Versuchen sich ergiebt, ist die Tragkraft eines kurzen Ring- oder Röhrenmagnetes aber nahe direct proportional dem durch In- duction gemessenen wirksamen Magnetismus. Dass dies der Fall sein muss, ergiebt sich aus der Betrachtung, dass die magnetische Anziehung zweier unendlich naher Querschnitte des Ringes der Summe der gegenseitigen Anziehung aller magneti- sirten Molecularmagnete auf beiden Seiten der Schnittfläche gleich sein muss, dass diese Summe aller anziehenden Kräfte aber auch als der im Ringquerschnitte thätige Magnetismus zu betrachten ist. Die abweichenden Beobachtungen werden durch zu grosse Länge des magnetischen Kreises, durch unvollkommene Berührung der Anker- und Magnetflächen und durch zu geringe Grösse der Berührungsflächen zu erklären sein.
Es wurde ein Röhrenmagnet von 10,8 mm lichter Weite, 2,3 mm Wandstärke und 150 mm Länge so hergerichtet, dass er durch einen durch die Rohraxe gehenden Schnitt in zwei Halbcylinder getheilt wurde. Die Röhrenhälften wurden sorg- fältig auf einander geschliffen und jede mit einer Hälfte der beiden Drahtspiralen umwunden. Durch passende Vorrichtungen konnte nun das Gewicht bestimmt werden, welches erforderlich war, um die Röhrenhälften auseinander zu reissen und gleichzeitig der in der Inductionsspirale bei der Trennung entstehende Inductions- strom gemessen werden. In der folgenden Tabelle 2 (S. 571, 572) enthält die erste Verticalspalte die Stromstärke der Magnetisirungs- spirale, die zweite den beim Abreissen entstehenden inducirten Strom, die dritte die Abreissgewichte in Kilogrammen, die vierte den Quotienten der Zahlen der beiden letzten Spalten. Diese Quotienten der vierten Spalte sollten alle gleich sein, wenn die Tragkraft dem thätigen Magnetismus direct proportional war. Wie ersichtlich finden beträchtliche Abweichungen statt und die Quotienten nehmen mit steigender Stromstärke etwas ab. Es kann dies aber auch der grösseren Zusammenpressung der Schnitt- flächen, der Verbiegung und anderen mechanischen Ursachen zu- geschrieben werden.
Eine zweckmässigere Form ist diesem Röhrenmagneten da- durch zu geben, dass das Eisenrohr zum Kreise gebogen wird. Ist der von Eisen rings umschlossene, ringförmige Hohlraum mit einer passend gewickelten Drahtspirale ausgefüllt, nachdem das
Versuchen sich ergiebt, ist die Tragkraft eines kurzen Ring- oder Röhrenmagnetes aber nahe direct proportional dem durch In- duction gemessenen wirksamen Magnetismus. Dass dies der Fall sein muss, ergiebt sich aus der Betrachtung, dass die magnetische Anziehung zweier unendlich naher Querschnitte des Ringes der Summe der gegenseitigen Anziehung aller magneti- sirten Molecularmagnete auf beiden Seiten der Schnittfläche gleich sein muss, dass diese Summe aller anziehenden Kräfte aber auch als der im Ringquerschnitte thätige Magnetismus zu betrachten ist. Die abweichenden Beobachtungen werden durch zu grosse Länge des magnetischen Kreises, durch unvollkommene Berührung der Anker- und Magnetflächen und durch zu geringe Grösse der Berührungsflächen zu erklären sein.
Es wurde ein Röhrenmagnet von 10,8 mm lichter Weite, 2,3 mm Wandstärke und 150 mm Länge so hergerichtet, dass er durch einen durch die Rohraxe gehenden Schnitt in zwei Halbcylinder getheilt wurde. Die Röhrenhälften wurden sorg- fältig auf einander geschliffen und jede mit einer Hälfte der beiden Drahtspiralen umwunden. Durch passende Vorrichtungen konnte nun das Gewicht bestimmt werden, welches erforderlich war, um die Röhrenhälften auseinander zu reissen und gleichzeitig der in der Inductionsspirale bei der Trennung entstehende Inductions- strom gemessen werden. In der folgenden Tabelle 2 (S. 571, 572) enthält die erste Verticalspalte die Stromstärke der Magnetisirungs- spirale, die zweite den beim Abreissen entstehenden inducirten Strom, die dritte die Abreissgewichte in Kilogrammen, die vierte den Quotienten der Zahlen der beiden letzten Spalten. Diese Quotienten der vierten Spalte sollten alle gleich sein, wenn die Tragkraft dem thätigen Magnetismus direct proportional war. Wie ersichtlich finden beträchtliche Abweichungen statt und die Quotienten nehmen mit steigender Stromstärke etwas ab. Es kann dies aber auch der grösseren Zusammenpressung der Schnitt- flächen, der Verbiegung und anderen mechanischen Ursachen zu- geschrieben werden.
Eine zweckmässigere Form ist diesem Röhrenmagneten da- durch zu geben, dass das Eisenrohr zum Kreise gebogen wird. Ist der von Eisen rings umschlossene, ringförmige Hohlraum mit einer passend gewickelten Drahtspirale ausgefüllt, nachdem das
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Versuchen sich ergiebt, ist die Tragkraft eines kurzen Ring- oder
Röhrenmagnetes aber nahe direct proportional dem durch In-
duction gemessenen wirksamen Magnetismus. Dass dies der
Fall sein muss, ergiebt sich aus der Betrachtung, dass die
magnetische Anziehung zweier unendlich naher Querschnitte des
Ringes der Summe der gegenseitigen Anziehung aller magneti-
sirten Molecularmagnete auf beiden Seiten der Schnittfläche
gleich sein muss, dass diese Summe aller anziehenden Kräfte
aber auch als der im Ringquerschnitte thätige Magnetismus zu
betrachten ist. Die abweichenden Beobachtungen werden durch
zu grosse Länge des magnetischen Kreises, durch unvollkommene
Berührung der Anker- und Magnetflächen und durch zu geringe
Grösse der Berührungsflächen zu erklären sein.
Es wurde ein Röhrenmagnet von 10,8 mm lichter Weite,
2,3 mm Wandstärke und 150 mm Länge so hergerichtet, dass
er durch einen durch die Rohraxe gehenden Schnitt in zwei
Halbcylinder getheilt wurde. Die Röhrenhälften wurden sorg-
fältig auf einander geschliffen und jede mit einer Hälfte der beiden
Drahtspiralen umwunden. Durch passende Vorrichtungen konnte
nun das Gewicht bestimmt werden, welches erforderlich war,
um die Röhrenhälften auseinander zu reissen und gleichzeitig der
in der Inductionsspirale bei der Trennung entstehende Inductions-
strom gemessen werden. In der folgenden Tabelle 2 (S. 571, 572)
enthält die erste Verticalspalte die Stromstärke der Magnetisirungs-
spirale, die zweite den beim Abreissen entstehenden inducirten
Strom, die dritte die Abreissgewichte in Kilogrammen, die vierte
den Quotienten der Zahlen der beiden letzten Spalten. Diese
Quotienten der vierten Spalte sollten alle gleich sein, wenn die
Tragkraft dem thätigen Magnetismus direct proportional war.
Wie ersichtlich finden beträchtliche Abweichungen statt und die
Quotienten nehmen mit steigender Stromstärke etwas ab. Es
kann dies aber auch der grösseren Zusammenpressung der Schnitt-
flächen, der Verbiegung und anderen mechanischen Ursachen zu-
geschrieben werden.
Eine zweckmässigere Form ist diesem Röhrenmagneten da-
durch zu geben, dass das Eisenrohr zum Kreise gebogen wird.
Ist der von Eisen rings umschlossene, ringförmige Hohlraum mit
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 570. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/598>, abgerufen am 22.11.2024.
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