitäten handelt, denn diese Procedur ist ziemlich<lb/>
umständlich.</p><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[537]/0563] Maschine zur Trennung magnetischer und unmagnetischer Erze. (Vortrag im Verein z. Bef. d. Gewerbfleisses. 7. Juni.) 1880. Meine Herren, es ist eigentlich eine uralte Sache, über die ich Ihnen hier einige Worte sagen will. Die bekannte und viel- fach angewendete Kraft des Magnetes, Eisen anzuziehen, ist in Gewerben fast so lange, als die Magnete existiren, angewendet. Man hat immer durch Kämme von Stahlmagneten aus den Spänen das Eisen entfernt; man wandte, um gleich auf die neueste Zeit überzuspringen, in der Müllerei, seit man nicht mehr mit Steinen, sondern mit Walzen zu mahlen anfing, wieder die Magnete an, um Eisenstücke aus dem Korn zu entfernen, weil ein solches Eisenstück, welches hineinkommt, die Walzen zerstört. In der Regel macht man es so, dass man Kämme aus Stahlmagneten in verschiedenen Lagen hinter einander setzt, so dass der be- treffende Gegenstand von einem Kamm auf den andern fällt; das Eisen bleibt auf den Kämmen sitzen und wird dann von Zeit zu Zeit abgeputzt. Man hat auch Walzen gemacht, die aus lauter Magneten bestehen, deren Pole nach aussen gewendet sind, auf die man das zu reinigende Korn auffallen lässt, und die nun herumgedreht werden, so dass während der Drehung das Eisen sitzen bleibt, welches dann durch Bürsten entfernt wird. Das geht alles recht gut, doch ist es nur anwendbar da, wo stark anziehende Kräfte vorhanden, also wo metallisches Eisen zu beseitigen ist, ferner da, wo es sich nicht um grosse Quantitäten handelt, denn diese Procedur ist ziemlich umständlich.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/563
Zitationshilfe: Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. [537]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/563>, abgerufen am 22.11.2024.