Siemens, Werner von: Die electrische Telegraphie. Berlin, 1866.verbunden ist, einen doppelt so großen Raum einnimmt, wie Eine practische Folge konnte der Vorschlag Schweigger's Eine zweite Periode der allmähligen Entwicklung der elec¬ Hierdurch war ein neues Mittel gegeben, das Vorhanden¬ verbunden iſt, einen doppelt ſo großen Raum einnimmt, wie Eine practiſche Folge konnte der Vorſchlag Schweigger's Eine zweite Periode der allmähligen Entwicklung der elec¬ Hierdurch war ein neues Mittel gegeben, das Vorhanden¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0014" n="8"/> verbunden iſt, einen doppelt ſo großen Raum einnimmt, wie<lb/> das gleichzeitig an der anderen Goldſpitze entwickelte Sauer¬<lb/> ſtoffgas, ſo konnte ein aufmerkſamer Beobachter der beiden<lb/> Spitzen aus der größeren Zahl von Gasbläschen, die ſich an<lb/> der einen oder anderen Spitze bildeten, erkennen, mit welcher<lb/> ſein Korreſpondent den negativen Pol ſeiner Batterie verbun¬<lb/> den hatte. <hi rendition="#g">Schweigger</hi> ſchlug nun vor, man ſolle ſich über<lb/> ein Alphabet vereinbaren, in welchem jeder Buchſtabe durch<lb/> eine beſtimmte Reihenfolge von Gasentwickelungen der beiden<lb/> Arten — alſo ſtärkerer Gasentwickelung an der erſten oder an<lb/> der zweiten Spitze — bezeichnet würde. Hatte ſowohl der Ge¬<lb/> ber der telegraphiſchen Mittheilung wie der Empfänger dies<lb/> Alphabet im Kopfe, ſo konnte mit Hülfe zweier Dräthe daſſelbe<lb/> erreicht werden, was Sömmering mit 27 Drähten erzielte.</p><lb/> <p>Eine practiſche Folge konnte der Vorſchlag Schweigger's<lb/> damals ſo wenig wie der Sömmering's haben, da die Kennt¬<lb/> niß der Geſetze des galvaniſchen Stromes noch zu unvollſtän¬<lb/> dig und die Technik noch nicht weit genug vorgeſchritten war,<lb/> um alle ſich der Ausführung entgegenſtellenden Schwierigkeiten<lb/> überwinden zu können. Er war aber inſofern von großer Wich¬<lb/> tigkeit, als er zuerſt zeigte, daß man vermittelſt eines einzigen<lb/> Leitungskreiſes durch zuſammengeſetzte Zeichen für die einzelnen<lb/> Buchſtaben oder andere telegraphiſche Signale vollſtändige te¬<lb/> legraphiſche Mittheilungen machen könnte.</p><lb/> <p>Eine zweite Periode der allmähligen Entwicklung der elec¬<lb/> triſchen Telegraphie knüpft ſich an die Entdeckung Oerſted's<lb/> in Kopenhagen im Jahre 1820. Oerſted fand, daß der elec¬<lb/> triſche Strom die frei ſchwebende Magnetnadel ablenkt, wenn<lb/> er parallel mit derſelben über oder unter ihr fortgeführt wird,<lb/> und daß die Richtung dieſer Ablenkung abhängig iſt von der<lb/> Richtung des electriſchen Stromes.</p><lb/> <p>Hierdurch war ein neues Mittel gegeben, das Vorhanden¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [8/0014]
verbunden iſt, einen doppelt ſo großen Raum einnimmt, wie
das gleichzeitig an der anderen Goldſpitze entwickelte Sauer¬
ſtoffgas, ſo konnte ein aufmerkſamer Beobachter der beiden
Spitzen aus der größeren Zahl von Gasbläschen, die ſich an
der einen oder anderen Spitze bildeten, erkennen, mit welcher
ſein Korreſpondent den negativen Pol ſeiner Batterie verbun¬
den hatte. Schweigger ſchlug nun vor, man ſolle ſich über
ein Alphabet vereinbaren, in welchem jeder Buchſtabe durch
eine beſtimmte Reihenfolge von Gasentwickelungen der beiden
Arten — alſo ſtärkerer Gasentwickelung an der erſten oder an
der zweiten Spitze — bezeichnet würde. Hatte ſowohl der Ge¬
ber der telegraphiſchen Mittheilung wie der Empfänger dies
Alphabet im Kopfe, ſo konnte mit Hülfe zweier Dräthe daſſelbe
erreicht werden, was Sömmering mit 27 Drähten erzielte.
Eine practiſche Folge konnte der Vorſchlag Schweigger's
damals ſo wenig wie der Sömmering's haben, da die Kennt¬
niß der Geſetze des galvaniſchen Stromes noch zu unvollſtän¬
dig und die Technik noch nicht weit genug vorgeſchritten war,
um alle ſich der Ausführung entgegenſtellenden Schwierigkeiten
überwinden zu können. Er war aber inſofern von großer Wich¬
tigkeit, als er zuerſt zeigte, daß man vermittelſt eines einzigen
Leitungskreiſes durch zuſammengeſetzte Zeichen für die einzelnen
Buchſtaben oder andere telegraphiſche Signale vollſtändige te¬
legraphiſche Mittheilungen machen könnte.
Eine zweite Periode der allmähligen Entwicklung der elec¬
triſchen Telegraphie knüpft ſich an die Entdeckung Oerſted's
in Kopenhagen im Jahre 1820. Oerſted fand, daß der elec¬
triſche Strom die frei ſchwebende Magnetnadel ablenkt, wenn
er parallel mit derſelben über oder unter ihr fortgeführt wird,
und daß die Richtung dieſer Ablenkung abhängig iſt von der
Richtung des electriſchen Stromes.
Hierdurch war ein neues Mittel gegeben, das Vorhanden¬
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