Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

continuirliches Training und fortwährend
höher geschraubte Forderungen die Quellen
der Lebenskraft bald erschöpft würden und
der Organismus frühzeitigem Verfalle preis-
gegeben wäre.

In der Präparation für ein Zehn-Meilen-
Rennen muss dann noch mehr Arbeit
verlangt werden, als für ein Drei-Meilen-
Rennen, welches in Heats gefahren wird
In dieser Art von Rennen sind gewöhnlich
keine Spurts erforderlich, sondern der Sieg
wird zumeist durch, vom Anfang bis zu
Ende, gleichmässig beibehaltene Schnellig-
keit errungen werden. In neunzehn Fällen
aus zwanzig wird dadurch in einem Rennen
über so lange Distanz das gegnerische
Pferd, auch wenn es an Speed über-
legen sein sollte, unterliegen, ist es nicht
durch das Training befähigt worden seine
Schnelligkeit über die ganze Distanz beizu-
behalten. Ist ihm diese Fähigkeit nicht bei-
gebracht worden, so wird das Pferd entweder
von Zeit zu Zeit Spurts machen, welche
weit über jene Schnelligkeit gehen, mit der
es über die Distanz stehen kann, oder der
Fahrer wird sich mit ihm raufen müssen,
um die Spurts zu verhindern und dadurch
sich und das Thier ermüden. In jedem dieser

9*

continuirliches Training und fortwährend
höher geschraubte Forderungen die Quellen
der Lebenskraft bald erschöpft würden und
der Organismus frühzeitigem Verfalle preis-
gegeben wäre.

In der Präparation für ein Zehn-Meilen-
Rennen muss dann noch mehr Arbeit
verlangt werden, als für ein Drei-Meilen-
Rennen, welches in Heats gefahren wird
In dieser Art von Rennen sind gewöhnlich
keine Spurts erforderlich, sondern der Sieg
wird zumeist durch, vom Anfang bis zu
Ende, gleichmässig beibehaltene Schnellig-
keit errungen werden. In neunzehn Fällen
aus zwanzig wird dadurch in einem Rennen
über so lange Distanz das gegnerische
Pferd, auch wenn es an Speed über-
legen sein sollte, unterliegen, ist es nicht
durch das Training befähigt worden seine
Schnelligkeit über die ganze Distanz beizu-
behalten. Ist ihm diese Fähigkeit nicht bei-
gebracht worden, so wird das Pferd entweder
von Zeit zu Zeit Spurts machen, welche
weit über jene Schnelligkeit gehen, mit der
es über die Distanz stehen kann, oder der
Fahrer wird sich mit ihm raufen müssen,
um die Spurts zu verhindern und dadurch
sich und das Thier ermüden. In jedem dieser

9*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0147" n="131"/>
continuirliches Training und fortwährend<lb/>
höher geschraubte Forderungen die Quellen<lb/>
der Lebenskraft bald erschöpft würden und<lb/>
der Organismus frühzeitigem Verfalle preis-<lb/>
gegeben wäre.</p><lb/>
        <p>In der Präparation für ein <hi rendition="#g">Zehn-Meilen</hi>-<lb/>
Rennen muss dann noch mehr Arbeit<lb/>
verlangt werden, als für ein Drei-Meilen-<lb/>
Rennen, welches in Heats gefahren wird<lb/>
In dieser Art von Rennen sind gewöhnlich<lb/>
keine Spurts erforderlich, sondern der Sieg<lb/>
wird zumeist durch, vom Anfang bis zu<lb/>
Ende, gleichmässig beibehaltene Schnellig-<lb/>
keit errungen werden. In neunzehn Fällen<lb/>
aus zwanzig wird dadurch in einem Rennen<lb/>
über so lange Distanz das gegnerische<lb/>
Pferd, auch wenn es an Speed über-<lb/>
legen sein sollte, unterliegen, ist es nicht<lb/>
durch das Training befähigt worden seine<lb/>
Schnelligkeit über die ganze Distanz beizu-<lb/>
behalten. Ist ihm diese Fähigkeit nicht bei-<lb/>
gebracht worden, so wird das Pferd entweder<lb/>
von Zeit zu Zeit Spurts machen, welche<lb/>
weit über jene Schnelligkeit gehen, mit der<lb/>
es über die Distanz stehen kann, oder der<lb/>
Fahrer wird sich mit ihm raufen müssen,<lb/>
um die Spurts zu verhindern und dadurch<lb/>
sich und das Thier ermüden. In jedem dieser<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">9*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[131/0147] continuirliches Training und fortwährend höher geschraubte Forderungen die Quellen der Lebenskraft bald erschöpft würden und der Organismus frühzeitigem Verfalle preis- gegeben wäre. In der Präparation für ein Zehn-Meilen- Rennen muss dann noch mehr Arbeit verlangt werden, als für ein Drei-Meilen- Rennen, welches in Heats gefahren wird In dieser Art von Rennen sind gewöhnlich keine Spurts erforderlich, sondern der Sieg wird zumeist durch, vom Anfang bis zu Ende, gleichmässig beibehaltene Schnellig- keit errungen werden. In neunzehn Fällen aus zwanzig wird dadurch in einem Rennen über so lange Distanz das gegnerische Pferd, auch wenn es an Speed über- legen sein sollte, unterliegen, ist es nicht durch das Training befähigt worden seine Schnelligkeit über die ganze Distanz beizu- behalten. Ist ihm diese Fähigkeit nicht bei- gebracht worden, so wird das Pferd entweder von Zeit zu Zeit Spurts machen, welche weit über jene Schnelligkeit gehen, mit der es über die Distanz stehen kann, oder der Fahrer wird sich mit ihm raufen müssen, um die Spurts zu verhindern und dadurch sich und das Thier ermüden. In jedem dieser 9*

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883/147
Zitationshilfe: Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883/147>, abgerufen am 21.05.2024.