Abreissen des Ankers im Magnete verschwundenen Magnetismus, also auch ein Mass der Verstärkung des Magnetismus durch den Ankerschluss. Um den ganzen vor dem Abreissen im Mag- nete vorhandenen wirksamen Magnetismus zu erhalten, muss man den Ausschlag hinzuzählen, der bei Unterbrechung des mag- netisirenden Stromes eintritt, nachdem von demselben der durch die Induction der Hauptspirale selbst auf die Inductionsspirale bedingte Ausschlag abgezogen ist. Diesen Zahlen sind die Ab- reissgewichte annähernd proportional. Die Abweichungen er- klären sich genügend dadurch, dass auch bei geöffneter Kette noch Magnetismus im Eisen des Magnetes zurückbleibt, sowie durch die trotz sorgfältiger Aufschleifung doch immer noch un- vollkommene Berührung aller Eisenmolecüle beider Seiten der Schnittfläche an einander. Die Berührung muss um so voll- ständiger werden, je stärker der Druck der Flächen auf ein- ander ist.
Wie sich aus der Tabelle ergiebt, ist die beobachtete Maxi- mal-Tragkraft 65,2 Kilogramm. Das aus dem Ansteigen der Tragkraft zu berechnende Maximum der Tragkraft würde etwa 75 Kilogramm sein. Das Gewicht der zum Ringe gebogenen Eisen-Röhre betrug 192,54 Gramm, das Gewicht der Draht- spirale 130 Gramm. Ein Gramm Eisengewicht (Magnet und Anker zusammen gerechnet) trug daher 323 Gramm, und bei obiger Annahme für das Maximum des Magnetismus war die Tragkraft das 390 fache des Gesammt-Gewichtes des Eisens.
Mit dem beschriebenen Apparate wurde darauf die Ver- änderung vorgenommen, dass er mit 12 äusseren Drahtrollen versehen wurde, die getheilt auf den in sich geschlossenen Ring aufgesetzt waren und dann mit isolirtem Draht bewickelt wurden. Die innere Weite der Rolle war etwa 5 mm grösser als die Ringdicke, so dass ein Abreissen der Ringhälften von einander ausgeführt werden konnte, ohne durch die Drahtrollen gehindert zu werden. Die Rollen wurden darauf mit einem gleichen iso- lirten Drahte bewickelt, wie der war, welcher zur inneren Haupt- spirale verwendet wurde. Zwei gegenüberstehende dieser Rollen wurden als Inductionsspirale geschaltet, die übrigen bildeten eine Hauptspirale zur Erzeugung einer Magnetisirung des Ringes, deren Richtung überall senkrecht auf der Richtung des durch
Abreissen des Ankers im Magnete verschwundenen Magnetismus, also auch ein Mass der Verstärkung des Magnetismus durch den Ankerschluss. Um den ganzen vor dem Abreissen im Mag- nete vorhandenen wirksamen Magnetismus zu erhalten, muss man den Ausschlag hinzuzählen, der bei Unterbrechung des mag- netisirenden Stromes eintritt, nachdem von demselben der durch die Induction der Hauptspirale selbst auf die Inductionsspirale bedingte Ausschlag abgezogen ist. Diesen Zahlen sind die Ab- reissgewichte annähernd proportional. Die Abweichungen er- klären sich genügend dadurch, dass auch bei geöffneter Kette noch Magnetismus im Eisen des Magnetes zurückbleibt, sowie durch die trotz sorgfältiger Aufschleifung doch immer noch un- vollkommene Berührung aller Eisenmolecüle beider Seiten der Schnittfläche an einander. Die Berührung muss um so voll- ständiger werden, je stärker der Druck der Flächen auf ein- ander ist.
Wie sich aus der Tabelle ergiebt, ist die beobachtete Maxi- mal-Tragkraft 65,2 Kilogramm. Das aus dem Ansteigen der Tragkraft zu berechnende Maximum der Tragkraft würde etwa 75 Kilogramm sein. Das Gewicht der zum Ringe gebogenen Eisen-Röhre betrug 192,54 Gramm, das Gewicht der Draht- spirale 130 Gramm. Ein Gramm Eisengewicht (Magnet und Anker zusammen gerechnet) trug daher 323 Gramm, und bei obiger Annahme für das Maximum des Magnetismus war die Tragkraft das 390 fache des Gesammt-Gewichtes des Eisens.
Mit dem beschriebenen Apparate wurde darauf die Ver- änderung vorgenommen, dass er mit 12 äusseren Drahtrollen versehen wurde, die getheilt auf den in sich geschlossenen Ring aufgesetzt waren und dann mit isolirtem Draht bewickelt wurden. Die innere Weite der Rolle war etwa 5 mm grösser als die Ringdicke, so dass ein Abreissen der Ringhälften von einander ausgeführt werden konnte, ohne durch die Drahtrollen gehindert zu werden. Die Rollen wurden darauf mit einem gleichen iso- lirten Drahte bewickelt, wie der war, welcher zur inneren Haupt- spirale verwendet wurde. Zwei gegenüberstehende dieser Rollen wurden als Inductionsspirale geschaltet, die übrigen bildeten eine Hauptspirale zur Erzeugung einer Magnetisirung des Ringes, deren Richtung überall senkrecht auf der Richtung des durch
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Abreissen des Ankers im Magnete verschwundenen Magnetismus,
also auch ein Mass der Verstärkung des Magnetismus durch
den Ankerschluss. Um den ganzen vor dem Abreissen im Mag-
nete vorhandenen wirksamen Magnetismus zu erhalten, muss
man den Ausschlag hinzuzählen, der bei Unterbrechung des mag-
netisirenden Stromes eintritt, nachdem von demselben der durch
die Induction der Hauptspirale selbst auf die Inductionsspirale
bedingte Ausschlag abgezogen ist. Diesen Zahlen sind die Ab-
reissgewichte annähernd proportional. Die Abweichungen er-
klären sich genügend dadurch, dass auch bei geöffneter Kette
noch Magnetismus im Eisen des Magnetes zurückbleibt, sowie
durch die trotz sorgfältiger Aufschleifung doch immer noch un-
vollkommene Berührung aller Eisenmolecüle beider Seiten der
Schnittfläche an einander. Die Berührung muss um so voll-
ständiger werden, je stärker der Druck der Flächen auf ein-
ander ist.
Wie sich aus der Tabelle ergiebt, ist die beobachtete Maxi-
mal-Tragkraft 65,2 Kilogramm. Das aus dem Ansteigen der
Tragkraft zu berechnende Maximum der Tragkraft würde etwa
75 Kilogramm sein. Das Gewicht der zum Ringe gebogenen
Eisen-Röhre betrug 192,54 Gramm, das Gewicht der Draht-
spirale 130 Gramm. Ein Gramm Eisengewicht (Magnet und
Anker zusammen gerechnet) trug daher 323 Gramm, und bei
obiger Annahme für das Maximum des Magnetismus war die
Tragkraft das 390 fache des Gesammt-Gewichtes des Eisens.
Mit dem beschriebenen Apparate wurde darauf die Ver-
änderung vorgenommen, dass er mit 12 äusseren Drahtrollen
versehen wurde, die getheilt auf den in sich geschlossenen Ring
aufgesetzt waren und dann mit isolirtem Draht bewickelt wurden.
Die innere Weite der Rolle war etwa 5 mm grösser als die
Ringdicke, so dass ein Abreissen der Ringhälften von einander
ausgeführt werden konnte, ohne durch die Drahtrollen gehindert
zu werden. Die Rollen wurden darauf mit einem gleichen iso-
lirten Drahte bewickelt, wie der war, welcher zur inneren Haupt-
spirale verwendet wurde. Zwei gegenüberstehende dieser Rollen
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Hauptspirale zur Erzeugung einer Magnetisirung des Ringes,
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 574. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/604>, abgerufen am 23.11.2024.
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