Sie besteht aus einer etwas schief liegenden Axe, die mit einem Schraubengewinde umgeben ist; um dieses Schraubengewinde ist eine feststehende Messingröhre gelegt (die Axe ist Stahl, aber die Schraube und die Röhre Messing); die Röhre ist oben auf- geschnitten und aufgebogen und mit einem Abstreifer versehen, der sich tangential von innen an den magnetischen Hohlcylinder anlegt; dieser Hohlcylinder besteht nun aus lauter Eisenscheiben, die neben einander liegen und durch zwischenliegende Messing- ringe von einander getrennt sind; ausserhalb sind diese Eisen- scheiben durch Eisenstangen verbunden, so dass sie also eigen- thümlich gestellte Hufeisenmagnete werden, deren ringförmige Pole die innere Wand des Hohlcylinders bilden. Die Magneti- sirung wird durch isolirte Drähte hervorgebracht, welche vor Anbringung der äusseren Eisenstangen zwischen die Scheiben gewickelt werden. Die ersten Zwischenräume erhalten aus einem Grunde, den ich nachher hervorhebe, nur wenig Windungen, die folgenden mehr, und nur am Ende sind sie vollgewickelt. Durch den die Windungen durchlaufenden elektrischen Strom entsteht eine regelmässige Folge von Nord- und Südpol. Wir haben also eine glatte Röhrenfläche, die aus lauter ringförmigen Nord- und Südpolen, die dicht neben einander liegen, besteht. Der so aus magnetischen Scheiben wechselnder Polarität gebildete Hohl- cylinder ist an dem einen Ende durch eine durchlöcherte Scheibe mit der Axe des Apparats verbunden und am andern lagert er an der feststehenden inneren Messingröhre. Das zu trennende Material wird dem ersteren Ende des Hohlcylinders zugeführt und durchläuft dann langsam den etwas schräg gestellten roti- renden Cylinder. Es muss hierbei die rotirenden ringförmigen Magnetpole passiren, die die magnetischen Theile festhalten und mit in die Höhe nehmen, wo sie durch den Abstreifer festgehalten und in die feststehende innere Röhre geworfen werden, aus welcher sie durch die Schraube hinausgeschraubt werden. Wenn nun gleich am Anfange ein sehr starker Magnetismus vorhanden wäre, so würde hier gleich alles magnetische Material in zu grosser Masse festsitzen; der ganze Raum würde gefüllt werden und die Trennung würde entweder schon hier bei den ersten Ringen ganz vor sich gehen, oder, wenn das nicht ginge, würde der Apparat das nicht leisten können, was er soll; darum ist die
Sie besteht aus einer etwas schief liegenden Axe, die mit einem Schraubengewinde umgeben ist; um dieses Schraubengewinde ist eine feststehende Messingröhre gelegt (die Axe ist Stahl, aber die Schraube und die Röhre Messing); die Röhre ist oben auf- geschnitten und aufgebogen und mit einem Abstreifer versehen, der sich tangential von innen an den magnetischen Hohlcylinder anlegt; dieser Hohlcylinder besteht nun aus lauter Eisenscheiben, die neben einander liegen und durch zwischenliegende Messing- ringe von einander getrennt sind; ausserhalb sind diese Eisen- scheiben durch Eisenstangen verbunden, so dass sie also eigen- thümlich gestellte Hufeisenmagnete werden, deren ringförmige Pole die innere Wand des Hohlcylinders bilden. Die Magneti- sirung wird durch isolirte Drähte hervorgebracht, welche vor Anbringung der äusseren Eisenstangen zwischen die Scheiben gewickelt werden. Die ersten Zwischenräume erhalten aus einem Grunde, den ich nachher hervorhebe, nur wenig Windungen, die folgenden mehr, und nur am Ende sind sie vollgewickelt. Durch den die Windungen durchlaufenden elektrischen Strom entsteht eine regelmässige Folge von Nord- und Südpol. Wir haben also eine glatte Röhrenfläche, die aus lauter ringförmigen Nord- und Südpolen, die dicht neben einander liegen, besteht. Der so aus magnetischen Scheiben wechselnder Polarität gebildete Hohl- cylinder ist an dem einen Ende durch eine durchlöcherte Scheibe mit der Axe des Apparats verbunden und am andern lagert er an der feststehenden inneren Messingröhre. Das zu trennende Material wird dem ersteren Ende des Hohlcylinders zugeführt und durchläuft dann langsam den etwas schräg gestellten roti- renden Cylinder. Es muss hierbei die rotirenden ringförmigen Magnetpole passiren, die die magnetischen Theile festhalten und mit in die Höhe nehmen, wo sie durch den Abstreifer festgehalten und in die feststehende innere Röhre geworfen werden, aus welcher sie durch die Schraube hinausgeschraubt werden. Wenn nun gleich am Anfange ein sehr starker Magnetismus vorhanden wäre, so würde hier gleich alles magnetische Material in zu grosser Masse festsitzen; der ganze Raum würde gefüllt werden und die Trennung würde entweder schon hier bei den ersten Ringen ganz vor sich gehen, oder, wenn das nicht ginge, würde der Apparat das nicht leisten können, was er soll; darum ist die
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0566"n="540"/>
Sie besteht aus einer etwas schief liegenden Axe, die mit einem<lb/>
Schraubengewinde umgeben ist; um dieses Schraubengewinde ist<lb/>
eine feststehende Messingröhre gelegt (die Axe ist Stahl, aber<lb/>
die Schraube und die Röhre Messing); die Röhre ist oben auf-<lb/>
geschnitten und aufgebogen und mit einem Abstreifer versehen,<lb/>
der sich tangential von innen an den magnetischen Hohlcylinder<lb/>
anlegt; dieser Hohlcylinder besteht nun aus lauter Eisenscheiben,<lb/>
die neben einander liegen und durch zwischenliegende Messing-<lb/>
ringe von einander getrennt sind; ausserhalb sind diese Eisen-<lb/>
scheiben durch Eisenstangen verbunden, so dass sie also eigen-<lb/>
thümlich gestellte Hufeisenmagnete werden, deren ringförmige<lb/>
Pole die innere Wand des Hohlcylinders bilden. Die Magneti-<lb/>
sirung wird durch isolirte Drähte hervorgebracht, welche vor<lb/>
Anbringung der äusseren Eisenstangen zwischen die Scheiben<lb/>
gewickelt werden. Die ersten Zwischenräume erhalten aus einem<lb/>
Grunde, den ich nachher hervorhebe, nur wenig Windungen, die<lb/>
folgenden mehr, und nur am Ende sind sie vollgewickelt. Durch<lb/>
den die Windungen durchlaufenden elektrischen Strom entsteht<lb/>
eine regelmässige Folge von Nord- und Südpol. Wir haben also<lb/>
eine glatte Röhrenfläche, die aus lauter ringförmigen Nord- und<lb/>
Südpolen, die dicht neben einander liegen, besteht. Der so aus<lb/>
magnetischen Scheiben wechselnder Polarität gebildete Hohl-<lb/>
cylinder ist an dem einen Ende durch eine durchlöcherte Scheibe<lb/>
mit der Axe des Apparats verbunden und am andern lagert er<lb/>
an der feststehenden inneren Messingröhre. Das zu trennende<lb/>
Material wird dem ersteren Ende des Hohlcylinders zugeführt<lb/>
und durchläuft dann langsam den etwas schräg gestellten roti-<lb/>
renden Cylinder. Es muss hierbei die rotirenden ringförmigen<lb/>
Magnetpole passiren, die die magnetischen Theile festhalten und<lb/>
mit in die Höhe nehmen, wo sie durch den Abstreifer festgehalten<lb/>
und in die feststehende innere Röhre geworfen werden, aus<lb/>
welcher sie durch die Schraube hinausgeschraubt werden. Wenn<lb/>
nun gleich am Anfange ein sehr starker Magnetismus vorhanden<lb/>
wäre, so würde hier gleich alles magnetische Material in zu<lb/>
grosser Masse festsitzen; der ganze Raum würde gefüllt werden<lb/>
und die Trennung würde entweder schon hier bei den ersten<lb/>
Ringen ganz vor sich gehen, oder, wenn das nicht ginge, würde<lb/>
der Apparat das nicht leisten können, was er soll; darum ist die<lb/></p></div></body></text></TEI>
[540/0566]
Sie besteht aus einer etwas schief liegenden Axe, die mit einem
Schraubengewinde umgeben ist; um dieses Schraubengewinde ist
eine feststehende Messingröhre gelegt (die Axe ist Stahl, aber
die Schraube und die Röhre Messing); die Röhre ist oben auf-
geschnitten und aufgebogen und mit einem Abstreifer versehen,
der sich tangential von innen an den magnetischen Hohlcylinder
anlegt; dieser Hohlcylinder besteht nun aus lauter Eisenscheiben,
die neben einander liegen und durch zwischenliegende Messing-
ringe von einander getrennt sind; ausserhalb sind diese Eisen-
scheiben durch Eisenstangen verbunden, so dass sie also eigen-
thümlich gestellte Hufeisenmagnete werden, deren ringförmige
Pole die innere Wand des Hohlcylinders bilden. Die Magneti-
sirung wird durch isolirte Drähte hervorgebracht, welche vor
Anbringung der äusseren Eisenstangen zwischen die Scheiben
gewickelt werden. Die ersten Zwischenräume erhalten aus einem
Grunde, den ich nachher hervorhebe, nur wenig Windungen, die
folgenden mehr, und nur am Ende sind sie vollgewickelt. Durch
den die Windungen durchlaufenden elektrischen Strom entsteht
eine regelmässige Folge von Nord- und Südpol. Wir haben also
eine glatte Röhrenfläche, die aus lauter ringförmigen Nord- und
Südpolen, die dicht neben einander liegen, besteht. Der so aus
magnetischen Scheiben wechselnder Polarität gebildete Hohl-
cylinder ist an dem einen Ende durch eine durchlöcherte Scheibe
mit der Axe des Apparats verbunden und am andern lagert er
an der feststehenden inneren Messingröhre. Das zu trennende
Material wird dem ersteren Ende des Hohlcylinders zugeführt
und durchläuft dann langsam den etwas schräg gestellten roti-
renden Cylinder. Es muss hierbei die rotirenden ringförmigen
Magnetpole passiren, die die magnetischen Theile festhalten und
mit in die Höhe nehmen, wo sie durch den Abstreifer festgehalten
und in die feststehende innere Röhre geworfen werden, aus
welcher sie durch die Schraube hinausgeschraubt werden. Wenn
nun gleich am Anfange ein sehr starker Magnetismus vorhanden
wäre, so würde hier gleich alles magnetische Material in zu
grosser Masse festsitzen; der ganze Raum würde gefüllt werden
und die Trennung würde entweder schon hier bei den ersten
Ringen ganz vor sich gehen, oder, wenn das nicht ginge, würde
der Apparat das nicht leisten können, was er soll; darum ist die
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 540. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/566>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.